teaser bild
Seite 15 von 19 ErsteErste ... 5111213141516171819 LetzteLetzte
Ergebnis 71 bis 75 von 93
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #71
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von rosa_banana Beitrag anzeigen
    Ja, bitte 100% Selbstbeteiligung für die Verursacher folgender nächtlicher Rö-Anforderungen:

    -Ketchup-Flasche auf den Fuß gefallen, Ausschluss Fx
    -Tritt in den Hintern, Ausschluss Fx
    -Schnitzel angebrannt, Ausschluss Rauchgasvergiftung, Rö-Thorax

    Woran liegt es, dass Menschen mit so einem Scheiß ins Krankenhaus rennen? Das war doch früher nicht so? Oder doch?
    Zunehmende Anspruchshaltung, mangelndes Gesundheitswissen, Bequemlichkeit, keine Lust oder Zeit tagsüber für Arztbesuche, Dr Google uvm. Alles schon mal thematsiert und aktuell in der Tagespresse nachzulesen.

    Die Kassen kostet das ambulant nichts extra ("gedeckelte Gesamtvergütung") und in der KH-Ambulanz die Hälfte der angefallenen Unkosten lt. DKG-Angaben. Also wieso das ändern?

    Desweiteren: it takes two to tango. In den o.g. Beispielen hat ein Arzt die Indikation gestellt und ein zweiter sie gesehen. Da könnte man ja schon mal "nein" sagen als Ambulanzarzt oder Radiologe. Wird aber nicht gemacht aus Angst vor CA oder Verwaltung...

    Die Politik ermuntert auch nachgerade zur üppigen Inanspruchnahme. Früher (TM) gab es für jedes Kassenmitglied einen abgezählten Stapel "Bezugs"scheine für Arztbesuche, waren die alle, mußte man persönlich zur Kasse und sich dort hochnotpeinlich erklären. Mit Einführung der niedrigschwelligen Chipkarte (die seitens der Patienten oft als eine Art Kredikarte gesehen wird) sind die Probleme exazerbiert.
    Damit nicht genug, bis 2015 mußten alle Asylbewerber zur Anspruchnahme von ärztlichen Leistungen persönlich Rücksprache mit dem jeweiligen Sachbearbeiter halten, auch hier ist man den bequemen Weg gegangen und hat ihnen die Chipkarte mit den gleichen Berechtigungen wie die auchtochtone Bevökerung ausgehändigt. Ob die weniger als 100 EUR, die pro Kopf/Mo durch die Sozialträger in die KK eingezahlt werden, für die abgeforderten Leistungen ausreichen, mag jeder selbst beurteilen.

    Bei den o.g. Beispielen dürfte die Quote von Selbstzahlern/Privatpatienten gegen Null gehen, als einfacher reality check, was den Mißbrauch von Gratisleistungen durch "Flatrate- Chipkarte" angeht.

    Gerne wird auch vergessen: Ein Kassenmitglied darf nach § 24 Abs. 4 BMV-Ä einen Arzt der selben Fachgruppe im selben Quartal nur aufsuchen zur Inanspruchnahme besonderer Leistungen die vom behandelnden Vertragsarzt nicht erbracht werden oder bei Wechsel des Aufenthaltsortes des Kranken zur Fortführung der Behandlung.
    Sowas hört man weder von der Politik noch den Kassen, aktuell wird der Arzt bestraft für den Verstoß gegen § 24 durch Nichtbezahlen der erbrachten Leistung.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #72
    Fertig :)
    Mitglied seit
    15.03.2016
    Beiträge
    607
    Hey, auch ich habe das Thema interessiert gelesen.
    Ich spiele auch mit dem Gedanken, Radiologe zu werden, allerdings kein Interventioneller (is so gar nicht meins...).
    Ich hab auch mal Famulatur in einer Praxis mit 3 Radiologen (Anmerkung: In BW) gemacht und hab da folgende Dinge beobachtet:
    Stimmung ist gut, befundet wird von 6:45 Uhr bis 18 Uhr, mit wenig Pausen, dafür ist freitags um spätestens 13 Uhr Schluss. Wochenenden waren alle frei und ich glaube, die konnten auch mehr wie 3 Wochen Urlaub in 4 Jahren machen. ^^ Was die jetzt verdienen, weiß ich nicht, aber der eine, der jetzt in Rente gegangen ist, hat ein Auto, was 80-100k kostet und einen Zweitwohnsitz am anderen Ende von Deutschland... Also arm ist von dene keiner. Mir hat der Arbeitsalltag eigentlich gut gefallen. Mein PJ werd ich auch in der Radio machen, aber ich bin mir absolut nicht (mehr) sicher, ob ichs noch Radiologe werden will, aber trotzdem denke ich, dass es nicht schadet, wenn man ein bisschen Radiologie kann. Als Alternativen stehen Nuklearmedizin oder Strahlentherapie aufm Plan.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #73
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
    Mitglied seit
    02.10.2010
    Semester:
    FA
    Beiträge
    2.369
    Was Radiologie und Nuklearmedizin angeht wird es in den nächsten Jahren einiges an Verschiebung geben. Mit der kommenden Zusatzbezeichnung dürfen Radiologen dann nämlich PET/CT und PET/MRT ohne Nuki durchführen (und vermutlich auch abrechnen?)!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #74
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902
    Zitat Zitat von McLaren422 Beitrag anzeigen
    hat ein Auto, was 80-100k kostet und einen Zweitwohnsitz am anderen Ende von Deutschland... Also arm ist von dene keiner. .
    Rückschlüsse von gefahrenen PKW auf die konkrete Einkommenssituation überlassen wir doch lieber dem Spiegel- oder ZEIT- Forum, zumal die Fahrzeuge sehr wahrscheinlich wie fast 70% aller PKW im Oberklassesegment als Geschäftswagen angemeldet und "nur" geleast sind. Übrigens hatten die mir persönlich bekannten Radiologen mit Finanzproblemen sogar einen extrem teuren Fuhrpark aufzuweisen, was als Anekdote natürlich genauso wenig Beweiskraft hat.

