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  1. #101
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    24.02.2021
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    24.02.2021, Ärztekammer Nordrhein, Prüfung zur Zusatzbezeichnung Notfallmedizin

    Namen der Prüfer nicht erinnerlich, Namensschilder waren aufgrund der gebotenen Corona-Distanz für mich nicht lesbar. Prüfung fand mit ausreichend Abstand statt, Maske konnte während der ca. 30 Minuten abgenommen werden.

    Habe von den Protokollen hier sehr profitieren können und möchte daher gerne auch meinen Teil dazu beitragen, dass dieser Thread aktuell bleibt

    1. Fall - AVNRT
    RTW fordert Sie als NA nach. Übergabe des RTW-Teams: 25-jähriger Patient habe plötzlich einsetzende Palpitationen verspürt, hätte sowas schonmal gehabt, da ging es aber nach ein paar Sekunden von selbst wieder weg. Mache sich jetzt Sorgen. Prüfer legt mir daraufhin ein EKG mit den Worten "Bitte befunden" vor. Habe mich nochmals bei ihm vergewissert, dass ich wirklich direkt zum EKG kommen kann, sprich ob aktuell Vorstellung bei Patient, SAMPLER etc. nicht mehr gefragt seien. Wurde bejaht. Habe dann mit den klassischen Basics angefangen (alle Ableitungen gut sichtbar, keine Artefakte, 50 mm/s Schreibgeschwindigkeit). Hatte den Eindruck, dass ein solch strukturiertes Vorgehen gut ankam. Zu sehen war auf den EKG eine rhythmische Schmalkomplex-Tachykardie mit 206/min (musste nicht ausgezählt werden, stand drauf). Entsprechend das EKG beschrieben und aufgrund des Alters, fehlender Risikofaktoren für MI und der Klinik vorerst die Arbeitsdiagnose AVNRT geäußert und auf Valsalva-Manöver hingewiesen (kaltes Wasser trinken, Carotis-Sinus-Massage, Pat. bitten mit dem Mund gegen Stempel einer leeren Spritze zu pusten). Prüfer sagt, alles richtig, Pat. bleibt jedoch tachykard. Habe dann gesagt, man könne Adenosin geben. Nachfrage: müssen Sie das denn jetzt? Gegenfrage meinerseits: Wie sind denn die restlichen Vitalparameter? Waren alle o.p.B (abgesehen von der HF natürlich). Habe mich dafür entschieden, dass es bei fehlenden Instabilitätszeichen (kein Schock, Synkope, Myokardischämie- oder Herzinsuffizienzzeichen) keinen akut-medikamentösen Handlungsbedarf gäbe. Schien Prüfer mit einverstanden. Wohin bringe ich Patient? In Kardiologie. Was machen die da? erneut EKG, Labor, ggf. Monitorüberwachung, ggf. 24-EKG? Wie könne man den Patient dauerhaft therapieren? Ablation. Dann ein kurzer call-back zum Adenosin. Wieviel und was macht es? Erklärt, dass es 6 mg Ampullen sind, i.d.R. klinisch meist 12-18 mg erforderlich sind. Erläutert, dass man vor Gabe Patient unbedingt erklären sollte, was passieren wird, dann die i.v.-Gabe unter kontinuierlicher EKG-Ableitung durchführen und den Streifen natürlich in Klinik mitbringen. Nachfrage wie ich Adenosin spritzen würde. Da stand ich etwas auf dem Schlauch und hab nur gesagt "schnell" er wollte darauf hinaus, dass man mit NaCl nachspülen muss. Hat er natürlich recht, aber ich denke, dass fiel nicht groß negativ in die Bewertung.

