teaser bild
Seite 28 von 48 ErsteErste ... 1824252627282930313238 ... LetzteLetzte
Ergebnis 136 bis 140 von 238
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #136
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    09.02.2022
    Beiträge
    1
    Prüfung Zusatzbezeichnung Notfallmedizin (Bayerische Landesärztekammer München), 08.02.2022

    Prüfer: 1 Vorsitzender, der nur protokolliert sitzt gegenüber, 2 Prüfer jew. zur Rechten und Linken. Namen nicht erinnerlich.

    Zu mir: Internist, 4. Jahr. Vorbereitung mit Taschenatlas Rettungsdienst (hat für mich die beste Struktur) und den Altprotokollen hier. Als Bonus Kindernotfall-ABC, ÄLRD-Bayern-Empfehlungen, Erfahrungsschatz Notfallmedizin.

    Atmosphäre: Raum nüchtern und eng, durchsichtige Plastikwände. Prüfer insgesamt sehr angenehm und kollegial. Zunächst die zwei bekannten Fragen durch Prüfer 1: „Warum wollen Sie Notarzt werden?“ „Wo haben Sie Ihre Fahrten gesammelt (Passau)? War da auch was Spannendes dabei?“

    Kurz gequatscht und dann ging es auch schon los.

    Prüfer 1:
    Machen wir mal was Schönes. Kunstpause. Sie werden zu einer Geburt gerufen, ländlicher Raum, erster Stock eines Mehrparteienhauses.
    Der (werdende) Vater macht die Tür auf, führt ins Schlafzimmer an mehreren herumtollenden Kindern vorbei. Man hört die werdende Mutter schon schimpfen, dass die neue Matratze jetzt schon versaut sei. Wie gehen Sie vor?
    Durfte erstmal erzählen, 4S, meine Frage nach Baby-Naw wurde lachend abgewunken, Hebamme hab ich auch keine bekommen. Wollte wissen ob viel Blut auf der Matratze ist (so ein bisschen).
    Mutterpass sichten, was ist da wichtig? Habe Geburtstermin, Vorschwangerschaften, Gestosen erwähnt. Wollte dann noch die kindliche Lage hören. „Da steht SL, ist das gut?“ Bin nicht auf Schädellage gekommen, hab dann gesagt, ich würde mal nachschauen, ob ich da ein Köpfchen tasten kann, sonst ggf. telefon. Expertenhilfe. Hat auch gepasst.
    Primär Entscheidung Einpacken oder vor Ort gebären? Presswehen? Muttmund? Untersuchung mit sterilen Handschuhen. Die Mutter war sechstgebärend, der Geburtstermin in zwei Wochen und sie schon mitten dabei, deshalb durfte ich dann vor Ort entbinden. Hab dann Monitoring etablieren lassen, Zugang und sterile Tücher zum Einwickeln. Sachen zum Abnabeln. Wollen Sie noch was? Hab Neugeborenenmaske, O2 und Beutel vorbereiten lassen und einen Transportinkubator nachgefordert.
    Dann ging es auch schon los, kurz Handgriffe während Geburt, „wo halten Sie das Kind?“. Hab den Kopf betont, sobald er entwickelt ist, dann Entwicklung des Schultern etc...
    „Kind kommt raus, ist blau, schreit nicht. Was machen Sie?“
    Bin kurz APGAR durchgegangen und hab dann fleißig am Rücken stimuliert -> Kind schreit und ist rosig, alles gut
    „Was machen Sie jetzt?“ - Kind einpacken (Wärmeerhalt), der Mama an die Brust gelegt. „Nabeln Sie präklinisch ab?“ Ja, kurz erklärt, Abstände vom. Kind, ggf. für Zugang in der Klinik mit angefeuchteten Kompressen umgewickelt. Hab dann den Papa abnabeln lassen. Dann kam auch schon die Nachgeburt.
    „Der Vater möchte die Plazenta im Garten vergraben. Darf er das?“
    War dann etwas verwirrt, weil ich dachte, das sei eine rechtliche Frage, wem die Plazenta gehört. Hab gemeint, ich wäre schon mal froh, dass er sie nicht essen möchte. Bin dann über postpartale Blutungen draufgekommen, dass er letztendlich nur darauf rauswollte, dass die GynäkologInnen in der Klinik sehen wollen, ob sie vollständig ist.

    Prüfer 2:
    „Sie haben ja gerade das schöne Wort Gestose erwähnt. Was können Sie dazu sagen, warum ist das präklinisch wichtig?“
    Kurz in Früh- und Spätgestosen eingeteilt, Emesis, Hypertonus, Prä-/Eklampsie, HELLP-Syndrom. Ganz kurz Pathophysiologie angeschnitten, wollte er gar nicht hören.
    „Jetzt haben Sie so eine Schwangere und die krampft bei Eklampsie. Was machen Sie?“
    Krampf durchbrechen, Magnesiumsulfat 4-6 g, ggf. eskalierend weitere Antikonvulsiva.

    Dann leuchtete eine Fallbeschreibung auf dem Bildschirm vor mir auf:
    19:47, 17-jähriger Sohn telefoniert mit ILS, hat Vater zuhause bewusstlos aufgefunden. Anfahrt in ländliches Gebiet. 1. Stock, Mehrparteien haus, kein Aufzug. Hab zuerst gefragt, ob der Sohn telefonisch reanimiert, musste er wohl nicht, der hat mir dann die Tür aufgemacht.
    Wieder 4S. „Was machen Sie, wenn es laut piepst?“ - CO, hab aber erwähnt, dass ich das für nicht wahrscheinlich halte, wenn mir der Sohn die Tür aufmacht. Fand er auch, war dann alles sicher. Hab den Sohn auf dem Weg ins Wohnzimmer kurz gefragt, was passiert ist: von der Arbeit nach Hause gekommen, Vater auf der Couch liegend gefunden. Etwas Erbrochenes läuft aus dem Mundwinkel.

    Ich war gedanklich immer noch auf dem Rea-Trip und bin dann forsch hin, auf Ansprache nicht reagiert, Schmerzreiz -> bisschen grummeln, aber nichts so richtig. Atemwege, weitestgehend frei, einzelne Fetzen von Erbrochenem. Pat atmet, währenddessen Puls geprüft. AF 6/min, tief, spO2 76%. Hab dann abgesaugt und bebeutelt mit Sauerstoff, währenddessen wies mich der Prüfer auf den Bildschirm hin, hier viele leere Blister (Oxycodon, Tilidin, Ibu, Zolpidem).
    Zugang und Naloxon, wie geben (hab 1 Amp auf 10 ml NaCl aufziehen lassen und dann 2 ml Weise gegeben).
    Dann habe ich ein Bild mit einem sehr adipösem Pat. bekommen („das ist der Patient, ca. 180 kg“). Kurz was über Umverteilung und Dosis erzählt. „Sie haben jetzt 1 Ampulle versenkt, es ist noch nichts passiert, was machen Sie?“ (spO2 91% unter bebeuteln mit 15l).
    Hab 10 for 10 gesagt, hab gesagt ich möchte zügig den Patienten weiterbringen und mich für mehr Naloxon entschieden (erstmal gegen Flumazenil). Hierunter wird die Eigenatmung etwas besser. Habe dann revaluiert und ABCDE durchgemacht. A hat weiterhin nicht Erbrochen, B 91% unter 15l O2. Seitengl. AG. C 90/50, P 50/min, Recap-Zeit 2 sec. D Pupillen stecknadelkopfgroß, GCS (musste ich einzeln erfragen) 6-7.

    Hab dann Intubation vorbereiten lassen (musste meinen NFS hierzu anleiten, einmal alles sagen) bei B und C pot. kritisch sowie GCS schlecht und mir Gedanken über die Abfahrt gemacht. Hab Feuerwehr und Schwerlast-RTW nachgefordert. Dann ist mir aufgefallen, dass ich wahrscheinlich nicht viel mehr Naloxon dabei hab. War dann auch so („RTW war nicht komplett aufgefüllt, beide Ampullen Naloxon sind drin“).