    Bezüglich der Arbeitszeiten nähern wir uns wieder dem ursprünglichem Thema an, wobei seit 2019 auch noch die Erhöhung der Sprechstundenzahl hinzugekommen ist, d.h. der Freitagnachmittag ist vermutlich schon nicht mehr frei oder wird es in Bälde. Und wer als Selbstständiger fünf Tage/Woche von 6.45 bis 18h mit wenig Pausen arbeitet, der hat sich auch ein überdurchschnittliches Einkommen verdient, oder? Sind immerhin ca 55-60 h...Bei Handwerken mit einer derartigen Auftragslage reden wir dann auch nicht mehr von einem Oberklasse-PKW, sondern einem eigenen Flugzeug
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #75
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    27.06.2019
    Beiträge
    38

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    In allen meinen Beispielen, und in allen anderen Fällen von Röntgenanforderungen durch die NA oder ITS, hat kein Radiologe die Anforderung gesehen bis zu dem Zeitpunkt, wo er sie befunden muss. Das wäre zeitlich und organisatorisch nur mit einem deutlich erhöhten Personalaufwand zu stemmen, Maximalversorger, Innenstadtlage und so. Sehr oft wurde die Radiologie auch als Triage-Instanz genutzt, so nach dem Motto, unklarer Bauch, kriegt eh ein Bild, dann machen wir das CT doch einfach, bevor wir ihn sichten gehen. Offiziell hatte den natürlich immer jemand untersucht, aber wenn man mal eine Nachfrage hatte, waren die Antworten entsprechend unergiebig.

    Zu den Diskussionen über den "Verwaltungs-Overhead" im Gesundheitswesen habe ich erschreckende Einblicke aus erster Hand erhalten. Postengeschacher, für jeden Dödel noch eine "stellvertretende Teamleiter"-Position mit unklarer Jobbeschreibung aber zugesichertem Gehaltsanstieg, stundenlange "Brezelfresser"-Diskussionsrunden mit realitätsfremden Versicherungsjuristen um Wortstellungen in einem Satz, fette Abfindungen, wenn doch mal ein Nutznießer freiwillig das Boot verlässt, stündliche Kaffeekränzchen der bore-out-Sachbearbeiterfraktion, und natürlich der Anspruch der "Sofas" (der Name ist bei diesem Beruf wohl Programm), selbstverständlich ein höheres Gehalt zu beziehen als die Pflegekräfte, denn man "trägt ja schließlich die Verantwortung".
    Was allerdings wohl nicht stimmt, ist, dass durch die Fusionen keine Stellen abgebaut wurden. Gerade die DAK und die Barmer ekeln viele Sachbearbeiter durch Versetzung an unattraktive Dienststellen raus. Die Gutverdiener aus den oberen Etagen sind da wohl aber um einiges resilienter und ertragen auch Versetzungen in die Bedeutungslosigkeit ganz gerne bei Entschädigung mit sechsstelligem Gehalt.
    Parallel dazu fährt die AOK eine entgegengesetzte Strategie und stampft überall Jobs und kleine Filialen aus dem Boden, die selbstverständlich auch einen Filialleiter, stellvertretenden Filialleiter, Teamleiter etc. benötigen. Unterm Strich sind dann wahrscheinlich wieder genauso viele Kommensalen am Werk wie vor den Fusionen.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook