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  1. #161
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    BLAEK München 27.07.2022

    Prüferin I: Fr. Dr. Mair
    Hat direkt mit Fall begonnen: Kind 3 Jahre, alleine bei Großmutter, 10-15 min unbeaufsichtigt im Wohnzimmer, dann bewusstlos vorgefunden.
    Folgende Vitalparameter wurden gleich per Beamer präsentiert: nicht ansprechbar, SpO2 70%, AF 6/min, ReKap 5s, HF 50/min => weiteres Vorgehen/ Maßnahmen und Differentialdiagnosen?
    Habe zuerst kurz angemerkt, dass mit diesen Werten absolut kritisches Kind... Dann schnell Inspektion/ freimachen Atemwege (V.a. Fremdkörper bei plötzlichem Auftreten aus völliger Gesundheit => wars aber nicht) und Beutel-Maske Beatmung mit 100% O2. Darunter deutliche Besserung SpO2 und anschließend auch HF und Rekap. Hätte dann Zugang gelegt ggf. auch i.o. und über Volumenbolus nachgedacht, obwohl ich eher nicht von einem primären C-Problem ausgegangen bin, natürlich auch noch BZ Bestimmung…
    Sie hat dann nochmal nach meinen DDs gefragt und bisschen geholfen: Fremdkörperaspiration wars ja nicht; unbeobachteter Anfall => wäre dann der Erste, außerdem kein Fieber/ Infekt; an der Haut Hinweis auf Insektenstich/ Utrikaria? => nichts zu sehen… Was liegt denn oft vor wenn Leute plötzlich ganz anders sind als normal und die davor völlig gesund waren!? => Intoxikation!! Ist irgendwas Auffindbar in der Nähe z.B. Tabletten/ Blister von der Oma? => In der Ecke liegt was zerkautes Braunes, könnte ein Pflaster sein… (da ist der Groschen gefallen) Opioid-Intoxikation: weiteres Vorgehen? Weiter Beatmen ggf. Wechsel auf LAMA => Warum nicht Intubieren? In echt noch nie gemacht (richtig!)…. Hätte dann noch Naloxon mit Dosierhilfe gegeben => Was ist zu beachten? Gefahr Rebound aufgrund kurzer HWZ und evtl. akute Entzugssymptome. Ok also das Kind ist jetzt wieder wach und schreit, die Eltern sind inzwischen auch da und wollen das Kind daheim behalten, lassen sie das zu? => Nein! Transport in Kinderklinik zur Überwachung obligat, da weiter potentiell vitale Bedrohung bei Rebound => Was wenn sich Eltern trotz intensiver Aufklärung weigern? Ggf. Polizei hinzuziehen, Kindeswohlgefährdung…

    Prüfer II: Hr. Dr. Schneider
    Alarmierung zu VU auf Autobahn mit 2 Fahrzeugen (zeigt dazu Video von komplett brennendem PKW) => 2 junge Männer wurden durch Passanten aus dem Auto gerettet, sind schon jew. im RTW, haben sich beide jew. beide Arme komplett verbrannt (hat dazu Foto gezeigt, soweit darauf erkennbar Grad II-III). Keine Einsatztaktik usw., er wollte direkt auf Versorgung Brandverletzter zu sprechen kommen: Einteilung nach Fläche (9er Regel) und Schweregrade (alle aufzählen), Wärmeerhalt (warum nicht Kühlung, insb. bei Kindern?), steriles Abdecken – womit? (er wollte da u.a. die Rettungsdecke hören!), dosierte Volumentherapie (wieviel?), wo Zugang wenn beide Arme verbrannt? (Beine, ggf. i.o. – wo noch? Hals/ Jugularis ext. war ihm wichtig; Laufrate grüner vs. grauer Zugang?), Analgesie mit Dosierung (beide 80kg, hab mich für Esketamin/ Midazolam entschieden), Zielklinik? BVZ (Indikationen dafür…), ggf. Helitransport bei langer Strecke.
    Dann noch eine Spezialfrage: Sie haben intubiert und es kommt Erbrochenes aus dem Tubus – was tun? Hm, offensichtlich ösophageale Fehlintubation - also raus, absaugen und zweiter Versuch… Ging ein bisschen hin und her, letztlich war sein Tipp den Tubus im Ösophagus zu belassen sozusagen als „Stöpsel“, weil sonst noch viel mehr Erbrochenes kommt und man im zweiten Versuch bessere Chancen hat richtig zu treffen, da der Ösophagus ja schon blockiert ist. War aber mehr sein Expertentipp als eine wirkliche Prüfungsfrage 

