Während einer Famulatur ist mir folgende Peinlichkeit passiert, als ich einem Patienten eine Spritze Lasix in eine bereits liegende Braunüle injizieren sollte. Dabei setzte ich die Spritze auf das Injektionsventil oben auf der Braunüle auf, ließ aber den Mandrin eingelegt. Als ich dann den Stempel der Spritze herunterdrückte, ging natürlich nichts in die Vene. Stattdessen wurde die Spitze meiner Spritze durch den Druck nach oben aus dem Injektionsventil gedrückt, was entsprechend dazu führte, dass das Lasix, sobald die Öffnung der Spritze am oberen Rand des Injektionsventils war, in alle Richtungen spritzte, quasi wie beim Duschkopf, dem man knapp eines der Löcher zuhält.
Mehrmals hatte ich Ärzte in der Vergangenheit beobachtet, wie sie trotz eingelegten Mandrins über das Injektionsventil gespritzt haben. Gibt es da irgendeinen Trick, wie das funktioniert? Muss man den Mandrin doch ein kleines Stück herausdrehen? Oder geht es nur, wenn ein zu kleiner Mandrin für die jeweilige Braunüle verwendet wird?
Besteht in einem solchen Fall eigentlich ein Infektionsrisiko für mich? Ein paar Sprizer der Lasixdusche sind zwar bestimmt auch auf die Mundschleimhaut gelangt. Eigentlich ist das Injektionsventil aber doch mit einer Membran gegen das Lumen hin abgeschlossen, sodass das Spritzenkopf oder das herausspritzende Lasix eigentlich gar keinen Kontakt zu Blut des Patienten gehabt haben dürften.