    10 Minuten zum nächsten Grund- und Regelversorger, hab ich genommen und dann weiter laut über den Atemweg nachgedacht (für NIV nicht wach genug, primär Videolaryngoskopisch Intubieren bei schwierigem Atemweg).
    „Wollen Sie diesen Patienten intubieren?“ Ich meinte dann nein, bitte nicht, aber wenn der Pat. mich weiter in die Richtung zwingt muss ich irgendwann. Hab dann überlegt, den Patienten unter Maskenbeatmung (weil das anscheinend gut ging) die 10 Minuten dort auf Intensiv zu fahren und wollte anrufen. Das fand der Prüfer dann auch okay. In seinem Fall meinte, war es dann so, dass er mit dem Schwerast-RTW mehr Naloxon nachgefordert hat.

    Dann war es auch schon vorbei, genau 30 Minuten geprüft, verging wie im Flug! Man hatte wirklich zu jeder Zeit das Gefühl, sich in den Fällen frei bewegen zu können, es ging immer in eine „Fragerichtung“ weiter. War aber insgesamt sehr angenehm.



  2. #137
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    28.09.2021
    Beiträge
    1
    Prüfung 9.2.2022 Landesärtekammer Nordrhein

    Zunächst ein kurzes, nettes Gespräch über die Verbindung zur Notfallmedizin, freundliche, wohlwollende Atmosphäre.

    1. Frage: Sie werden zu einem jungen Studenten gerufen: Anaphylaxie: wie gehen sie vor?
    ABCDE, Patient hat Dyspnoe, was geben sie? Adrenalin i.m.
    Dosierung: 0,5mg, 0,3mg, 0,15 mg je nach Alter. Wohin: Lateraler Oberschenkel.
    Nennen sie die vier Stadien der Anaphylaxie mit Symptomen. Ab wann Adrenalin (ab 2.)
    Was machen sie noch: O2, iv Zugang bei Hypotonie: Volumengabe.
    Anaphylaxie sollte man keinesfalls unterschätzen, sagte der Prüfer, daher auch bei noch ganz gutem Druck auf jeden Fall iv. Zugang legen.
    Dann noch Glukokortikoide, wann wirken die? (erst später) aber trotzdem sinnvoll, welche Dosierung? 250/500/1000 mg irgendwas dazwischen. Welche Möglichkeit zu applizieren ( auch rektal). Was sollte die Zielklinik haben: Intensivstation, weil überwachungspflichgig.
    Welches ist der häufigste Auslöser für Anaphylaxie: Kinder: Nahrungsmittel, Erwachsene: Insektengifte.
    Alles nett, auch mit Hilfe, wenn man mal gestockt hat. Alles gut

    2. Prüfer: Kennen sie den Tachykardiealgorhythmus in den Leitlinien: ja: also alles aufgezählt: stabil/instabil Vorgehen nach ABCDE, Instabilitätskriterien (Synkope, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schock). Dann Breit/Schmal, Regelmäßig/Unregelmäßig und jeweils Beispiele dazu. Das hätte laut Prüfer schon dicke gereicht. Ging dann noch ein bisschen weiter ins Detail mit Präexitationssyndrom, WPW, Was Adenosin ist und ein bisschen über Antiarrhythmika welche Klasse Amiodaron ist ( lll ) und was man bei der CPR jetzt alternativ geben könnte (Lidocain).

    Klingt jetzt bestimmt schwieriger als es war. Die Prüfer waren echt nett und keinesfalls bösartig.
    Nach knapp 30 min wars geschafft.
    Viel Erfolg !!!



  3. #138
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    03.12.2009
    Beiträge
    1
    Prüfung Notfallmedizin am 7.2.2022 in Düsseldorf

    Sehr angenehme Prüfungsatmosphäre.
    Kollegiales Gespräch. Kleine Wissenslücken wurden verziehen.