    2. Fall - Sopor bei Hypoglykämie + Exsikkose
    Sie kommen ins Altersheim zu einer bewusstlosen älteren Dame (80 LJ). Als sie eintreffen, habe sie 6L O2 via Maske laufen und ist auf Ansprache nicht erweckbar. SpO2 darunter 98%. Nachfrage von mir zur Ausgangssättigung, Pupillenstatus und Reaktion auf Schmerzreiz. Initial 88%, Pupillen mittelweit, lichtreagibel, isokor und auf Schmerzreize würde Patientin ungezielt alle Extremitäten etwas bewegen. Frage von mir, ob SAMPLER durch Altenpflegepersonal zu erheben? Dann natürlich entsprechend erhoben: Pat habe sich über die letzten Tage zunehmend vigilanzgemindert präsentiert, aber so stark wie heute sei es vorher nicht gewesen. Käme aber jetzt nicht plötzlich. Keine Allergien bekannt. VE: Hypertonie, Hyperlipidämie, IDDM, Osteoporose, Z.n. Hysterektomie vor vielen Jahren. Letzte Mahlzeit unbekannt. Nachfrage von mir nach aktuellem BZ bei bek. Diabetikerin. Treffer, lag bei 36. Habe dann bei soporöser Patientin bei Hypoglykämie 250 ml 10%ige Glukose i.v. gegeben. Daraufhin klare Pat. wohl etwas auf, Kontrollmessung ergebe auch BZ von 83, aber so ganz wäre sie noch nicht da. Weitere DD von mir: Häufiger Grund für Vigilanzminderung sei insb. bei älteren Patienten natürlich auch eine Exsikkose, ob z.B. stehende Hautfalten sichtbar seien? Ja waren sie. Entsprechend Pat. Volumen angeboten und einfach noch was zu möglicher Hyponatriämie als weitere DD erzählt. Prüfer bejahte und fragte, woran ich noch denken könnte, wenn es jetzt z.B. "komisch riechen" Würde. Kam nach kurzer Überlegung auf die Urosepsis als weitere DD und das war tatsächlich, was er hören wollte. Habe dann noch kurz was über die golden hour bei Sepsis gesprochen, und dass eine frühzeitige AB-Gabe (möglichst nach Gewinnung von BK) entscheidend für das Outcome ist. Dann noch kurzer Exkurs zur Übergabesituation in Klinik. Wie ich die machen würde? Habe vorgeschlagen nach SBAR-Schema vorzugehen, closed loop Kommunikation einzufordern und die Rolle von Sender-Empfänger erläutert. Fertig. 30 Sekunden vor der Tür gewartet und dann ersehnte Urkunde in Händen gehalten.

    Insgesamt nette Atmosphäre und alles wirklich absolut machbar. Habe mir ca. 14 Tage Vorbereitungszeit genommen, wobei ich während dieser Zeit mit Ausnahme von 3 freien Tagen normal gearbeitet habe. Genutzt habe ich das Repertorium Notfallmedizin (Brokmann), die 1000 Fragen, natürlich diese Protokollen hier und paar Zoom-Gespräche mit befreundeten NotärztInnen geführt.

    Viel Erfolg, ihr macht das schon!



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  2. #102
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    Da mir eure Protokolle auch sehr bei meiner Vorbereitung geholfen haben, hier meins (BLÄK München, 15.03.21) für euch.

    Namen der Prüfer nicht erinnerlich, Sie waren 3 insgesamt einer war der Vorsitz und hat keine Fragen gestellt.

    Erster Prufer hat mir auf dem Beamer ein Bild mit Thoraxsxhmerzen bei 36J alt Patient gezeigt.DD, Pneumothorax (wie stell ich die Diagnose ohne Röntgen?--> Perkussion und Abhören), Rippenfraktur, ACS, hier wurde eine EKG mit einer deutlichen ST Hebung im Hinterwand gezeigt, ---> Therapie ACS, hier wichtig Morphin langsam, sonst Übelkeit, danach weiter DD, Aorten Dissection, Typen A und B, Diagnose und Therapie dann war er fertig.


    Zweiter Prüfer hat nach dem kindlichen Nofälle gefragt. ich habe Krupp und Epiglotitis gesagt und die DD zwischen beide sowie die Therapie, was ist genau Krupp Syndrom--> acute Larengeotrachitis, Therapie wichtig Adrenalin Vernebeln,(pur nicht verdünnt), auch wenn das zu einer Tachykardie führt, Dann ein Video mit einem Kind der nur auf die rechte Seite clonisch verkräpft hat, was hat er, und was sehen wer genau und Unterschied zwischen tonisch und clonische Krampanfälle, Gründe für focale Krampanfälle, hier hatte das Kind Windpocken und habe Enzephalitis entwicklt. Status Epilepticus, Therpaie, Diazepam wenn keine Erfolg nochmal, wenn weiter Kein Erfolg wollte er Keppra und Phenyteon nicht hören sonder Narkose mit Propofol. Das war es, 2 min habe ich draußen kurz gewartet und bestanden.