    Dann war noch etwas Zeit, deshalb nochmal Prüferin I:
    Junges Mädchen 17J. im Schwimmbad von Wespe ins Bein gestochen, lokale Rötung + Schwellung, AZ etwas reduziert, bislang keine Allergie bekannt.
    Schnelles primary assessment, dabei ReKap 3s => also dirket Adrenalin i.m. (welche Dosis? Warum nicht i.v.? Welche Komplikationen? Wann doch i.v.?), mögliche Atemwegsgefährdung im Hinterkopf behalten, O2-Gabe/ Adrenalin Vernebeln, Zugang legen + Volumenbolus, H1-Blocker + Corticosteroid (Dosis Cortison?). OK, sie hat jetzt doch ein zunehmendes Kratzen und Engegefühl im Hals – was nun? Wenn nicht in unmittelbarer Nähe zur Klinik rechtzeitige Intubation => Tubusgröße? 7,0 war ok => bei eher zierlicher junger Patientin und Schwellung evtl. sogar eher eine Nummer kleiner.




  2. #162
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    Prüfung Notfallmedizin aekno Düsseldorf 8.8.
    Dr Bartsch und Dr. Heister

    1. Prüfer
    1. Erzählen sie von einem Fall, der ihnen in Erinnerung geblieben ist. (Bischen was zu einer Hirnblutung von letzter Woche erzählt)
    Bartsch sagte: Es ist wichtig nachzufragen um draus zu lernen.

    2. frage Fahrrad Sturz einseitig Schmerz und abgeschwächtes AG. Wann Drainage?
    (Je nachdem wie weit Ziel Klinik und wie stark Sättigung eingeschränkt istist und wie stabil Patient ist)

    2. Prüfer
    Kinder Rea : 1 Jahr alt, wie geht das? Was macht man außer cpr. Dosierung von Adrenalin. Was für Medikamente sind noch wichtig. Was ist der häufigste Rhythmus bei Kinder Rea? (asystolie oder PEA)
    Wie funktioniert der Atemweg? Was wird häufig gemacht? (Larynxmaske, wenn man wenig Erfahrung hat)
    Wie wird Kind im Kreissaal/ bei Geburt im RTW reanimiert? Was sind die Grenzwerte Herzfrequenz und Atem Frequenz? (130/40-50) Ab wann reanimiert man? Wie ist die O2 Sättigung initial? (Es kann auch nach 10 Minuten noch langsam ansteigen, kann da auch noch nur 90% sein)
    Wo ist die engste Stelle (subglottisch)



  3. #163
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    Da ich auch von den vorherigen KollegInnen profitiert hab hier mein Protokoll

