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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Platin Mitglied
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    Ich würde gerne mehr als bei Nr1 von der Familie mitbekommen.
    Dazu muß ich sagen, dass ich nicht das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, als ich Vollzeit gearbeitet hab. Ich habe/hatte allerdings einen 40h-Vertrag und habe nicht wesentlich Überstunden gemacht. Ich habe anfangs im Schichtsystem gearbeitet, dann in den Funktionen. Außerdem war ich bald wieder schwanger.
    Aber selbst wenn man etwas "verpaßt", ich finde, auch dem Vater steht es zu, mal Elternzeit zu nehmen. Kindererziehung ist ja auch schön . Mein Mann jedenfalls hat es sehr genossen, mehr Familienzeit zu haben und freut sich schon wie ein Schnitzel auf die nächsten zwei Jahre.

    Meine Kinder ganztags irgendwo "unterzubringen" fände ich allerdings für uns Eltern schade (ich glaube, die Kinder haben keinen wesentlichen Nachteil davon). Es ist schon was anderes, ob einem der stolze Vater abends im Bett erzählt, was für sensationelle Kinder man hat, oder ob das die etwas nüchterne Erzieherin beim Abholen tut .
    si tacuisses, philosophus mansisses



  2. #7
    Gold Mitglied
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    Huhu,


    ich würde erstmal abwarten, wie es Euch dann geht, wenn Euer Baby da ist.

    Es ist schon eine große Umstellung, und diese ganzen theoretischen Gedanken vorher muß man der Realität auch emotional anpassen.

    Woher willst Du jetzt schon wissen, ob Dein Kind dann sehr an Euch hängt, starke Loslöseprobleme hat, Du vielleicht dann so gerne Mama bist (oder Papa Papa ist), daß ihr beide Kinder "in einem Rutsch" plant ... ich würde das auf mich zukommen lassen.

    Meine ganz persönliche Meinung: Kleinkinder viele Stunden fremdbetreuen zu lassen halte ich für absolut gar nicht gut, auch wenn sie beim Abholen immer "so gerne weiterspielen wollen" und lieber "gar nicht hach Hause wollen" und viele Eltern (die sie im Alltag nur 3-4 Stunden wach sehen ) meinen, daß sie "keinen Schaden feststellen können".
    Kinder passen sich der jeweiligen Situation an, was nicht heisst, daß sie nicht darunter leiden.

    Ich stehe hier sicher eher alleine da, sage für meine Familie aber ganz klar: seitdem Kinder da sind, sind unsere Prioritäten anders !

    Bei uns ist es so, daß ich bewusst 5 Jahre ganz zuhause war, Männe karrieremässig den Rücken frei gehalten habe (Chirurg) und versucht habe, für die Kinder DA zu sein.
    Das wünschen sich Kinder nämlich, daß ihre Eltern für sie DA sind.
    Kleine Babys brauchen eine feste, verlässliche Bindung.
    Kindergartenkinder Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten und zu entspannen und gemeinsame Erlebnisse im Alltag zu haben, wenn man nicht müde ist und um 17 Uhr quengelig irgendwo anbgeholt wird und dann nur noch das Abendprogramm anläuft (leider Realität bei fast allen Kitakindern !!!)


    Grundschulkinder wollen Nachmittags ihre Freunde treffen und mit ihnen auf der Strasse oder auf dem Sportplatz ganz unbeobachtet und entspannt spielen.
    Sie wollen Hobbys haben.
    Pubertäre wollen nach der Schule quatschen und zuhause abhängen und freuen sich immer noch, wenn man ihnen mal was vorliest oder Nachmittags nen Kakao zum Vokalbellernen hochbringt.

    Ich weiß selbst, daß das mit dem Medizinerleben und beide-Karriere-Vollzeit-Anspruch schwer zu vereinbaren ist.
    Deshalb bin ich ja auch ein Oldie und bin erst jetzt, wo die Kids größer sind dabei mein Studium überhaupt zu beenden.

    Das ist natürlich extrem.

    Trotzdem kann ich nach 3 Kindern sagen, daß, wenn man sich mit dem Thema Kindheit tiefer beschäftigt, es eigentlich absurd ist, welche haben zu wollen um dann nur zu planen, wie sie ihren kompletten Alltag ohne einen verbringen sollen.

    Als Buchtip kann ich "Bullerbü ist überall" empfehlen.

    Ich wünsche Dir eine schöne Geburt und gute Entscheidungen



    LG

    Cosma,
    3 kids: 11, 6 und 5 Jahre



  3. #8
    Platin Mitglied
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    661
    Noch was zum Organisatorischen:
    Wir haben viel Arbeit delegiert, also eine Putzhilfe, eine Reinigung, die die Hemden meines Mannes bügelt. Außerdem haben wir bewußt eine zentral gelegene (kurze Arbeitswege) Eigentumswohnung ohne Garten (viel weniger Arbeit) und kein Häuschen im Grünen, von dem aus man erstmal eine Stunde fahren muß, bis man bei der Arbeit ist.

    Und @ Cosma:
    Ich habe lange überlegt, ob ich dazu überhaupt etwas schreibe.
    Ich bin auch in anderen Foren unterwegs und Threads dieser Art laufen ganz häufg nach folgendem Schema: Jemand hat eine Frage zu Arbeit mit Kind, es werden verschiedene Modelle und Möglichkeiten aufgezeigt, alles ist friedlich und entspannt und dann kommt eine nicht-berufstätige Mutter und wirft allen voranschreibenden mehr oder weniger direkt vor, sie seien egoistisch, ihnen sei die Karriere wichtiger als ihre Kinder und sie schadeten ihnen dadurch erheblich.
    Dabei ist es so einfach: Es gibt verschiedene Lebensmodelle, der eine wählt das eine, der andere das andere und Hauptsache ist doch, dass jeder damit glücklich wird.