    1.Prüfer:
    Verunfallter Motorradfahrer mit Thoraxtrauma. Ich sollte alles über Thoraxdrainagen erzählen: Indikation, Punktionsstellen, Vorgehensweise.
    Dann detaillierter zu Pneumothorax; Symptome, Untersuchungsbefund.
    Wichtig war ihm hier auch das Hautemphysem.
    Was passiert mit Pneumothorax nach Intubation. Spannungspneumothorax, hierzu dann noch ein bisschen was physiologisch passiert.
    Dann trübte der Motorradfahrer ein und hatte eine weite lichtstarre Pupille einseitig.
    Also begleitendes SHT. Was machen Sie?
    Intubation unter Immoblisierung der HWS durch RA. Welche Medikamente für die Narkose?
    Ich habe Ketanest/Dormicum genommen um möglichst kreislaufstabil zu arbeiten. Außerdem würde ich immer relaxieren für bessere Intubationsbedingungen.
    Er meinte er habe das in vielen Jahren RD nie gemacht, war aber natürlich nicht falsch.
    Er wollte dann noch Antagonsierungsmöglichkeit wissen.
    Bei mir in dem Fall Bridion.

    2.Prüfer
    HRST, wie kann man sie einteilen?
    Tachykarde, Breit- und Schmalkomplex, bradykarde HRST, jeweils regelmäßig und unregelmäßig.
    Da ist er sehr ins Detail gegangen, wollte eigentlich zu jeder HRST etwas wissen.
    Bei Bradykardien wollte er etwas zu AV-Blöcken wissen, außerdem ging es um Beta-blocker-Intoxikation. Da wollte er das Antidot wissen. Hatte ich vergessen- ist Glukagon.
    Dann wollte er noch wissen was Glukagon eigentlich macht… kleiner Exkurs.
    Dann ging es noch ums externe Pacen.

    Tachykardien und jeweilige Behandlungsmöglichkeiten. Teilweise ging es auch um genaue Wirkung der Medikamente, das war kurz ätzend und holprig.

    Bei Torsades des pointes wollte er dann noch wissen wo man denn noch Magnesium im RD geben könnte: Eklampsie.

    Insgesamt war es wie gesagt eine sehr nette Prüfungsatmosphäre. Man muss schon was dafür lernen, aber nicht alles bis ins Kleingedruckte wissen.
    Viel Erfolg!



  4. #139
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    02.11.2006
    Beiträge
    20
    Prüfung Notfallmedizin am 14.2.2022 in Reutlingen

    Zwei Prüfer waren Anästhesisten, Prüfungsvorsitzender Chirurg im Ruhestand.

    1. Fall man wird Nachts gerufen, Einsatzstichwort Thoraxschmerz. Pat. öffnet noch selber die Tür. Keine kardialen Vorerkrankungen, keine Dauermedikation, Raucher. Ist nachts wach geworden (vor ca. 1 Std.), da Thoraxschmerz, auch kaltschweißig gewesen, bei Eintreffen bereits Besserung der Symptomatik. RR hypoton mit ca. 80/50, HF war ca. 50/min, SpO2 unauffällig.
    Im EKG Hebungen in II, III, aVF -> Hinterwandinfarkt
    Therapie dann gesagt, Voranmeldung in Klinik mit Herzkatheter. Bei Umlagerung ist ihm schwindlig geworden, RR nochmals gesunken. Was machen Sie?
    Da wollte er auch rechtskardiale Ableitungen hinaus, wenn sich auch da Hebungen zeigen wäre dass die einzige Indikation bei einem Infarkt auch großzügiger Volumen zu geben.

    2. Fall Pat. liegt unter Küchentisch, vor ca. 1 Std. plötzlich und aus heiterem Himmel Querschnittssymptomatik entwickelt. Zunächst nochmal nach Trauma gefragt -> nein, ganz plötzlich passiert.
    Vitalparameter erfassen, RR an allen Extremitäten gemessen, da ne Seitendifferenz von systol. 130 zu 100 mmHg festgestellt. Verdachtsdiagnose Aortendissektion, Patient in Schockraum in Haus mit Gefäß- und Neurochirurgie anmelden. Können Sie vor Ort therapeutisch etwas machen? Nein, zügig in Klinik. War recht kurz und schnell abgehandelt.