    Prüfung 13.8.22 in Münster , Westfalen Lippe , NRW

    1. Fall : Melder stichverletzung mit Massenblutung. Vor Ort drogenmilieu, NEF ersteintreffend. Messer liegt neben Patient, Blutung im Oberschenkel kritisch : was tun ? - cABCDE , abbinden , tourniquet. Nicht möglich , Verletzung im Leistenband . Dann muss einer komprimieren. Blutung weiter kritisch mit RR Abfall. - load and Go ! Schocktherapie erklären mit Volumen , katecholaminen, Analgesie. Womit ? ( zb Ketamin dormicum) . Welches Volumen: VES, ggf kolloidal. Welcher Ziel -RR= abhängig von Patient und RF: permissive Hypotonie. Welches zielkrankenhaus? Traumazentrum mit Gefäß- und unfallchirurgie. An Eigenschutz denken bei Ankunft ( hatte ich zwar gedacht aber nicht gesagt )
    2. Nachforderung von RTW wegen psychotischem Patient in fussgängerzone- Erklärung PsychKG, wer vollstreckt das ? - je nach Region Ordnungsamt , Polizei ..
    3. Wespenstich - anaphylaxie: erklären der Stadien , pathophysiologie, Medikamente . Wann Atemwegssicherung .
    4. MANV: was ist eine patientenablage, warum gibt es die , welche Patienten kommen dort hin - oder alle ? - v.a. Für grüne SK
    Alles in allem sehr nette kollegiale Prüfungsathmosphäre. Man wurde auch zu den Antworten hingeleitet, wenn man nicht wusste, worauf sie hinaus wollen.



  4. #164
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    Hallo, vielen Dank für eure Protokolle! hier meins heute aus München.

    Zum Organisatorischen: lieber ein bisschen früher kommen, es gab absolut keine freien Parkplätze in der Straße aber ein nahes Parkhaus. Man darf aber erst ca. 10 min vorher ins Gebäude der BLÄK rein und dann nach Registrierung (+vorzeigen Impfbescheinigung/Test) kurz in einen Warteraum. Im Prüfungsraum empfängt einen dann ein Vorsitzender (der fragt keine Prüfungsfragen) und stellt einem die 2 Prüfer vor (Namen hab ich aber leider vor Aufregung wieder vergessen). Im Prüfungsraum stand es einem dann frei ob mit Maske oder ohne, es waren überall Plexiglasscheiben dazwischen.