    alle 3 mit dem Vorsitz waren sehr nett, freundlich und behelfreich und haben mich richtig auf dem Spur geführt.

    jetzt geht's los, viel Erfolg euch alle



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  3. #103
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    Mein Prüfungsprotokoll von 03/2021 - SLAEK Dresden

    Prüfer:
    1. Dr. Kipke (Anästhesist - Ärztlicher Leiter RD)
    2. Dr. Czech (Kardiologe - Chefarzt KH Radeberg - ASB)
    3. Dr. Schneider (Unfallchirurg - Oberarzt KH St. Georg, Leipzig)

    Sehr nette, freundliche Atmosphäre. Es wurden Hilfestellungen gegeben, wenn man auf dem Schlauch stand oder nicht genau wusste, worauf die Frage abzielte.

    1. Fall
    80 Jährige Frau am Frühstückstisch zusammengebrochen, Alarmierung durch Ehemann, bei Eintreffen apathisch, GCS 5, Vorgehen nach ABCDE, Prüfer wollte mich ein wenig in Richtung Apoplex in die Irre führen, aber Bradykardie mit 30/min, kompletter AV-Block, ventrikulärer Ersatzrythmus, Zugang ging 6mal i.v. nicht also i.o - wie? mit Lidocain etc.
    Dann meinte ich, zunächst Atrophin, weil ich nur die Bradykardie und nicht der AV-Block und ventrikulärer Rhythmus im Kopf hatte, aber er hat mich schnell auf Adrenalin gebracht - wie würde ich es geben (entweder Verdünnung in NaCl Spritze oder 1mg auf 500 Nach und dann tropfenweise), Alternative Pacing etc
    War insgesamt der komplexeste Fall, war mir zunächst nicht ganz sicher ob Neuro oder Kardio das Problem ist, ging aber am Ende ganz gut

    2. Fall
    70 Jährige Frau in der Häuslichkeit unspezifische Bauchschmerzen, wie gehen sie vor? ABCDE, er wollte sehr schnell aufs EKG, hat mir dann ein EKG mit klassischem Vorderwandinfarkt gegeben, wollte hören wie ich damit umgehe und dann wo ich es anmelde, Arzt-Arzt Übergabe, damit von Rettungstrage direkt auf den Kathetertisch gewährleistet werden kann. Zudem noch Möglichkeit der Luftrettung wenn man im Nirgendwo auf den Dörfern fährt, wichtig Paddles kleben, als Sicherheit während der Fahrt. Außerdem wollte er hören, dass die Pat. mit Vorderwandinfarkt häufig hypoton sind, weil viel Myokard draufgeht, wenn RIVA verschlossen ist, daher schnell die Gefahr des kardiogenen Schocks entsteht.
    Als letztes meinte der Prüfer, dass man als Prüfling die STEMIs immer erkennen muss, wenn man die nicht erkennt, fällt man durch, das ist Grundlage eines Notarztes.

    3. Fall
    "Jetzt gibt es ja nicht nur die 70-jährigen klassischen internistischen Patienten, sondern auch Kinder und Schwangere" (Ich dachte mir, ok das wird schwierig aber ich habe mich drauf vorbereitet), dann ging es weiter: "Stellen Sie sich vor es herrscht ein Wohnungsbrand und eine Schwangere in der 30. SSW springt aus Panik aus dem 2. Stock und hat jetzt einen instabilen Thorax, ein instabiles Becken und der ganze Rücken ist verbrannt, annehmbar auch ein Inhalationstrauam" --> ich dachte mir, ok jetzt ist es vorbei, ich kann nur falsch liegen mit allem, was ich sage.
    War aber an sich sehr nettes Gespräch, er wollte gar nicht den Ablauf haben, sondern eher welche Besonderheiten jetzt vorliegen, also 1,5 Patienten, andere Anatomie, was beachte ich bei der Lage (Linksseitenlage oder Uterus durch 2. Helfer nach links ziehen) was beachtet man bei Intubation (kleinere Tubus wegen Larynxschwellung), was beachte ich bei Thoraxdrainage (Monaldi gleich, Bühlau 2 ICR höher wegen Oberbauchorgane), was beachte ich beim Beckengurt (trotzdem anlegen, aber in der Klinik ggf. stärker auf Blasen-/Uterusverletzungen achten, weil wenig Platz im kleinen Becken), wie beatme ich (100% O2, ggf. höhere Drücke notwendig aber abhängig von der Beatmungssituation)
    Er meinte, es hat ihm gefallen, dass ich mich immer direkt entschieden habe, das braucht man im Rettungsdienst. Es kommt nicht immer drauf an, dass man Fakten aus dem Buch kann, sondern in besonderen Situationen zu helfen weiß.

