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  1. #126
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    Hallo Ihr Lieben,

    hier mein Gedächtnisprotokoll zur Prüfung vom 2.7.21:
    1.Prüfer (Zeiger, Duisburg)
    Erstmal ein paar einleitende Worte, kurz gefragt zu meinem Werdegang, dann ging es los.
    Meldung Atemnot. Ältere Frau öffnet, ihrem Sohn gehe es sehr schlecht. Habe gesagt, dass man heutzutage ja erstmal nach Corona fragen muss, ob dafür Anhaltspunkte bestehen. Der Prüfer meinte dann aber, dieser Fall war noch vor Corona ��. Pat sitzt am Küchentisch. Was tun Sie? Untersuchen, ABCDE kurz angerissen, AF erhöht, aber VAG, SpO2 98%, RR 80/40, Tachykardie 110/min. Patient befragt, seit wann das besteht, seit 15 min, ob er das schon mal hatte, nein, keine relevanten Vorerkrankungen, keine Medikamente. Habe dann gefragt, ob er was besonderes gemacht hat oder etwas gegessen hat, nein, nur Erdnüsse. Habe dann gefragt, ob er sich daran verschluckt hat oder er eine Allergie hat. Ja, Allergie, aber das sei schon ganz lange her ��. Ok, also hat er eine allergische Reaktion. Ich habe dann Adrenalin 0,5mg i.m. gegeben. Warum i.m.? Längere Wirkdauer wegen des Depoteffekts. Kann man das auch anders geben, wenn keine i.m. Nadeln da? Ja, titriert i. v. Dann habe ich noch noch Prednisolon 250mg und H1-Blocker (Fenistil oder Tavegil) gesagt. Was können Sie noch tun? VEL laufen lassen, also Volumengabe. Dem Patienten geht es nun viel besser, würden Sie den Transport begleiten? Ja, da sich die Symptomatik wieder verschlechtern kann.
    2.Prüfer (Deußen, Mönchengladbach) :
    Hat erstmal alles mögliche zu meinem Lebenslauf/Werdegang gefragt, aber sehr nett.
    OK, kennen Sie die Big Five des Thorax? Ja, akutes Coronarsyndrom, (Spannungs)Pneumothorax, Ösophagusruptur, Aortendissektion, Lungenembolie. Patient 50J., normalgewichtig, gibt starke linksthorakale Schmerzen an. Auf Nachfrage seit 6 Tagen, Ausstrahlung in den Rücken, nicht belastungsabhängig, aber schlimmer werdend. Befunde nach Untersuchung: SpO2 97%, RR 130/90, HF 105, VAG, im 12-Kanal-EKG sieht man einen Hinterwandinfarkt (sagte mir der Prüfer). Also STEMI, ich lege einen sicheren Zugang und gebe ihm 300mg ASS und 5000 IE Heparin. Immer 5000? Nein, je nach Gewicht 70mg/kg KG, aber maximal 5000. Das würde wohl derzeit diskutiert, ob man ggf auch mehr geben sollte bei schwereren Patienten, aber es war ok. Was würden Sie noch machen? Ich gebe noch ein Opioid. Warum? Gegen die Schmerzen, um den Patienten etwas abzuschirmen und um den myokardialen OP-Bedarf zu senken. Dann würde ich ggf noch 1-2 Hub Nitro geben, aber der RR ist ja nur 130, da wäre ich vorsichtig. Und wenn es ein Rechtsherzinfarkt wäre? Dann ist es kontraindiziert, da es die Vorlast senkt, und in dem Fall das Herz die Vorlast braucht.
    OK, nun zum Transport, wie würden Sie transportieren? Ich würde noch die Defielektroden kleben zur Sicherheit. Warum, welche Gefahr besteht? Kammerflimnern. Patient lasse ich außerdem nicht mehr aufstehen, er wird mit OK-Hochlagerung transportiert. Es sind aber nur drei Stufen durch das enge Treppenhaus, darf er das nicht laufen? Nein. Aber der Notfallsanitäter sagt, das haben wir schon immer so gemacht! Trotzdem wird das bei mir nicht so gemacht. Aber sie haben doch heute den ersten Tag! Trotzdem habe ich die Verantwortung. Ja, war wohl genau richtig so, er meinte: Behalten Sie sich Ihre Beharrlichkeit!

    Es war sehr angenehm und kollegial, obwohl ich sehr nervös war. Wenn man etwas nicht wusste, wurde sehr nett geholfen.
    Viel Erfolg, Ihr schafft das!!



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  2. #127
    Diamanten Mitglied Avatar von -Julchen-
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    Protokoll vom 13.9.21 LÄK Nordwürttemberg

    Prüfer alle männlich, Namen nicht erinnerlich, Vorsitzender Laiber oä

    Angenehme Atmosphäre, ich wurde in den Raum gebracht vom Vorsitzenden, kurz vorgestellt. Ob ich mich fit fühle für die Prüfung („ Sehen wir ja gleich“). FFP-2 Maske während Prüfung und Abstand.

    1. Prüfer

    1.Fall:

    -20Jähriger liegt auf einer Bank, wurde von Spaziergängern entdeckt, die sagen, er rühre sich nicht mehr. Was tun Sie?
    Mit den Basics begonnen, ansprechen, rütteln. Daraufhin keine Reaktion. Schauen ob der Pat. noch atmet, tut er. Dann nach ABCDE. ABC kein Problem, D Problem. Kurz E abgehandelt. Liegen Spritzen oä rum? Nein, aber es stehen am nahegelegenen Mülleimer 3 leere Bierflaschen.
    Wieder zurück zum D Problem. Was ist der GCS? Ganz genau mit Punktzahlen für welche Reaktion. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich noch keinen Schmerzreiz gesetzt hatte. Auf Schmerzreiz reagiert er mit murrenden Geräuschen und dreht sich weg. Ich kam auf nen GCS von 8, war wohl eher etwas niedrig gegriffen meinte der Prüfer. Warum das wichtig sei? Hab erzählt dass ich ab 8 an Intubation denken müsste. Dann die Frage ob der Schmerzreiz heute ethisch noch vertretbar sei? Hab gesagt ja, ich muss ja, solange der GCS in der Notfallmedizin eine Rolle spielt. (komische Frage, hab auch bissl komisch geantwortet = ) hat aber auch nicht weiter gefragt).
    -Was weiter? Zugang legen, Volumen geben, V.a. Intox, a.e. Alkohol.
    Dann genaue Nachfrage, welche DD ich im Kopf habe. Alle Ursachen von Bewusstseinsstörungen durchgegangen (Internistisch (Urämie, Sepsis, Exsikkose, Gi-Blutungen, Schock), endokrinologisch/metabolisch (Myxödemkoma, Addisonkrise, Diabetes), Traumatologisch (Blutungen), Intoxikationen). Was noch? Irgendwie kam ich dann noch auf Myokardinfarkt und LAE, also die kardiologischen Sachen. Dabei ist mir eingefallen, dass ich auch neurologisch noch nicht genannt hatte, also Apoplex. Er wollte dann wissen, an was ich denken würde, wenn der Pat. zB auf dem Boden liegt. Stand mega auf dem Schlauch. Letztlich wollte er auf Epilepsie raus. Dann noch auf Nachfrage dissoziative/psychiatrische Ursachen erwähnt.
    -Pat. wird auf Volumengabe wach, läuft rum, will nicht mit, sagt er geht jetzt nach Hause. Hab gefragt ob er denn orientiert sei. Sei er nicht. Gesagt ich würde ihn auf jeden fall ins KH bringen, wenn er doch ne ICB hat oder noch anderes als Alkohol konsumiert hat.

    2. Fall:

    Pat. liegt jetzt am Hbf in Stuttgart, Platzwunde am Kopf, GCS von 6, Kumpels erzählen sie haben sich ordentlich betrunken. Was nun? Kurz SSS und ABCDE durchgegangen wollte er aber gar nicht so richtig. Ihm war wichtig ob ich ihn intubier oder nicht. Hab gesagt bei GCS 6 und Trauma ja. Dann meinte er, kriege ich im KH wieder Ärger, weil der Pat. nach 3 h auf Intensivstation extubiert werden kann und nach Hause entlassen wird. Hab dann gesagt dass mir das lieber wäre als dass er intoxikiert (bin wieder von Alkoholintox ausgegangen) im RTW das Erbrechen anfängt, aspiriert und verstirbt. Er wollte dann wissen, warum es noch indiziert ist. Da kam ich auch nicht recht drauf, weil ich im Kopf immer noch das Bild von dem 20jährigen aus dem ersten Fall hatte. Er meinte ich müsse ja auch an eine mögliche alkoholinduzierte Leberzirrhose denken, was da das Problem wäre. Ok, klar, kompromittierte Gerinnung bei Leberfunktionsstörung. Ich meinte dann nur, achso ja, wenn der junge Mann schon lange und viel trinkt, dann schon. War dann ok so.


    2. Prüfer

    Sagte direkt er wollte das ja nicht prüfen, aber der erste Prüfer habe ihn darauf gebracht. Der junge Kerl aus dem ersten Fall will nicht mit mir mit. Was mache ich? Ich sagte als erster versuchen, ihn lieb zu überreden. Klappt nicht (natürlich ; )) Ich hatte die rechtliche Geschichte kurz mal durchgelesen aber nichts weiter, wusste also herzlich wenig dazu....

    Kurz rumgeredet, im äußersten Fall dann mit Polizei. Die kommen und sagen was ich eigentlich will, der Pat. sei doch wach und redet mit mir. Ich meinte, dass ich aber letztlich die Verantwortung trage, die Polizei die medizinische Seite nicht einschätzen kann und der alkoholisierte Pat. nicht geschäftsfähig ist um ihn eine Transportverweigerung unterscheiben zu lassen. Ok, andersrum. Die Polizei ruft sie zu einem Pat. der psychisch erkrankt ist und im Moment mit einem Hammer auf Autos einschlägt. Ich wieder gesagt, dass ich versuchen würde, ihn halbwegs ruhig zu stellen für einen sicheren Transport, dass keiner verletzt wird. Kurz "Garantenstellung" in den Raum geworfen. Dann die nächstgelegene Psychiatrie anfahren, die müssen nehmen, haben „Versorgungsauftrag“. Aber warum braucht die Polizei sie? Naja, Pat. ist fremd- und irgendwie auch eigengefährdend, verkennt Situation, muss zwangsweise transportiert werden, auch gegen seinen Willen. Er sagte dann, die brauchen einen Notarzt weil eine Zwangseinweisung (das Wort war ihm wichtig) ein ärztliches Attest braucht (wusste ich tatsächlich nicht ; ) ). War eindeutig der schlechteste Teil von mir bei der Prüfung, mir wurde sehr viel geholfen und in den Mund gelegt.