    Zur Prüfung: Prüfer 1 hat mich zuerst gefragt warum ich Notarzt werden will und dann nach kurzer Vorstellung gemeint es geht bei ihm heute ums Atemwegsmanagement (explizit nur Atemwegssicherung und Medikamente, keine Einsatztaktik und keine langen Fälle). Er hat dann per Beamer an der Wand erst einige Bilder und dann einige Steckbriefe gezeigt und gefragt, was ich machen würde, wenn ich diese Patienten intubieren müsste. In allen Fällen vorab: O2-Gabe 15l via Maske bis Equipment vorbereitet. Bei den Bildern hat er nach der Wahl des Verfahrens zur Atemwegssicherung gefragt. 1. Bild Pat. mit geschwollener Zunge (lt Prüfer bei Angioödem): ITN versuch primär mit Videolaryngoskop (bei erwartet schwieriger Intubation) und Tubus evtl. eine Nummer kleiner (z.B. 7.0 bei Schwellung), wenn nicht möglich Versuch Larynxmaske (Gr 4), wenn 2 Versuche frustran wären Koniotomie als Ultima ratio. 2. Bild Pat. mit großem Tumor im Gesicht und Verlagerung der Zähne und des Unterkiefers. Hier ähnlich erst Versuch ITN, hat dann gefragt was man zur Optimierung der Sicht machen könnte: Lagerung in verbesserter Jackson Position, anderer Spatel/ Tubus immer mit Führungsstab/ Videolaryngoskop, BURP-Manöver, auch hier Ultima Ratio Koniotomie. 3. Bild Pat. mit einem Holzpflock komplett quer durchs Gesicht, hier meinte er man kann den Mund absolut nicht einsehen, ich soll die Koniotomie erklären. Hab dann QuickTrach-Set erklärt (mit Risiko Verletzung Trachea/Ösophagus/Gefäße) und theoretisch die chirurgische Koniotomie erklärt (Schnitt mit Skalpell durch Haut und Lig. conicum und kleiner Tubus).
    Als nächstes Steckbriefe (hier hat er nach Medikamenten zur Narkoseeinleitung gefragt). 1. Steckbrief Pat. 40J, 100kg mit hämorrhagischem Schock RR 80/50 HF 125: S-Ketamin 100mg, Midazolam 10mg, Rocuronium 100mg. 2. Steckbrief Pat. mit Status asthmaticus 40J, 100kg RR 150/90 HF 150: Fentanyl 0,2 mg, Propofol 250mg, Rocuronium 100mg. Prüfer hat dann gefragt warum nicht auch Ketanest bei Asthma und ich habe dann gesagt dass mir Narkose mit Propofol grundsätzlich lieber ist wenn möglich und weil HF und RR eh schon so hoch waren, Propofol auch bronchodilatatorische Eigenschaften hat und bei Ketamin eigentlich v.a. das R-Enantiomer die bronchodilatatorischen Eigenschaften hat. Weiß nicht ob das jetzt wirklich die "richtige" Antwort war aber er war damit zufrieden, ich denke hier hätte aber Ketanest/Midazolam wahrscheinlich ebenfalls gepasst. 3. Steckbrief 6 jähriges Kind mit Polytrauma und Blutung, RR 85/50 HF 140. Habe 20 kg geschätzt, S-Ketamin 40mg, Midazolam 4 mg und Rocuronium 20mg. Er meinte dann als Tipp bei Kindern immer eher mehr Ketamin als theoretisch errechnet nötig und das wars von seiner Seite
    Prüferin 2 hat mir einen Fall gegeben (auch immer kurze Infos/Bilder per Beamer) in einem Gasthaus viele Betrunkene, sprechen schlecht deutsch und alle schreien rum, Patient liegt in der Mitte auf dem Boden, Polizei ist noch nicht da. Erst Eigensicherung: es will wohl niemand uns gegenüber Gewalt anwenden, habe eine Bezugsperson die als Dolmetscher fungiert und den Wirt gebeten alle anderen Gäste in einen anderen Raum zu schaffen und Zugang zum Patienten zu bekommen. Dann Bild vom Patienten am Boden liegend mit Messer in der linken Brust, weiteres Vorgehen nach ABCDE: A: Atemwege frei, Pat. toleriert Esmarch Handgriff nicht. B: AF 25/min SpO2 90% Atemgeräusch links fraglich abgeschwächt. C: HF 125/min, dann habe ich gesagt Radialispuls tasten (um zu schauen ob zentralisiert/ Blutdruck ausreichend), daraufhin hat die Prüferin irgendwie verwirrende Fragen gestellt aber ich hab dann gesagt dass ich jetzt mit D weitermache und durfte dann den GCS erklären (alle einzelnen Punkte und Werte), GCS war 9-10. Dann E: ich als Notarzt Bodycheck, der Fahrer entkleiden mit Schere. Dann ging der Fall weiter, Pat. hat schlechtere Sättigung und wird hypoton, bei V.a. Pneumothorax Thoraxdrainage vorbereiten (Fahrer) und solange Entlastungspunktion (Monaldi-Position erklären, warum Oberrand Rippe, womit), dann Thoraxdrainage erklären (Position, großer Schnitt, oberhalb Mamille). Dann einsatztaktische Zwischenfrage: Rückmeldung Leitstelle wenn möglich RTH (ging nicht war Nacht), dann welches Traumazentrum (überregional wegen Thorax und ggf. Gefäßchirurgie). Dann weiter im Fall es kommt schwallartig Blut aus der Thoraxdrainage, irgendwann Abklemmen? Ich hab erst gemeint eigentlich nicht weil Spannungspneu möglich, die Prüferin meinte dann es ist aber jetzt ein Hämatothorax und der Patient verliert grad all sein Blut. Nachdem er dadurch wahrscheinlich vorher tot ist habe ich mich dann für Abklemmen der Thoraxdrainage entschieden. Dann noch Volumentherapie mit Iono, ggf. Gelafusal und permissive Hypotonie; sie wollte dann noch Tranexamsäure (1g) hören aber da bin ich erst nach einigen Tipps (was könnte man sonst noch medikamentös so tun um die Blutung zu stoppen?) drauf gekommen. Zwischenzeitlich noch Anmerkung, dass der Patient absolut kritisch ist und man präklinisch die Ursache nicht beheben können wird also schnellstmöglicher Transport nach wirklich notwendigen Maßnahmen; kurz noch zu Schockformen (wobei hypovolämisch und obstruktiv in dem Fall die beiden möglichen Schockformen waren); und am Ende noch kurz eine Frage, zu welchen Zeitpunkten ich über Atemwegssicherung nachgedacht habe (bei ABCDE; als Thoraxdrainage nötig war, nach Anlage der Thoraxdrainage und vor Transport). Das wars dann auch schon und ich durfte kurz raus und dann die Prüfungsurkunde abholen.