    Die Datenlage zur frühkindlichen "Fremdbetreuung" (allein schon über dieses Wort könnte ich mich stundenlang aufregen, als sei die Erzieherin meiner Tochter eine für sie fremde Person) gibt einen Schaden für die Kinder nicht her, möglicherweise aber einen Nutzen für Kinder aus sozial-schwachen Familien (um die es hier aber wohl in der Regel nicht geht). Dass man aus Einzelfallberichten keine Statistik machen kann und ein diffuses Bauchgefühl nicht alleinige Entscheidungsgrundlage sein sollte, das muß man in diesem Forum ja wohl nicht erklären.

    Auch auf die Gefahr hin, dass es den Eindruck macht, ich wolle mich rechtfertigen:
    Weder mir noch meinem Mann geht es um die große Karriere. Wir haben nur beide Berufe, die uns Spaß machen, die uns ausfüllen und die man schlecht mehrere Jahre an den Nagel hängen kann, ohne völlig abgehängt zu sein. Gleichzeitig ist uns unsere Familie wichtig, also versuchen wir, beides so miteinander zu vereinbaren, dass nichts und niemand zu kurz kommt. Mein Eindruck ist, dass uns das ganz gut gelingt.

    Ich kann also pampers und alle anderen in der Situation nur ermutigen, nach kreativen Lösungen zu suchen. Auch Väter haben ein Recht auf Elternzeit und ein Recht auf Teilzeit und eine vernünftigte Betreuung hat auch noch keinem Kind geschadet.

    Viele Grüße,
    Ute
    si tacuisses, philosophus mansisses



  4. #9
    Diamanten Mitglied
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    3.893
    Ich war seit meinem 6. Lebensmonat in der Krippe und dann bis Schulbeginn im Kindergarten. Dass beide Eltern berufstätig waren war schlicht eine wirtschaftliche Notwendigkeit, man konnte es sich nicht leisten daheimzubleiben.
    Und ehrlich, ich hab mindestens bis zum 3. Lebensjahr NULL Erinnerung an mein Leben. Ist mir echt schnuppe wer meine Windeln gewechselt hat und den Brei in mich hineingelöffelt hat.
    Und nein, ich hab auch kein gestörtes Verhältnis zu meinen Eltern.

    Ich hatte sogar einige Freunde die mich später sehr darum beneidet haben, dass ich in den Kindergarten durfte, wo es dort den schönsten Spielplatz, tolle Spielsachen und motivierte Betreuerinnen gab, die mit uns sangen, tanzten, Bilder malten etc. - und eine Mutter den ganzen lieben Tag gar nicht so viel mit dem Kind machen kann.

    Kinder brauchen wohl ihre Eltern, aber nicht von 0 an und nicht 24/7.



  5. #10
    5. WBJ Avatar von nini
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    39
    Zum Glück ist es in der Tat so, daß sich alle ihr Lebensmodell selber aussuchen können, deshalb ist es genauso inkonsequent cosma jetzt anzugehen, nur weil sie ihre Meinung zum Thema gesagt hat. Zu dem Beitrag oben kann ich nur sagen:


    Zitat Zitat von hiddl Beitrag anzeigen
    Außerdem haben wir bewußt eine zentral gelegene (kurze Arbeitswege) Eigentumswohnung ohne Garten (viel weniger Arbeit) und kein Häuschen im Grünen, von dem aus man erstmal eine Stunde fahren muß, bis man bei der Arbeit ist.
    Auf Garten würde ich einfach mit Kindern nicht verzichten wollen, was kann man da nicht alles tolles machen.

    Zitat Zitat von hiddl Beitrag anzeigen
    die Erzieherin meiner Tochter
    Das möchte ich ja bitteschön selber sein, meine eigenen Vorstellungen da rein bringen und das Kind so werden lassen, wie ich mir das vorstelle und nicht wie andere Menschen das machen, und mag sie nach Jahren des Aufpassens auch nicht mehr fremd sein, die eigenen Eltern wird sie nie ersetzen können!

    Zitat Zitat von hiddl Beitrag anzeigen
    Wir haben nur beide Berufe, die uns Spaß machen, die uns ausfüllen und die man schlecht mehrere Jahre an den Nagel hängen kann, ohne völlig abgehängt zu sein.
    Ist das so? Wir haben doch dieselben Berufe, die machen uns nicht minder Spaß und es gibt genug Beispiele, die zeigen, daß man auch nach Pausenzeiten nicht abgehängt ist.

    Aber ich denke wir drehen uns im Kreis. Es gibt einfach wirklich verschiedene Ansätze, dieses Problem zu lösen. Und auch ich denke, daß man es erst nach der Geburt so wirklich feststellen wird, was zu einem passt, was zum Kind passt und was zu den Lebensumständen passt und dann wird man schon eine Lösung finden, an die man vielleicht auch vorher gar nicht gedacht hat und die nun gut ist. Da muss einfach jeder sein eigenes Ding draus machen, man kann sich sowas ja nicht bei anderen abschauen, die Lebensumstände sind doch einfach überall anders. Ich würde Ruhe bewahren und alles auf sich zukommen lassen, man kann auch nicht immer alles planen.

    Schöne Grüße, Nini



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