    Weiter zu anderem Pat. Liegt leblos am Boden seiner Wohnung, Sozialviertel, Balkontür steht offen. Wieder SSS und ABCDE. Asystolie am Monitor, C-Problem. Reanimieren Sie? Kommt drauf an wie lange der da schon liegt. Prüfer meinte dann aus dem Mund kommen schon Maden. Naja, dann nicht, sicher tot. Sichere und unsichere Todeszeichen aufgesagt. Gut, und dann, was machen Sie? Ich stelle den Tod fest und mache eine Leichenschau. Machen Sie das wirklich? Naja, zumindest muss ich eine vorläufige Todesbescheinigung ausfüllen. Wissen Sie denn woran er gestorben ist? Nein. Kann alles gewesen sein. Er wies dann nochmal auf die geöffnete Balkontüre hin, dass auch Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen sei. Ok, dann Polizei dazurufen, weil ich ja nicht weiß ob unnatürlicher Tod. Er hat dann mitgeholfen, von welcher Ursache ich denn in jedem Fall ausgehen müsse, so als Notarzt ohne Vorinfos zum Pat. Von einer unklaren Todesursache und dann brauche ich eh die Polizei. Also rufe ich die eh dazu. Und jetzt? Fülle ich die vorläufige Todesbescheinigung aus und bitte den Hausarzt, die Leichenschau später zu machen. Ich fasse die Leiche nicht mehr an und gebe die Bescheinigung dann der Polizei. Der Zettel muss auf jeden Fall bei der Leiche bleiben! Und was machen Sie dann? Und da war ich dann vollständig verwirrt, hab gesagt, ich weiß nicht worauf er raus will. Er sagte ich warte auf die Polizei. Ok, ja, klar, denen wollte ich ja meine Bescheinigung geben, aber naja =) Der Prüfer sagte dann, die Polizei sei jetzt da und die Zeit um^^


    Insgesamt entspannte Atmosphäre, nicht zu vergleichen mit Staatsexamen oder so. Die Prüfer haben echt mitgeholfen und es war eher ein Gespräch als eine abfragende Prüfung. Und ich stand manchmal echt auf dem Schlauch🙈

    Ich hatte einen Jumpsuit an und Ballerinas, also eher legere. Die nach mir kam in Bluse und schicker Hose. (Hatte mir viele Gedanken um das Outfit gemacht =D)

    Gelernt hab ich mit dem Ziegenfuß Buch, den 1000 Fragen, dem AGNNW Skript, Nerdfallmedizin und natürlich den Protokollen hier.
    Geändert von -Julchen- (14.09.2021 um 14:46 Uhr)



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  3. #128
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    Hallo zusammen!

    Vielen Dank für alle bisherigen Protokolle, es ist sehr hilfreich um ein Gespür zu entwickeln, was die Prüfer hören wollen.
    Deswegen hier mein Bericht von Sept 2021 in München
    Prüfer: Namen leider nicht erinnerlich, ein Anästhesist, beim Anderen würde ich vermuten, dass es sich um einen Chirurgen handelt. Beide freundlich, wenn auch initial etwas zurückhaltend, fast streng… anscheinend war der Prüfling davor durchgefallen, weswegen die Stimmung anfangs nicht so gut war.
    Der Vorsitzende (Prof.Dr.)hat nichts gefragt.

    Beginn Chir: Weswegen wollen Sie Notfallmedizin machen? Berichten Sie von einem Einsatz der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist. Was lief gut, was hätte man verbessern können? ( wie immer bei so offenen Fragen: schaufelt euch nicht euer eigenes Grab indem ihr hier auf ein Themengebiet eingeht, in dem ihr nicht so firm seid… lieber „a gmahde Wiesn“, auch wenn‘s nicht so spektakulär ist… ich hab einfach meine erste präklinische Reanimation genommen..)

    Dann Einsatzmeldung Messerstecherei. Welche Gedanken gehen Ihnen bei der Anfahrt durch den Kopf (Eigenschutz, Polizei vor Ort? Ggf mehrere Verletzte. rettSan auf Trauma, ggf load an go einstimmen. Wo liegt der Einsatzort, wo die nächste geeignete Klinik?)
    Dann Einspielen von einem Bild, Messer in Unterkiefer, viel Blut enoral aber schon teilweise geronnen. Vorgehen an der Einsatzstelle (cAbcde), Schockzeichen, welche Klinik?
    Dann eine Übergabe machen an den anderen Prüfer im Schockraum, bei Voranmeldungen schwieriger Atemweg mit erwähnen (a.e wach fiberoptische ITN)