    Insgesamt waren 1.Prüfer+2.Prüferin+Vorsitzender wirklich sehr nett und die Zeit ist wirklich schnell vergangen. Wenn man zu einem Thema was weiß einfach mal weiterreden, meistens sind die Prüfer drauf eingegangen. Wünsche euch viel Erfolg!



  5. #165
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    BLAEK München 09/2022

    Kurz zum Setting: Ich durfte schon 20 Minuten vor meinem Termin ins Gebäude. Man meldet sich an, wird dann in einen Warteraum gebeten in dem reges Treiben durch andere Prüflinge herrscht. Dann wurde ich auch schon 5-10 Minuten vor dem eigentlichen Termin vom Prüfungsvorsitzenden abgeholt. Es kann also nicht schaden etwas früher da zu sein. Im Prüfungsraum selbst durfte ich die Maske dann abnehmen. Am Schreibtisch vor sich hat man Zettel und Papier und einen Bildschirm auf dem teilweise die Fälle / Bilder dargestellt werden.
    Bei mir ging es nach kurzer Begrüßung ohne Vorstellung der Prüfer direkt los. Hat anfangs alles sehr nüchtern und sachlich gewirkt.

    Prüfer 1 (Prof. Schroth, wohl CA Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg):
    (1) Welche Möglichkeiten der Analgesie haben sie im Rettungsdienst allgemein?
    Hab Nichtopioide/NSARs und Opioide mit Beispielen aufgezählt. Dass man sie laut Stufenschema ja kombinieren sollte, der Einsatzbereich von Nichtopioiden aber in der Notfallmedizin oft auch eher eingeschränkt ist.
    Was müssen Sie beachten, wenn sie Opioide geben?
    Auf Atemdepression eingestellt sein, die Vitalparameter des Patienten beachten, Möglichkeit zur Beatmung muss immer gegeben sein. Er wollte konkret noch Monitoring hören ("was brauchen Sie unbedingt?"), das hatte ich bei den Vitalparametern gedanklich schon abgehakt.
    Was würden Sie denn einem 15 jährigen mit Humerusfraktur konkret geben?
    Mal mit 0,1 Fentanyl anfangen fand er okay.
    Sind dann auf die Zugangswege gekommen. Alles aufgezählt, welche Medikamente kann man gut i.n. geben? Was muss man bei i.n. - Gabe beachten?
    Max 1 ml pro Nasenloch, daher höher konzentrierte Lösung.
    Warum nur 1 ml? Mehr kann von der Mukosa nicht aufgenommen werden, fließt eventuell auch wieder raus. Ja, aber warum? Was heißt denn MAD? ==> Mucosal Atomization Device. Die Aufnahme geschieht nur im fein zerstäubten Zustand richtig und wenn man mehr als 1 ml reingibt, bildets wohl wieder zu dicke Pflatschen und wird nicht mehr gut aufgenommen.