    3. Fall: Patient mit Dyspnoe und Gesichtsschwellung, schlechte Sättigung (SpO2 war glaub so 82% mit O2 dann auf 90% hoch), RR war gut mit Systol. ca. 150 mmHg. Hier war ich zunächst völlig auf der falschen Fährte. Hatte die ganze Zeit Anaphylaxie DD Angioneurotisches Ödem im Kopf. Prüfer wollte aber darauf hinaus, dass der Patient vor ein paar Tagen von der Leiter gestürzt ist. Dabei Rippenfraktur -> Pneumothorax -> Hautemphysem
    Wurde dann sehr darauf geführt, dann noch Möglichkeiten zur Entlastung von einem Spannungspneu (Monaldi, Entlastungspunktion, reicht die 14 G Vigo? Meist auch spezielle Thoraxentlastungskanüle auf RTW mit 8 cm Länge; dann noch Bülau und Thoraxdrainage ganz kurz angerissen). Wohin mit Pat? -> Schockraum



  5. #140
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    13.10.2015
    Beiträge
    1
    Niedersachsen, Hannover Februar 2022
    Prüfungsvorsitzender (Prof. Orth (?)), 1. Prüfer Dr. med. Jens Alker (leitender OA Ostercappeln), 2. Prüfer Dr. med. Jochen Muke (CA Bad Bentheim)
    Der Prüfungsvorsitzende kontrollierte meinen Perso und fragte, ob ich mit der auditiven Aufzeichnung der Prüfung einverstanden sei und dann ging es mit den Prüfern los: beide gingen mit mir jeweils einen ihnen real so passierten Fall durch. Es herrschte eine leicht freundliche und professionelle Stimmung. Insgesamt ca. 25min Prüfungszeit (+ ca. 3min Wartezeit vor der Tür nach der Prüfung).

    Ich bin Anästhesistin im 4. WBJahr
    Vorbereitung mittels der Protokollsammlung hier, der AGNN Leitlinien, dem Notfall- und Rettungsmedizin BASICS von Elsevier, Nerdfallmedizin und ein wenig Amboss.

    !!!Du wirst in Niedersachsen nicht durchfallen, wenn du nicht einen kompletten Blackout hast! Die Prüfer bringen dich auf dich richtige Fährte! ;)