    Zweiter Prüfer (Anä): Alarmierung um 22:00 zu einem Kind, 3a, das plötzlich blau angelaufen sei. Kind jetzt wieder rosig, schläfrig. Vorgeschichte, Infekte, Fieber? Bz, SpO2? Bei 39,3Grad und sonst guten Vitalparametern a.e. Fieberkrampf. Eltern beruhigen, PCM (Dosierung? Wie schwer ist ein 3j Kind? ) was tun wenn der kleine gar nicht wacher wird (Status non-convulsivus). Therapie Status: Benzos (inkl dosierung nasal, buccal, rektal, i.v) Keppra- Narkose.
    Weil ich nach Petechien gefragt hab: was vermuten sie: Waterhouse friedrichsen syndrom. Therapie Patient (Ceftriaxon auf dem Auto!) postexpositionsprophylaxe fürs Team/Eltern

    Dann kurz Pseudo-krupp: definition, Therapie. Verwendung des „normalen“ Adrenalins wohl off Label, eigentlich nur infectoKrupp zugelassen. Geht aber natürlich. Wie vernebelt man?

    Und damit war die Prüfung schon vorbei, nach kurzem Warten durfte ich die Urkunde entgegennehmen.
    Vorbereitungen mit: Nerdfallmedizin (DANKE Jungs!), skript Notarztkurs, ERC Leitlinien
    Was ich mir noch hätte anschaun sollen : Bestückungsliste RTW, NEF. Es kamen ein paar Fragen, ob wir dies oder das (welches Kolloid, Ceftriaxon) auf dem Auto haben, nachdem meine Mitfahrten schon mehrere Jahre her sind, musste ich ein bisschen raten… aber bevor ich da allein im Auto sitze, werde ich eh alle Koffer auf links drehen

    In diesem Sinne, allen Prüflingen viel Glück in der Prüfung und natürlich vor allen auch später „auf der Straße“!



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  4. #129
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    AEKNO (Ärztekammer Nordrhein) Düsseldorf, 05.10.2021, Prüfer: Bartsch/Heister
    Setting: Prüfer in Hemd/Pollunder bzw. Anzug ohne Krawatte; ich in Hemd/sport. Sakko ohne Krawatte; Dauer: 25 min

    Bartsch (Anästhesist, Bonn):
    - Leitlinien allgemein: Was ist das? Sollte man sich daran halten? Wann nicht?
    - Reanimations-Leitlinie: Welche Medikamente sind vorgesehen: Supra und Amiodaron;
    - dann länger zum Amiodaron: Wann geben? (3./5. Schock 300/150mg). Wann genau nach dem 3. Schock (Leitlinie ist schwammig, am ehesten so: direkt nach Schock Tx-Kompression für 2 min, dann Amiodaron, das heißt in der Praxis kommt Amiodaron eher vor dem 4. Schock als direkt nach dem 3. Schock); Gibt es Alternativen? (Ja, Lidocain. Seit 2021 gleichwertig zu Amiodaron)

    Heister (Anästhesist, Bonn):
    - kommen wir mal zu den Kindernotfällen: Welche Kindernotfälle sind die häufigsten (Fieber-Krampf, Atemnot, Bolus, Verbrühung)
    - Fragen zu Fieberkrampf: Typ. Alter (ca. 0,5-5), Auslöser (SCHNELL ansteigendes Fieber), Therapie (Benzos, i.d.R. Mida nasal MAD off label, Mida buccal als Buccolam hat Zulassung, alternativ Diazepam rectal 5/10mg bei </>15kgKG; Fiebersenkung mit Paracetamol und/oder Wadenwickel), i.d.R. keine Viggo
    - Fragen zu Pseudokrupp: Typ. Alter (ca. 0,5-5), Auslöser (Virusinfekt, i.d.R. RSV), AZ (i.d.R. ganz ok), Symptome (Leitsymptome bellender Husten, Unruhe), Therapie (Rectodelt Zäpfchen und Supra vernebeln, Transport, keine Viggo da sonst zu viel Stress)
    - Fragen zur Kinder-REA, 1 Jähriges: Wie reanimieren ein 1-jähriges Kind (Algorithmus, Defi 4 J/kgKG bis 8 J/kgKG nach neuesten Leitlinien, Supra und Amiodaron Dosierungen, Kompressionsfrequenz, Drucktiefe in cm)
    - Fragen zur Neugeborenen-REA: Algorithmus NG (Stimulieren, Initialbeatmungen, Entscheidungsbaum HF</>60/min, Verhältnis 3:1

