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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #51
    Banned
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Kliniken, wo man eine Appendicitis auch ohne CT diagnostizierte, sind schon selten gewesen.
    Bei uns werden schätzungsweise 80% der Appendicitiden sonographisch diagnostiziert. Undzwar vom Radiologen. Dass ein Chirurg mal selbst einen Schallkopf in die Hand nimmt ist bei uns selten, und wenn dann kommt kurz darauf der Anruf beim Radiologen "Ich glaub ich hab da so ne Kokarde gesehen, kannst du mal bitte noch mal schauen?".
    Bei einigen Oberärzten muss man sich nach dem Nachtdienst rechtfertigen, wenn man eine Appendizitis beim jungen Patienten erst im CT diagnostiziert hat, obwohl die Appendix der CT nach nicht ungünstig für ein Sono (retrocoecal..) lag.
    Ich bin immer schon sehr froh, wenn der Kollege in der chirurgischen Notaufnahme einigermaßen in der Lage ist, klinisch vorzusortieren. Bei einigen Chirurgen, auch Fachärzten, wird anscheinend jeder Patient mit nem Zwicken im Bauch zu uns in die Sono geschickt. Ist dann keine Seltenheit, dass ein Patient mit tatsächlicher Appendizitis 4 Stunden auf seinen Schall wartet, wenn nur ein Radiologe da ist, 3 Sonos gleichzeitig angemeldet werden, und nebenher an 2 CTs parallel Untersuchungen gefahren werden. Und dann kommen immer irgendwann die entrüsteten Anrufe aus der Notaufnahme, warum der faule Radiologe denn immer noch nicht die Sono gemacht hat oder den 2 Stunden alten Röntgen-Thorax mit der völlig offensichtlichen Pneumonie befundet hat.