    (2) Fall - Meldung 30 jähriger Patient auf Parkplatz. Ihm ginge es nicht gut.
    Woran denken Sie auf der Anfahrt?
    4S. "Ihm geht es nicht gut" kann alles und nichts bedeuten. Kann auch eine Schlägerei vorangegangen sein. Eigenschutz. Patienten erstmal finden.
    Woran muss man denn vor allem beim Rondevouz System denken? Sind die Sanis schon da?
    Patient sitzt blass und schwer schnaufend auf einer Bank. Möglichkeiten eines ersten Kreislauf- und Atmungscheck haben Sie ohne irgendwelche Geräte?
    Erster Aspekt, Atemgeräusche / -frequenz, Puls, Rekapzeit (Über welche Größe sagt ihnen die etwas? Herzzeitvolumen. Wo messen wenns draußen kalt ist? Fingernagel wäre wohl eh verlangsamt. Besser Stirn oder Sternum). Wo messen sie den Puls bei Kleinkindern, Radialis selten erfolgreich. Besser Brachialis, Femoralis war auch okay.
    Zurück zum Fall: Sie tasten keinen peripheren Puls, Mann ist recht blass, was wollen Sie? Monitoring, EKG. ==> Systematisch Befunden.
    War ne Schmalkomplextachykardie (stimmt, aber warum können sie die Freqeuenz eigentlich gar nicht wissen? War keine Vorschubgeschwindigkeit abgebildet). VHFlattern DD (und bei jungem Pat eher) AVNRT. Behandeln? Ja, Pat. eher instabil. Adenosin 6 mg / 12 mg (er meinte man geht dazu über eher gleich 12 mg zu geben). Wenns nicht hilft? EKV. Vorgehen beschreiben, Sync! (warum?..). "Gut, jetzt kommt aber Human rights watch." ==> Analgosedierung. Z. B. mit Propofol. Kann man machen, Analgetische Wirkung? Schlecht, gerne Ketamin dazu.

