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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    hallo zusammen, ich wär dankbar für ein paar infos aus dem echten leben, was ich in meinem buch zb über fast track chirurgie gelesen habe befriedigt mich nicht so ganz. außerdem würden mich so die klassischen postoperativen probleme aus der viszeralchirurgie interessieren (also dass es da genauso HWIs, Pneumonien, Thrombosen und so gibt ist klar)...eher details zu anastomoseninsuffizienzen etc.

    auf die gefahr hin, dass die fragen jetzt bescheuert erscheinen...ich hab einfach kaum erfahrung bezüglich viszeralchirurgie

    mal zur fast track chirurgie:

    - seh ich es richtig, dass man mittlerweile vor eine colon-op gar nicht mehr unbedingt eine darmspülung macht? ich versteh ja schön wie das ganze konzept begründet wird, aber wie ist das denn praktisch möglich? zumindest ein einlauf? wenn ich nur 6 stunden präoperativ nüchtern bin, ist der darm doch äh...voll?!
    - man versucht keine drainagen zu legen...ist das überhaupt möglich nach einer großen darmchirurgischen op? irgendwo muss das wundsekret doch hin?!
    - man versucht minimalinvasiv zu operien ODER zieht die transversale laparatomie der medianen laparatomie vor, weil es weniger schmerzen gibt. warum genau?

    wie wird das denn in euren kliniken beim colon-ca gehandhabt? wann operiert ihr laparoskopisch? was sind absolute kontraindikationen?

    vielen dank schonmal im voraus



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  2. #2
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
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    Das Abführen vor einer Colon-OP ist nach vielen Untersuchungen schlussendlich wirklich kontraproduktiv und führt zu signifikant mehr Ananstomoseninsuffizienzen, so dass man darauf vollkommen verzichtet. Eine Ausnahme stellt jedoch die Rektumchirurgie, in der es sich genau andersherum verhält und dementsprechend abgeführt werden sollte.

    Praktisch ist das kein Problem, da man den Stuhl dann bei eröffneten Darm im Bereich der Anastomose zum Beispiel mit einem Tupfer entfernt um z.B. den Staplerkopf einzunähnen.

    Drainagen werden bei einer problemlosen OP inzwischen überhaupt nicht mehr eingelegt. Es ist klar bewiesen worden, dass sie weder eine Komplikation verhindern können noch einigermassen zuverlässig z.B. eine Anastomoseninsuffizienz anzeigen können, die in der Regel sowieso dann auftritt, wenn die Drainage längst gezogen ist. Intraperitoneales Wundsekret wird einfach resorbiert, wie jede andere Flüssigkeit auch im Bauch. Ausnahme ist hier wiederum z.B. eine "schmutzige" OP bei einer Perforation oder eine Abszessbildung.

    Auch wenn es Daten dafür gibt, dass die transversalen Schnitte weniger Hernien machen sollen (und es auch wiederum Daten gibt, die das widerlegen), entscheiden wir eigentlich gemäss Eingriff welcher Zugang die beste Übersicht erbringt (z.B. Lebereingriff mit Rippenbogenrandschnitt, aber Hemicolektomie mit medianer Laparotomie). Ob man einen Eingriff auch laparoskopisch durchführen kann, hängt zum einen davon ab, ob der Operateur das gut kann (immerhin muss er bei einer Tumor-OP anders als bei einer Sigmaresektion bei Divertikeln ziemlich zentral absetzen), der Patient keine oder wenig signifikante Voroperationen hatte (Verwachsungen!), der Patient pulmonal wie kardial ein Pneumoperitomneum verträgt...

    gruesse, die niere
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  3. #3
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    super, vielen dank niere, das hilft schonmal weiter!



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  4. #4
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    Danke ... könnte mir bei meiner Mündlichen von Nutzen sein!
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

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