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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Überstanden!
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    281
    Moin Moin,

    ich gehöre zu der Fraktion die man ab und zu mit Rucksack in den Weiten Schwedens antrifft. Und habe es bislang immer mit der traditionellen "Lehrmeinung" gehalten, dass knöchelhohe, relativ feste Stiefel ein Muss sind wenn man mit Gewicht wandert.

    Als ich nun vorsichtig angefangen habe, mich über Fernwanderungen in den USA schlau zu machen, war ich ganz überrascht dass sich dort eine ganz andere Fraktion durchgesetzt hat: in einschlägigen Foren ist die gefühlte Mehrheit mit Trail Runnern unterwegs, also flache Sport-/Laufschuhe mit geländefreundlicher Sohle. Typisches Ausrüstungsgewicht liegt von minimalistischen 8 kg bis soliden 15 kg.

    Liegt das nun daran dass auf diesen Trails überwiegend sportliche junge Leute unterwegs sind, deren Knochen sowas eher verknusen können, oder die ihre Schon- und Fehlhaltungen erst ein Jahr nach der Tour bemerken? Oder ist die Stützwirkung von Stiefeln überbewertet?

    Was würden die Orthos unter Euch einem Patienten empfehlen der danach fragt?



  2. #2
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Bin zwar kein Ortho, als Bergfreak antworte ich aber trotzdem
    Die Schafthöhe schützt halt das Sprunggelenk vor Umknicktraumen. Wenn Du kräftige Unterschenkelmuskeln und einen trainierten Bandapparat im Knöchelbereich hast, kannst Du natürlich auch in halbhohen Schuhen laufen, Du hast eben im Umknickfall ein etwas höheres Verletzungsrisiko.
    Ich kenne aber beispielsweise auch Bergführer, die gerne im Gelände mit halbhohen Schuhen unterwegs sind.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  3. #3
    Krüppelkatze
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    Wenn du fernwanderst, bist du vor allem seltener in unwegsamem Gelände unterwegs als beim Bergwandern. Die meisten Routen sind recht gut ausgebaut und das Gekletter in Geröllfeldern beschränkt sich auf ein absolutes Minimum.
    Letztendlich sollte deine Schuhwahl durch das Gelände bestimmt sein, in dem du dich hauptsächlich bewegst. Viel Geröll, unwegsam, mit Gekletter: Tendentiell eher hohe, stabile Schuhe mit starkem Profil, die dein Sprunggelenk schützen und die Tour auch aushalten (und nicht nach drei Tagen schon gefleddert sind). Weitwandern auf gut ausgebauten Strecken dagegen beansprucht das Schuhwerk weit weniger und die Wahrscheinlichkeit umzuknicken ist einfach gering.
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



  4. #4
    Haldolodri
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    Die Ultraleicht (UL)-Wanderszene geht halt mit möglichst wenig Gewicht auf Tour und postuliert dann eine Spirale, an deren Ende nur noch leichte Trailschuhe stehen und auch nur ein leichter Rucksack, weil man ja nicht mehr so viel schleppen muß.

    Der eigene Körper dankt einem natürlich auf Tour jedes Gramm weniger. Die Kehrseite ist, dass auch Hersteller von Ultraleicht-Ausrüßtung nicht zaubern können. Immer leichter bedeutet irgendwann auch nicht nur immer weniger Komfort, sondern auch weniger Stabilität und damit Sicherheit.

    Wenn Du schon öfters in Schweden unterwegs warst, weiß Du ja, was ein Sturm im Fjäll ausrichten kann. Da würde ich immer ein stabiles Zelt mitnehmen, auch wenn es 1 Kilo mehr wiegt. Und ich brauche beispielsweise auch eine Hardshell, die den Kontakt mit Felsen aushält und sich nicht schon bei leichtem Gestrüpp in ihre Einzelteile auflöst.

    Schuhe hängt dann, wie bereits von anderen hier geschrieben, auch sehr von Terrain und Deiner Erfahrung ab. Ich hab auch mit Tagesgepäck gerne feste Bergschuhe an, fühle mich dann einfach Trittsicherer. Und in Norwegen war mir eine verwindungsfeste Sohle schon mal ein Retter, als das Gelände dann sehr Haarig wurde.

    Letztlich gibts ja auch viele Infoquellen und Foren im Netz zu dem Thema. Google einfach mal und schaue, ob das was für Dich ist.

    Hat aus meiner Sicht eher was mit persönlicher Neigung zu tun, als mit Naturwissenschaften.

    Es gibt da auch genug Leute, die sich fernab der Zivilisation im skandinavischen Gebirge auf ein erste Hilfe-Paket aus ner Schachtel Ibu + 1 Verbandspäckchen beschränken. Wiegt halt auch sehr wenig und die Argumentation ist, dass man aufpassen muß und sich halt nicht verletzen darf. Aber mein Fall isses es nicht...

    lg
    Anti
    Geändert von Antracis (07.01.2011 um 17:55 Uhr)
    Lasst mich Arzt, ich bin durch!



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