Das Abführen vor einer Colon-OP ist nach vielen Untersuchungen schlussendlich wirklich kontraproduktiv und führt zu signifikant mehr Ananstomoseninsuffizienzen, so dass man darauf vollkommen verzichtet. Eine Ausnahme stellt jedoch die Rektumchirurgie, in der es sich genau andersherum verhält und dementsprechend abgeführt werden sollte.
Praktisch ist das kein Problem, da man den Stuhl dann bei eröffneten Darm im Bereich der Anastomose zum Beispiel mit einem Tupfer entfernt um z.B. den Staplerkopf einzunähnen.
Drainagen werden bei einer problemlosen OP inzwischen überhaupt nicht mehr eingelegt. Es ist klar bewiesen worden, dass sie weder eine Komplikation verhindern können noch einigermassen zuverlässig z.B. eine Anastomoseninsuffizienz anzeigen können, die in der Regel sowieso dann auftritt, wenn die Drainage längst gezogen ist. Intraperitoneales Wundsekret wird einfach resorbiert, wie jede andere Flüssigkeit auch im Bauch. Ausnahme ist hier wiederum z.B. eine "schmutzige" OP bei einer Perforation oder eine Abszessbildung.
Auch wenn es Daten dafür gibt, dass die transversalen Schnitte weniger Hernien machen sollen (und es auch wiederum Daten gibt, die das widerlegen), entscheiden wir eigentlich gemäss Eingriff welcher Zugang die beste Übersicht erbringt (z.B. Lebereingriff mit Rippenbogenrandschnitt, aber Hemicolektomie mit medianer Laparotomie). Ob man einen Eingriff auch laparoskopisch durchführen kann, hängt zum einen davon ab, ob der Operateur das gut kann (immerhin muss er bei einer Tumor-OP anders als bei einer Sigmaresektion bei Divertikeln ziemlich zentral absetzen), der Patient keine oder wenig signifikante Voroperationen hatte (Verwachsungen!), der Patient pulmonal wie kardial ein Pneumoperitomneum verträgt...
gruesse, die niere