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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Eine Patientin von mir hat mich neulich danach gefragt... sie hätte vor ca. 2 Jahren mal ne Pilzinfektion gehabt (lt. Unterlagen Candida albicans), und seitdem nimmt sie quasi "prophylaktisch" weiter die Medikamente, die ihr damals verschrieben wurden. Mir kommt das aber ziemlich komisch vor... Sie meinte, die Medis könnten ja nur helfen, wenn dieser Pilz tatsächlich vorhanden ist; falls nicht hätte das Zeug keine Auswirkungen auf ihren Körper und ihr Immunsystem. Sie wollte jetzt von mir wissen, ob sie das jetzt so weitermachen kann.

    Dass ich sie an ihren Hausarzt verwiesen (bzw. sie energisch hingeschickt) habe, ist klar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihrem Körper damit nicht schadet bzw sogar einen Gefallen tut; allerdings konnte ich halt nicht sagen warum das genau nicht gut ist; haben halt in unserer Ausbildung nichts mit Pharmakologie etc. zu tun

    Was sagt ihr dazu? Was bewirken solche Medis im Körper, wenn man sie quasi "grundlos" einschmeißt?



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  2. #2
    unsensibel Avatar von Lava
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    Na sie haben keine Wirkung, die Nebenwirkungen bleiben aber sehr wohl erhalten. Wenn sie mal den Beipackzettel von dem Zeug liest, hat sie einen Eindruck davon, welches Risiko sie eingeht.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #3
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    Zitat Zitat von Lava
    Na sie haben keine Wirkung, die Nebenwirkungen bleiben aber sehr wohl erhalten. Wenn sie mal den Beipackzettel von dem Zeug liest, hat sie einen Eindruck davon, welches Risiko sie eingeht.

    z.B. bei Azolen, die wunderbar das CYP3A4 hemmen, welches ja nur eine äußerst geringe Anzahl anderer Medis metabolisiert



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  4. #4
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    Die wichtigste "Wirkung" ist in dem Fall die Resistenzbildung. Und da du von einem Albicans in der Anamnese schreibst kann man heir sicher von einer Fluconazol-Therapie ausgehen?! Der Wirkstoff hat sich eh schon fast überall verschi**en, ist also nicht so wichtig.

    Spaß beiseite. Es gibt Indikationen für eine antimykotische Prophylaxe, über Jahre hinweg macht das allerdings sicher gar keinen Sinn. Was war's denn für eine Infektion damals?
    Azole sind allesamt recht leberunfreundlich, schon allein von dem her wäre mir ohne weiteres nicht so wohl damit in der Dauertherapie.

    Und wie gesagt: außer dass man damit auch noch die verbliebenen Candida-Spezies mehr und mehr resistent züchtet hat so eine Dauerprophylaxe wenig Sinn.

    Gruß,
    Schnatti



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