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  2. #52
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Bei uns werden schätzungsweise 80% der Appendicitiden sonographisch diagnostiziert. Undzwar vom Radiologen. Dass ein Chirurg mal selbst einen Schallkopf in die Hand nimmt ist bei uns selten, .
    DIE Methode kenne ich auch (vielleicht arbeitest Du ja in meiner alten Klinik?). In jedem Fall schlägt alles erst mal beim Radiologen auf und der agiert quasi als Hintergrund für unerfahrene, radebrechende WBA der Chirurgie. 12 Monate hat er ja schon mindestens Berufserfahrung, schon alleine wg. der CT-Fachkunde. Und falls kein Sono vorhanden, folgt CT. Da der Radiologe natürlich noch andere Baustellen im Dienst hat, habe ich es nie richtig nachvollziehen können, wieso (es handelte sich um einen "Maximalversorger") selbst banale "Bauchschmerzen" erst mal anderswo hingeschickt werden müssen, unter Inkaufnahme von Wartezeiten teils bis zu 8h. Ich kenne aber auch noch ein paar andere Häuser (meistens kleinere), wo dieses Konzept der "erlernten Hilflosigkeit" in der Chirurgie nicht angewendet wird, die Sonos durch die Ambulanzärzte gemacht werden und eine CT-Anforderung tatsächlich einen guten Grund hat.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  3. #53
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Aber ohne uns Radiologen würde jede Notaufnahme zusammenbrechen. Wenn keine Internisten mehr da sind, funktioniert die Notaufnahme der anderen Fächer noch weitestgehend. Wenn kein Radiologe im Haus ist, dann ist das für alle Notaufnahmen ein sehr großes Problem.
    Bei uns machen die Radiologen in der Notaufnahme nur die CTs. Alles andere wird von den entsprechenden Fachrichtungen selbst gemacht, einschließlich Notfallbefundung von Röntgenbildern. Im Dienst ist der Radiologe zu Hause und befundet ausschließlich CTs und das von zu Hause aus (Ausnahme: Lysen, da muss er reinkommen). Und wenn das CT mal wieder kaputt ist, dann hat der Radiologe nichts zu tun, die Notaufnahme ist aber trotzdem brechend voll. Chirurgische Notaufnahme ohne Radiologie? Geht. Klar, Schockräume nehmen wir dann nicht an und es gibt manchmal auch Patienten die verlegt werden müssen. Aber es bleibt noch genug zu tun, da würde sich der Radiologe wundern wie viele Patienten ohne ihn versorgt werden können.
    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Trotzdem visitieren wir unsere Patienten auf den anderen Stationen und kümmern uns um die Folgen unserer Interventionen.
    Das finde ich gut. Hab ich so bisher nicht kennengelernt. Ich kenn das eher so, dass die Radiologen irgendwas machen und wenns gut ging stellen sie sich hin als wären sie die Größten und wenn nicht, dann war es halt so schwierig...
    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Bei uns werden schätzungsweise 80% der Appendicitiden sonographisch diagnostiziert. Undzwar vom Radiologen.
    Bei uns machen die Radiologen exakt null Sonos. Wenn eine Punktion für eine Intervention schwieriger wird, dann lässt der Oberarzt Radiologie den Assistenzarzt Gefäßchirurgie antanzen damit der Assistenzarzt Gefäßchirurgie dem Oberarzt Radiologie zeigt wo das Gefäß liegt. Mir wäre das zu peinlich.
    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Was die Gefäßchirurgie angeht: in den meisten Häusern, in denen ich gearbeitet habe, wurden zeitkritische Fälle tatsächlich erst mal den Radiologen überantwortet und die Gefäßchirurgie erst dann ins Boot und aus dem Bett geholt, wenn 1) die Radiologie nicht weiterkam und 2) wirklich zeitnah operiert werden mußte (amputieren geht auch am nächsten Morgen noch).
    Kenn ich bisher immer nur andersrum. Der Gefäßchirurg beurteilt den Patienten klinisch und sonographisch und trifft die weiteren Entscheidungen (CT, Lyse, OP etc.) und auch wann. Und dann gibt es entweder einen ganz klaren Auftrag an die Radiologen wie "Lyse AFS rechts in Xover-Technik" und dann machen die Radiologen genau das. Und bei jeder winzigen Zustandsänderung wird wieder der Gefäßchirurg angerufen: "es blutet um die Einstichstelle", "der Patient hat nun Schmerzen im Unterschenkel", "die CK ist auf 1200 gestiegen" oder was auch immer. Und dann trifft der Gefäßchirurg wieder die Entscheidungen.



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  4. #54
    Banned
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    Zitat Zitat von anignu Beitrag anzeigen
    Bei uns machen die Radiologen in der Notaufnahme nur die CTs. Alles andere wird von den entsprechenden Fachrichtungen selbst gemacht, einschließlich Notfallbefundung von Röntgenbildern. Im Dienst ist der Radiologe zu Hause und befundet ausschließlich CTs und das von zu Hause aus (Ausnahme: Lysen, da muss er reinkommen). Und wenn das CT mal wieder kaputt ist, dann hat der Radiologe nichts zu tun, die Notaufnahme ist aber trotzdem brechend voll. Chirurgische Notaufnahme ohne Radiologie? Geht. Klar, Schockräume nehmen wir dann nicht an und es gibt manchmal auch Patienten die verlegt werden müssen. Aber es bleibt noch genug zu tun, da würde sich der Radiologe wundern wie viele Patienten ohne ihn versorgt werden können.

    Das finde ich gut. Hab ich so bisher nicht kennengelernt. Ich kenn das eher so, dass die Radiologen irgendwas machen und wenns gut ging stellen sie sich hin als wären sie die Größten und wenn nicht, dann war es halt so schwierig...

    Bei uns machen die Radiologen exakt null Sonos. Wenn eine Punktion für eine Intervention schwieriger wird, dann lässt der Oberarzt Radiologie den Assistenzarzt Gefäßchirurgie antanzen damit der Assistenzarzt Gefäßchirurgie dem Oberarzt Radiologie zeigt wo das Gefäß liegt. Mir wäre das zu peinlich.