    Insgesamt nüchterne aber kollegiale Atmosphäre. Sehr fair. Haben durch die Art der Fragen manchmal geholfen indem sie auf die richtige Antwort „suggestiv hin gefragt“ haben. Haben beide an mehreren Stellen auf den (sehr geringfügigen) Änderungen in den REA-Leitlinien (zuletzt aktualisiert in 03/2021) rumgeritten. Das fand ich ein bisschen akademisch. „Draußen auf der Straße“ hat das meines Erachtens keinerlei Bedeutung, jedoch in dem theoretischen Setting dieser Prüfung mag dies seine Berechtigung haben. Es ist empfehlenswert hier auf dem aktuellsten Stand zu sein! Ansonsten an keiner Stelle unangenehm tief in Details rein gegangen.



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  5. #130
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    Moin ihr Lieben,
    ich hatte gestern meine Prüfung in der ÄK Schleswig-Holstein, bis auf Dr. Glück aus Kiel habe ich die Namen vergessen. Sehr angenehme Atmosphäre. Die Prüfung fand unter der 3G-Regel statt, im Raum selber konnten wir die Masken abnehmen. Ich war direkt nach der ersten Frage sehr aufgeregt, da hatte man mir Wasser eingeschenkt, ich habe einmal tief eingeatmet und dann konnte die Prüfung richtig starten. Alle drei hatten Verständnis für die Nervosität und haben sehr ruhig und gelassen reagiert, das hat mich enorm beruhigt.

    Prüfer I, Dr. Glück:
    Sie werden zu einem Explosionstrauma gerufen, wohl mit Starkstromunfall. Sie kommen an der Baustelle an, viel Blaulicht. An wen wenden Sie sich? Feuerwehrmann mit gelber Weste, Einsatzleiter. Was tun Sie als erstes? Nichts bis nicht Eigenschutz geklärt ist. Die Unfallstelle sei nun sicher, es liegt ein Patient mittleren Alters auf dem Boden, was tun Sie nun? Nach cABCDE vorgehen, kurz stichpunktartig erläutert. Wohl Ruß in der Mundhöhle, auskultatorisch Stridor, AF leicht erhöht, tachykard, normoton, SO2 93%, GCS 14 (leicht desorientiert). Was tun Sie als nächstes? O2-Gabe, Adrenalin vernebeln. Alternativ könnte man auch Salb/Atrovent vernebeln, da der Pat. ja ohnehin schon tachykard ist. Würden Sie intubieren? Nein, da Patient ja stabil ist. Nun hat der Patient starke Schmerzen, was geben Sie? Fenta 150µg, oder Ketanest Dormicum. Das reicht nicht, der Patient hat immer noch stärkste Schmerzen. Tun Sie noch was? Letztendlich Intubationsnarkose. Mit was? Fenta/Propofol oder Ketanest/Dormicum, jeweils mit Dosierung. Der Patient hat eine Verbrennung thorakal. Wie schätzt man das Verbrennungsausmaß ab? Nach Handfläche (auf die 9er Regel kam ich garnicht zu sprechen, es ging direkt weiter zur nächsten Frage). Wohin transportieren Sie den Patienten, Verbrennungszentrum (wohl weit weg in dem Szenario) oder nächstes Krankenhaus? Zunächst nächstgelegenes Krankenhaus, da zwar die Indikation zum Verbrennungszentrum gegeben ist (Inhalationstrauma), aber der Pat. ja stabil ist und Sekundärverlegung immer noch möglich wäre. Indikationen Verbrennungszentrum? Kurz aufgezählt: nach Verbrennungsmaß, Alter, Lokalisation...