    Also insgesamt angenehmes Gespräch, man muss nicht immer alles perfekt machen, Grundlagen sollten sitzen, dann wird das.

    Viel Erfolg!



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  4. #104
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    Hallo zunächst vielen Dank für die zahlreichen Protokolle, meine Prüfung war 03/21 BLAEK München:
    1. Prüfer: Sie kommen zu einem krampfenden Kind, was sind DDs, was überlegen sie sich auf der Anfahrt; weitere Therapie (Paracetamol mit Dosierung), braucht das Kind einen Zugang --> Vitalparameter i.O. also nein, was machen sie wenn das Kind erneut krampft --> Midazolam nasal + Dosierung, ggf. erneute Gabe CAVE Narkose mit Verlust der Schutzreflexe, was dann --> Atemwegssicherung; Haben sie schon einmal ein Kind intubiert, habe hier auf die LAMA verwiesen;
    muss das Kind bei einem normalen Fieberkrampf in die Klinik?  ja; Wie erklären sie das den Eltern bzw. was sagen sie Ihnen über die Prognose des Fieberkrampfes, was sind Hinweise auf einen gefährlichen Verlauf (lange Dauer, Fieberkrampf in untypischem Alter des Kindes, fokaler Anfall); zum Ende Hinweis das man bei einem Kind mit rezidiv. Fieberkrämpfen „Land gewinnen sollte, da es wrsl sehr krank ist“ und es zügig in eine Klinik soll anstatt sich zu verkünsteln, allerdings als kollegialer Tipp gemeint 

    2. Prüfer:
    Patient unter Eisenbahnwagon eingeklemmt, cABCDE, Zeichen eine Hypovolämischen Schockes bei Einblutung des teilamput. Oberschenkels;
    EKG mit ST-Hebungen in allen Ableitungen  Perikarditis, jedoch Behandlung wie STEMI
    Fragen zur Leichenschau und Bestattungsgesetz, Rechten/Pflichten des Notarztes zum Bestattungsgesetz, vorläufige Leichenschau; Darf der Polizist sie zwingen eine endgültige Leichenschau durchzuführen  nein!

    Insgesamt sehr nette Atmosphäre, anspruchsvolles Niveau jedoch mit guter Vorbereitung zu schaffen, am wichtigsten ist das man seinen Standpunkt vertreten begründen kann;



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  5. #105
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    Prüfungsprotokoll Notfallmedizin ÄK Nordrhein 03/2021

    Erstmal vielen Dank für die vielen Protokolle zur Prüfung Zusatzweiterbildung Notfallmedizin. Sind eine sehr gute Hilfe, um sich eine grobe Vorstellung über das Prüfungsszenario zu verschaffen.

    Zwei Prüfer (UC/Anästhesie), ein Prüfungsvorsitzender. Ich kannte einen Prüfer und den Vorsitzenden zufälligerweise über zwei Ecken, aber da sie vorher nicht bekannt gegeben werden, ist das eh belanglos. Die NRWler unter euch kennen vielleicht die üblichen Verdächtigen (s. auch die Protokolle hier). Ich selbst bin in Weiterbildung zum UC. Sehr freundlicher und sympathischer Kontakt, kollegialer und wohlwollender Umgang. Die Prüfergruppe hatte gute Laune, versprühte positive Stimmung und spiegelte die ganze Zeit, um zu unterstützen und zu bestärken. Sie haben das Wissen und nicht unbedingt die Lücken gesucht.

    Erst ein bisschen Smalltalk über die bisherige Laufbahn, dann ging’s los.