    1. Fall (Alker): ländliche Gegend, Volleyball-Club, ca. 59jähriger Patient, Einsatzstichwort "Kollaps", auf Anfahrt 1 NEF und 1 RTW, bei Ankunft sitzt Patient draußen, keine Gefahr für Rettungspersonal, Patient sei ansprechbar, aber sehe schlecht aus.
    Frage: Was machen Sie?
    Vorstellung, cABCDE, KollegInnen bitten Monitoring anzubauen
    kein A-Problem
    B: SpO2 nicht messbar; VAG bds.; habe erklärt, dass ich bei B meist auch schon auf Jugularisvenen schaue: nicht gestaut; habe tatsächlich nicht gesagt, dass ich O2 gebe, wurde aber auch nichts zu gesagt oder kommentiert
    C: Pulse nicht tastbar, kaltschweißig, verlängerte Rekap-Zeit, RR nicht messbar: Volumen i.v.
    dann wurde mir ein zweites(!) EKG vorgelegt (das erste wurde gar nicht besprochen, war wohl nur ein SR zu sehen): ich analysiere strukturiert das EKG, es sind ganz offensichtlich ST-Hebungen in II, III, aVF -> ich diagnostiziere einen Hinterwandinfarkt mit kard. Schock
    Frage: Welcher Ventrikel ist dabei meist betroffen? -> linker Ventrikel
    nun wurde der Patient in den RTW verfrachtet, der RRsys sei ca. 30-40mmHg
    Frage: Was tun?
    ACS-Therapie-Schema erklärt, ggf. RTH bei langer Anfahrt Herzkatheterlabor (Bemerkung seinerseits: es waren ca. 45min Fahrt zum HKL, der RTH wäre keine große Zeitersparnis und er hat den Patienten selbst gefahren)
    ich mache weiter mit den Medis: ASS 250mg, Heparin gewichtsadaptiert 70IE/kgKG max. 5000IE, da werde ich abgewürgt und wir befinden uns nun während der Anfahrt des HKL und der Patient wird nicht besser, also hat er noch ein EKG geschrieben
    Frage: Was für ein EKG?
    ich erzähle vage etwas von erweitertem EKG, z.B. V7 V8 und V9 -> er sagt "ja kann man machen, was noch?"
    ich habe kurz gehangen, da sagt er V7 - V9 wäre ja das linke Herz, was noch -> nach rechts ableiten
    ich erhalte ein weiteres EKG (die zwei oberen Brustwandableitungen sind handschriftlich neu betitelt), ich sehe ST-Senkungen
    Frage: Ja genau, also auch Rechtsherzbeteiligung, warum ist das doof?
    ich antworte salopp "gibt nichts zu pumpen" (fand er wohl witzig), es ging dann um die physiologischen Basics der Vorlast und dass diese bei Rechtsherzbeteiligung beeinträchtigt ist und der linke Ventrikel deshalb nichts pumpen kann
    Frage: Was tun?
    ich war davon ausgegangen, dass Volumen bereits läuft und wusste nicht so recht was er will und fragte so: Wollen Sie auf Vasokonstriktion heraus? (und dann noch Nachlast besprechen?)
    Frage: Nein, was kann man da geben?
    ich antworte stumpf "Volumen, aber das läuft ja schon" -> er wollte darauf hinaus, dass man beim Herzinfarkt sonst eher zurückhaltend mit Volumengabe sein sollte, aber bei Rechtsherzbeteiligung sei das genau anders (er erzählt, dass er ihm dann mehr als 1 Liter gegeben hat und darunter eine Besserung der Symptome und des RR eintrat, Missverständnis aufgeklärt ;) )
    Frage: Falls, wie in Deutschland unüblich, das HKL zu weit weg sei, was noch bedenken?
    Lyse
    Zeit abgelaufen