    Prüfer II:
    Sie erwähnten vorhin das Vernebeln von Adrenalin vs. Salb/Atrovent. Wann benutzen Sie was? Da kam ich ganz schön ins Straucheln und wusste nicht so recht worauf er hinaus wollte. Habe Asthma angesprochen und Auskultationsbefunde Stridor vs. Giemen. Der Prüfer hat wohl gemerkt, dass ich ihn nicht recht verstanden habe, und er hat das Thema netterweise schnell ruhen lassen. Nächster Fall: Frau, 30J, Tachykardie. An was denken Sie bei der Anfahrt? DD Tachykardien durchgegangen (schmal vs. breitkomplexig und die einzelnen Diagnosen erwähnt). Was können Sie mir zu Ajmalin sagen? Ich war ehrlich: Nichts, habe ich nie gegeben und mich nie damit befasst. War wohl ok die Aussage. Zu dem Fall: Wie gehen Sie vor? Zunächst SAMPLER erklärt. Damit kamen weitere Infos: Sie hatte so etwas wohl schon einmal vor einigen Tagen, damals nach 20 Min selbstlimitierend. Nun aber anhaltend. VE: Asthma in der Kindheit, seither keine Beschwerden diesbezüglich mehr, Iodallergie. Sanis waren wohl schon vor Ort: RR normal, HF tachykard (hab vergessen wieviel genau), im EKG tachykarder SR. Diagnose und Therapie? Reentry-Tachykardie, Valsalva erklärt (über 20s war ihm wichtig), Adenosin diskutiert mit relativer KI Asthma. Habe mich entschieden es ihr trotzdem zu geben, da nur relative KI und sie nur in der Kindheit Asthma hatte. Dosierung? 6mg, dann 12mg, die Patientin vorher vorgewarnt vor der Gabe. Keine direkte Kardioversion da Patientin sonst hämodynamisch stabil. Daraufhin bekam die Patientin natürlich einen Asthmaanfall. Wie therapieren Sie? O2, Salb/Atrovent, Reproterol 0,09mg, Prednisolon 100mg. Hilft nicht, was noch? NIV, PEEP 5mbar, genaue Anwendung erklärt. Hilft nicht, was nun? Letztendlich intubieren. Mit was? fenta/Propofol oder ketanest/Dormicum. Der Prüfer hätte Ketanest/Dormicum bevorzugt wegen der pulmonalen Wirkung von Ketanest, da kam ich aber nicht drauf. Welches Medikament könnte man noch bei Asthma geben? Ich kam partout nicht drauf, der Prüfer hatte schließlich Magnesium gesagt. Damit war der Fall dann zu Ende.

    Prüfer I nochmal:
    Was ist der antagonist von Adenosin? Tja, das wusste ich nicht… Habe vor mich hin überlegt: theoretisch könnte man ja adrenalin oder Atropin geben. Es wäre übrigens Theophyllin gewesen, wollte er wohl nur mal erwähnt haben. Da noch ein paar Minuten übrig waren: Nächster Fall: Der Pat. mit dem Inhalationstrauma soll nun ins Verbrennungszentrum verlegt werden, Sie sind für den Intensivtransport zuständig. Worauf achten Sie? Da wollte er grob hören, dass ein Arzt-zu-Arzt-Gespräch stattfindet, man während des Transports wachsam bleibt, ständig reevaluiert, und dass die Zielklinik informiert ist.
    Dann war auch schon die Prüfung vorbei. Insgesamt ein sehr nettes kollegiales Gespräch, es wurde auch zwischendurch mal gelacht, und auch öfters suggestiv gefragt. Insgesamt keine bösen Fragen, es war wohl vollkommen ok, dass ich die Detailfragen zu Ajmalin und Adenosinantagonisten nicht beantworten konnte.

    Viel Erfolg!



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