    Kenn ich bisher immer nur andersrum. Der Gefäßchirurg beurteilt den Patienten klinisch und sonographisch und trifft die weiteren Entscheidungen (CT, Lyse, OP etc.) und auch wann. Und dann gibt es entweder einen ganz klaren Auftrag an die Radiologen wie "Lyse AFS rechts in Xover-Technik" und dann machen die Radiologen genau das. Und bei jeder winzigen Zustandsänderung wird wieder der Gefäßchirurg angerufen: "es blutet um die Einstichstelle", "der Patient hat nun Schmerzen im Unterschenkel", "die CK ist auf 1200 gestiegen" oder was auch immer. Und dann trifft der Gefäßchirurg wieder die Entscheidungen.
    Ok, ihr scheint halt ein kleines Haus zu sein mit einer ziemlich unfähigen und unwilligen Radiologie. Wenn bei uns der Assistenzarzt Gefäßchirurgie versuchen würde, dem Oberarzt Radiologie vorzuschreiben wie er seine Intervention machen soll oder ihm sagen würde, wie er das Gefäß zu punktieren hat, dann würde ihm höchstens der Kopf abgerissen werden

    Dienste von zu Hause sind bei uns absolut undenkbar. Und wenn ein CT kaputt ist, dann gibt es 3 weitere zur Auswahl. Dass wir keine CT-Diagnostik durchführen konnten, ist in den drei Jahren die ich dort bin noch nicht passiert. Auch wenn RIS und PACS komplett ausfallen, haben wir Notfallkonzepte um weiter CTs Befunden zu können. Und wenn am Wochenende im 12h Tagdienst 45 CTs gefahren werden, was keine Seltenheit ist, dann kann man froh sein, wenn man zwischendrin mal pinkeln kann ohne das dabei dreimal das Telefon klingelt. Es ist nicht überall so, dass der Radiologe entspannt die Füße hochlegt, während alle anderen arbeiten...



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  5. #55
    Diamanten Mitglied
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    Ich hab in verschiedenen Häusern gearbeitet. Ja, das Aktuelle ist eher kleiner. Beim Maximalversorger war es aber auch nicht viel anders. Bis auf das mit den CTs. Die Patientenführung lag zu hundert Prozent bei den Gefäßchirurgen und wenn die Radiologen mal wieder der Meinung waren "oh, das sieht gefährlich aus" dann haben sie uns tagelang irgendwelche Stories erzählt warum es jetzt grad nicht geht bis wir irgendwann genervt die Intervention im OP gemacht haben. Einfach damit die Sache erledigt ist. Irgendwann hast du keinen Bock mehr dem Patienten den dritten Tag irgendwelchen Schwachsinn zu verzapfen warum eine andere Abteilung nicht in die Puschen kommt. Du willst dann nur noch das Zeug erledigt haben damit wieder was vorangeht. Und zum Glück können wir es auch einfach selbst machen. Auch wenn dann der Angiotisch steht, weil kein "Bedarf" und der OP für eine Angio missbraucht wird... Die Radiologen sparen sich ja dieses "mit dem Patienten sprechen", weil es nervt und von der Medizin abhält. Und wenn der Patient unruhig wird auf dem Angiotisch, dann bricht man einfach mal schnell ab und sagt "der Patient war nicht geeignet" und zack sind wieder die Gefäßchirurgen dran und machen das Gleiche was die Radiologen hätten machen sollen halt im OP.
    Ich hab das Brutus gegenüber schon mehrfach erwähnt: 90% oder mehr der entsprechenden Fachrichtung sind ok, mit denen kann man gut zusammenarbeiten, aber es gibt da diesen einen oder diese zwei kompletten Voll..... und da besteht diese Kombination aus Faulheit + Unwillen + Arroganz + Ignoranz. So einer versaut das ganze Bild der entsprechenden Fachrichtung weil man ständig mit dem beschäftigt ist. Mit dem Rest der Abteilung arbeiten man kollegial zusammen, trinkt mal einen Kaffee zusammen oder tauscht sich aus.



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