    Prüfer 2 (Dr. Schneider, mehr weiß ich zu ihm nicht).
    Hatte eine hübsche Powerpoint Präsentation mit einer Übersicht von sicher über 40 Fällen, von denen er sich in 3 reingeklickt hat.
    (1) Sie werden zu einem VU gerufen. Frau, 21 Jahre, lt. Meldung nur leicht verletzt. Kurz vor ihrer Ankunft werden Sie abbstellt, es sei bereits der Hausarzt der Patientin (der gleichzeitig auch Chirurg wäre) vor Ort und meint er würde übernehmen. Sie fahren aber trotzdem hin und sehen dieses Auto und die Patientin die vor dem Auto steht, meint es tue ihr nichts weh und Sie habe nur Angst, weil sie das Auto ihrers Papas zu Schrott gefahren hat.
    Bild von Unfallwagen und Vitalparameter (u. a. RR 80/...) (Was sehen Sie? Was machen Sie mit der Patientin). Fahrertür komplett eingedellt, Airbag wohl ausgelöst. ==> Patientin mitnehmen. Wie überzeugen Sie den Hausarzt ("ja die paar Splitter und Schürfwunden kann ich drüben in meiner Praxis auch schnell behandeln").
    RR niedrig. Potentiell innere Blutungen, Schock. Pat. möglicherweise auch wegen "Schock" aktuell noch keine Schmerzen. Was könnte denn alles passiert sein (v.a. linksseitig...).
    Milzruptur, div. andere innere Blutungen, Pneu, alles was man auf den ersten Blick nicht so sieht...
    Das war dann soweit auch schon okay, zur Auflösung gabs eine Liste was alles passiert war (Milzruptur, Nierenruptur, diverse Frakturen...). Primär gings drum sich nicht vom Hausarzt abwimmeln zu lassen.
    (2) Meldung häuslicher Sturz. Ländliche Gegend. Patientin in den 50ern. Es öffnet der Ehemann "Meine Frau war mal wieder zu blöd Treppen zu steigen." Frau mit Monokelhämatom und Hämatom am Arm. Woran denken Sie / Wie verhalten Sie sich?
    Wollte natürlich offensichtlich auf häusliche Gewalt hinaus. Wollte die Frau mit Bezug auf medizinische Notwendigkeit mitnehmen, den Mann primär mal nicht mit meinem Verdacht konfrontieren. Wenn möglich die beiden separieren ("das schaffen Sie nicht"). Gab dann zwischendurch auch noch zwei weitere Bilder von Wunden durchs Zigaretten ausdrücken und Rutenhieben. Hab mich primär dagegen ausgesprochen die Polzei zu holen, da mein keine Handhabe hat, wenn die Frau nicht aus eigenen Stücken mitgeht und es die Situation für die Frau eher noch schlimmer macht, wenn man die Situation hier eskalieren lässt. War soweit schon okay. "Was machen Sie denn wenn der NEF Fahrer noch irgendwie beschäftigt sind und sie alleine im Haus sind? Als nächstes geht der Mann vielleicht auf Sie los." Letztlich war er stark dafür die Polizei zuzuziehen, zum einen aus Eigenschutz, zum anderen könnte man so das Ehepaar besser separieren und mal in Ruhe mit der Frau reden.
    (3) Mann um die 40 Jahre, seit 1 h Druck auf der Brust, fühle sich völlig schlapp. RR 110/.... HF okay. Woran denken Sie? Primär ACS, DDs aufgezählt. Anamnese: Druck belastungsabhängig? (ich belaste mich schon seit Tagen nicht mehr), keine Dyspnoe, nicht auf Druck von außen auslösbar. Keine RF, Pat. wirkt eher sportlich.
    EKG: T-Neg über gesamter Vorderwand. Eher kein Bild eines ACS, kann gut ne Myokarditis sein.
    sO2 jetzt nur bei 94%. Was machen Sie nun? Patient einpacken, im Zweifel wie ein ACS behandeln. ASS, Heparin, evtl. probatorisch 1 Hub Nitro. ==> Oh jetzt meint der Pat. ihm ziehts völlig die Füße weg. RR 80/....
    Letztlich hatte er auch Fieber und mir noch erzählt, dass er vor einer Woche nen grippalen Infekt hatte, also Perimyokarditis. Was hören Sie da eventuell, wenn sie genau hinhören (Primär war nur von einem "leisen Systolikum" die Rede) Evtl. Perikardreiben. Wie auskultieren? Sitzend, vornübergebeugt.

    Das wars auch schon. Musste ca. 10 Sekunden vor die Tür, dann gabs die Urkunde.
    Meines Erachtens sehr dankbare Themen. Wusste zwei, dreimal nicht, was die Prüfer jetzt genau hören wollen. War aber überhaupt nicht schlimm, man wird dann schon zu dem Punkt gebracht. Im Laufe der Zeit wurde die Atmosphäre auch irgendwie lockerer. Nachher noch kurzes Gespräch, was ich denn mache, wo ich zukünftig fahre.
    Insgesamt wirklich angenehm.

    Gelernt habe ich mit dem Ziegenfuß (richtig gutes Buch, umfassend, gut zu lesen), den Protokollen hier (danke!, bei Zeitmangel empfehle ich Bundesland-spezifisches Durchgehen, die Schwerpunkte scheinen sich doch recht zu unterscheiden) und ein paar Nerdfallmedizin Videos. Das 1000 Fragen Buch hatte ich bestellt, aber kaum genutzt - empfand ich als wirklich nicht gut. Teilweise abstrus tiefgehende Fragen, veraltete Fakten, nicht wirklich hilfreich.

    Viel Erfolg!



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