    1. Prüfer (UC): Fallszenario: Wohnung eines älteren Pärchens, Ehefrau öffnet, hysterisch, „helfen Sie meinem Mann“. „Wie würden Sie vorgehen?“. Man konnte frei erzählen und wurde stetig bestärkt („ja genau“, „sehr gut“, „gute Idee“). Also ein bisschen allgemeinen Kram (4S, Hund auf Balkon sperren, Ehefrau beruhigen, hinsetzen oder Arztbriefe suchen lassen, Patient sicher identifizieren, sowas in der Art). Angestrengt hyperventilierender, agitierter bis deliranter Ehemann auf der Couch. NS anweisen, Monitoring zu etablieren, Vitalwerte anfordern, Zugang, BZ, Temp. ABCDE nur erwähnt. Prüfer zeigt aus 5 Metern Entfernung EKG mit VT auf DIN-A4-Ausdruck („Sieht von hier wie eine VT aus“). Frage nach Vitalwerten: 95er RR sys., SO2 90%. Wichtig war dem Prüfer einfach, das Ganze zügig als instabile VT zu benennen und zu zeigen, dass man sich dann strukturiert daran macht, diese durch Kardioversion zu terminieren. Ich habe einfach so vor mich hin erzählt über das weitere Procedere (Klebepads anbringen, Zugang, Analgosedierung, etc., keine großartigen Details, einfach grobe Strukturierung des Ablaufs) und wenn es mal kurz stockte, hat der Prüfer mit kleinen Fragen oder Anstößen dafür gesorgt, dass ich wieder in Redefluss kam. Harte Fakten wurden dabei wenig gefragt, ich habe das Meiste wahrscheinlich einfach von mir aus erzählt. Stichworte, die er dabei hören wollten waren: wie die Klebepads kleben (anterolateral vs. ap), Analgosedierung eher nicht mit Esketamin/Midazolam, besser Opiat/Propofol, grobe Dosierung von Fentanyl/Propofol, dabei immer sympathische Auflockerungen wie „wie häufig haben Sie als UC denn schon draußen Fentanyl gegeben? Ich bin ja auch UC...“, Größe der Fentanylampullen, wie aufziehen, Kardioversion: Sync, was bedeutet der Sync, was wird synchronisiert, warum wird synchronisiert, was ist die vulnerable Phase, Induktion von Kammerflimmern, Energiewahl, was wollen Sie erreichen (SR), was machen Sie, wenn es zu keiner Konversion in SR kommt? Amiodaron, Handelsname Cordarex („Ihr Notfallsanitäter hat auch seinen ersten Einsatz und findet unter „A“ nichts“), Gabe als KI über 20 Min, nicht als Bolus wie bei Rea. Prüfer 1 war zufrieden und gab an den 2. Prüfer ab.

    2. Prüfer (Anästhesie): Offene Frage: „was fällt Ihnen denn zu Bewusstseinsstörungen ein?“ Habe ich weiter schwadroniert (breite DD, multiple internistische (metabolische, toxikologische, endokrinologische, infektiologische, etc.), neurologische, traumatologische Ursachen und einfach ein paar Beispiele angebracht, dann 2, 3 Sätze zu Hypoglykämie und Exsikkose als häufige Ursachen). Dann Hinleitung zu einem vigilanzgemindertem Patienten mit Lichtscheu, Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteife: Meningitis -> Selbstschutz, Isolation, Info an Ambulanz zum Personalschutz, Erkennen des Waterhouse-Friederichsen-Syndrom als Meningokokkensepsis mit hochakutem Verlauf, Zeitdruck, hohe Letalität, Postexpositionsprophylaxe mit Ciprofloxacin oder Rifampicin. Dann noch kurz ein bisschen was zum sudden infant death syndrom, aber eigentlich hat der Prüfer hier von sich aus ein bisschen erzählt, hat nur kurz gefragt, was man bei Zwillingen beachten muss (zur Überwachung ins KH bei Möglichkeit des konizidenten SIDS).

    Das war‘s schon. Insgesamt viel oberflächlicher und gesprächiger, als ich dachte. Hat eher 15 als 20 Minuten gedauert und davon habe die meiste Zeit ich geredet, deswegen gab’s auch einfach nicht viele Fragen. Sehr wenige harte Fakten wie Dosierungen oder sowas. Die Prüfer sind Praktiker und prüfen an Beispielen aus eigenen Erfahrungen. Hat irgendwo sogar Spaß gemacht.



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