    2. Fall (Muke), etwas komplikativer Fragestil zu Beginn: Anschlussfrage zum 1. Fall: Was noch klassischerweise für Medikamente?
    I
    ich fange an mit Morphin und werde unterbrochen...
    Frage: Medis, die nicht bei Rechtsherzbeteiligung gegeben werden dürfen?
    ich nenne Nitro -> ja genau, weitere Verschlechterung des Blutdrucks, was noch?
    ich stand etwas auf dem Schlauch und sagte sowas wie kritischer Umgang mit beta-Blockern -> war nicht was er hören wollte
    Frage: Was noch?
    ich greife etwas breiter und sagte je nach SpO2 auch Sauerstoff, aber das sein nicht rechtsherzspezifisch -> ja, was noch?
    ich wieder beim Morphin -> das war es was er hören wollte
    Frage: Warum?
    ich fasele was von Histaminausschüttung, Analgesie, Senkung myokardialer Sauerstoffverbrauch -> er noch nicht zufrieden
    Frage: Was mach Morphin anders als andere Opioide?
    stärkere Ateminsuffizienz (Zwischenkommentar des 1. Prüfers: Nein, Morphin macht keine stärkere Ateminsuffizienz.)
    Frage: Was macht Morphin an den Gefäßen?
    ich antworte "naja wenn Sie so fragen und ich weiß es nicht sicher nehme ich mal an, dass es eine Vasodilatation macht" -> ja genau, deshalb vorsichtig bei Rechtherzinfarkt
    Sprung zum 2. Fall
    Nicht die beste Wohngegend, 30 Jahre, männlich, Melderstichwort "Bewusstseinsstörung", liegt im Sommer vor Haus regungslos
    Frage: Was machen Sie?
    ich beurteile die Lage nach 4S, ob z.B. Opfer eines Gewaltverbrechens und Waffe oder Täter noch in der Nähe -> Menschentraube um Patient, so weit sicher
    ich mache weiter mit cABCDE und sage bei A, dass ich die Pupillen checke und bei B die Jugularisvenen sichte -> Vitalparameter: RR 130/80 mmHg, HF 100/min, SR, normale SpO2, BZ 100mg/dl, Pupillen unauffällig
    ich frage nach Temperatur -> 37,2°C
    Zusatzinfo: Freund erzählt sie hätten oben in der Wohnung 1 Bier getrunken, dann sei dem Patienten "komisch" gewesen und er wollte an die frische Luft
    ich frage, ob er sich selbst hingelegt hat oder ob er gezuckt hat -> sich selbst hingelegt
    Frage etwas ab vom Fall: Was für neurologische Gründe einer Bewusstseinsstörung kennen Sie?
    Aufzählung: hämorrh. oder ischämischer Hirninfarkt, intrakranielle Blutungen, Epilepsie, Fieberkrampf -> Zwischenfrage: Was für diagnostische Mittel außer Pupillencheck?
    ich antworte tonisch-klonische Krämpfe, Zungenbiss, Einnässen -> ok, weiter
    ich zähle weiter auf: intrakranielle Tumore, extrakranielle Ursachen wie kardial: z.B. Rhythmusstörungen; oder metabolisch: Hypo-/ Hyperglykämie, was ja aber hier nicht der Fall ist; Intoxikationen -> wurde dann unterbrochen in meiner Aufzählung
    Frage: Was für Entitäten an Intoxikationen kennen Sie?
    ich antworte mit allen Toxidromen: Alkohol, Opioide, Benzodiazepine; cholinerge Toxidrome, anticholinerge Toxidrome, andere sympathomimetische Drogen wie Amphetamine
    Frage: Ja genau, was ist bei der Inspektion und der Haut wichtig?
    ich antworte allgemein, dass die Haut warm und trocken oder schwitzig sein kann, werfe dann Myosis und Mydriasis und Hypersalivation in den Raum
    Frage: Was noch an Haut?
    ich ergänze Tugor und Ikterus
    Frage: Wo und wie werden die Drogen genommen?
    mein vermeintlicher Groschen fällt und ich sage nasal und oral
    Frage: Ja und wie noch?
    AH! per Spritze -> genau, Venen anschauen, meist Blickdiagnose
    wieder zurück zum Fall, was nun tun?
    ich analysiere der Patient sei soweit stabil, jetzt muss ich je nach GCS über Schutzintubation nachdenken -> genau, aber hier sei die Notaufnahme nur 2min entfernt
    ich entscheide mich gegen das Intubieren und für das Krankenhaus mit neurologischer Klinik -> genau, hat er damals auch so gemacht
    Jetzt war fühlbar die Prüfung durch, aber er fragte noch um den Fall abzurunden: Was hatte der Patient?
    ich überlege laut Sommer + Bier + vllt heiße Wohnung Hitzestich?
    Nein, ein paar Wochen später sei die Familie des Patienten angereist und alle haben die gleichen Symptome erlitten (die Symptome, die ich nun zum ersten Mal höre): Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
    Was könnte es noch sein?
    CO-Intoxikation -> genau, ob ich Melder an Tasche hätte (ja habe ich) und was nun allgemein tun?
    Feuerwehr dazuholen + messen lassen (ich meinte HbCO, aber er war schon gedanklich fertig und wollte nur, dass ich daran denke das die Feuerwehr machen zu lassen)

    Ende, ich wurde kurz rausgebeten (und obwohl ich wusste, dass ich bestanden hatte fühlte es sich wie eine Ewigkeit an!), Urkundenübergabe und Verabschiedung

    Wie gesagt, es war eine unterstützende Frageart (leider mit Unterbrechungen im freien Reden), aber ein eher wohlwollendes und kein hartes Prüfen.

    Bitte erstelle auch du ein (möglichst ungeschöntes) Protokoll im Anschluss deiner Prüfung, es wird dir gedankt werden!

    Viel Erfolg!



MEDI-LEARN bei Facebook