Servus! Ich hatte gestern meine Notarztprüfung in München. Prüfung hat ziemlich genau 30 Minuten gedauert. Die Namen der drei Prüfer sind mir nicht mehr erinnerlich. - Waren alle 3 sehr sympathisch und haben auch geholfen, wenn man ins Stocken geraten ist.
Zu Beginn der Prüfung sollte ich darlegen, warum ich Notarzt werden möchte und ich sollte von einem Fall erzählen, welche mir sehr im Gedächtnis geblieben ist. Ich habe dann von einem Verbrennungsopfer berichtet. Im Anschluss ging es dann kurz um die Einsatztaktische Planung bei einem solchen Ereignis, d.h. frühzeitige Rückmeldung an die Leitstelle sowie frühzeitige Nachforderung eines Rettungshubschrauber. Im folgenden dann Weitere Besprechung des Procedes. Primär Eigenschutz. Dann Rettung des Patienten aus der Gefahrenstelle und Beginn mit cABCDE. Hierbei die Frage um welche Art von Blutungen es sich bei c handelt (wo kann es überall spritzend bluten). Habe dann von Amputationsverletzungen sowie von möglichen penetrierenden Verletzungen und der spritzenden ösophagus-varizen-blutung erzählt. Dann frage nach möglicher Therapie: Amputationsblutung- abdrücken, oder besser: tourniquet. Terlipressin inkl. Dosierung bei Varizen-Blutung. Dann frage nach Indikation für Verbrennungszentrum und Neuner-Regel, wie man ein Inhalationstrauma erkennt sowie Flüssigkeits-Substitution. Weiter ging es dann mit dem genauen Ablauf der Intubation inklusive Vorbereitung und Dosierung der einzelnen Medikamente - hier Vorallem unterschied zwischen Ketamin und S-Ketamin sowie Succi und Roccuronium. Dann frage warum Succi bei Verbrennung ungünstig/ kontraindiziert —> Hyperkaliämie. Weiterhin sollte ich erklären, welche Aufgaben ich an meine Kollegen aus dem Rettungsdienst delegiere.
Dann weiter nach ABCDE. Bei A wollten sie unbedingt die Atemfrequenz hören. Bei C war ihnen die Recap-Zeit wichtig. Anschließend wurde mir dann ein EKG von einem ganz eindeutigen Hinterwand – Infarkt vorgelegt. Leitbild war Brust-Schmerzen in der Hausarzt-Praxis. Im folgenden dann wieder das altbewährte Schema ABCDE. Musste dann auf Differenzialdiagnosen eingehen, wobei Sie sich dann bisschen auf die Aortendisektion eingeschossen haben. Dabei die Frage, ob ein STEMI auch durch eine Dissektion ausgelöst werden kann. Anschließend noch paar Fragen zu Ziel – Klinik, ob der Patient nochmal aufstehen darf, und welche Medikamente ich verabreichen würde. Dann frage ab wann Sauerstoffgabe indiziert wäre (<90 %) und noch generell paar Fragen zu Schockformen und dann war es das auch schon.
Vorbereitet habe ich mich mit dem Notfallmedizin-Kurs-Skript, den Medi-Learn-Protokollen, Nerdfallmedizin und diesem 1000-Fragen-Buch. Wenn man sich gut und fächerübergreifend vorbereitet ist die Prüfung meines Erachtens gut zu meistern, man darf es jedoch auch nicht unterschätzen, weil letztlich theoretisch Fragen aus jedem Fachbereich kommen können...