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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
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    Ideale Voraussetzung für eine Bewerbung wäre das abgeschlossene klinische Jahr. Ich würde das klinische Jahr zu Beginn empfehlen, da man hier noch einmal einschätzen kann, ob eine Tätigkeit in einem Krankenhaus in Frage kommt. Auch ist dieses Jahr sehr hilfreich in der telefonischen Beratung von Einsendern, da hier klinische Erfahrungen auch wichtig sind. Für die Blutentnahme gibt es bei uns geschulte MFA`s. sodass diese Tätigkeit delegiert ist unter ärztlicher Aufsicht. Grob strukturiert kann ein laborärztlicher Alltag folgend aussehen (nicht vollständig):
    -Vormittags vorwiegend: telefonische Einsenderberatung hinsichtlich Indikationsstellung Labormethoden, ggf. Verifikation und Validierung neuer Analyte einschließlich Literaturrecherche, Einsenderinformationen aufarbeiten (LaborInfo, Newsletter, Artikel), Problembewältigung unterschiedlichster Art (Qualitätssicherung), Patientenberatung am Telefon und im Labor u.v.m.
    -Nachmittags vorwiegend: Routine mit medizinischer Validation unterschiedlichster Art und Vorliebe (Häma, KCH, Gerinnung, Autoimmun, Infektio, Mibi, Tumormarker, Proteinurie, Proteindiagnostik u.v.m. einschließlich Extremwertvalidation.

    Auch in Großstädten ist die Bewerberlage nicht gerade üppig, sodass sich eine Bewerbung in jedem Falle lohnt. Die Weiterbildungsstellen in der Mibi sind traditionell rar, aber auch hier lohnt sich eine Initiativbewerbung.



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  2. #22
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    Könnten denn Ärzte in Fächern wie Labormedizin und Mikrobiologie durch Fachbiologen vollständig ersetzt werden? Für die Politik wäre das doch ein weiterer Schritt, um Kosten zu sparen. Was meinst du dazu, topperharley?



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  3. #23
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    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, topperharley!

    Ich schließe mich wieder der Vorrednerin an. Wie sieht es mit der Zukunft aus? Es wird ja bereits spekuliert, dass Radiologen ersetzbar wären. Wie ist es mit Laborärzten und Mikrobiologen?



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  4. #24
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    Nüchtern betrachtet wird ambulant für die Abrechnung (Kapitel Speziallabor) laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen bei der KV die Facharztqualifikation Labormedizin benötigt. Auch muss ein MVZ ärztlich geführt sein. Mit Hilfe von Laboruntersuchungen werden heute eine Vielzahl von Diagnosen gestellt, sodass die Laboratorien einen erheblichen Beitrag zur Patientenversorgung beitragen. Die Qualität laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen muss ärztlich überwacht werden. Wer etwas anderes behauptet sollte sich bitte ein ambulantes Labor einmal anschauen. Mit Hilfe der Berufsverbände konnten in den letzten Jahren viele Fortschritte in der Anerkennung der Labormedizin erzielt werden. Letztendlich, so glaube ich, werden Laborärzte oder auch Radiologen nicht vollständig ersetzt. Bestimmte Tätigkeiten werden von der KI oder von anderen Fachgruppen übernommen, sodass sich die eigentliche Tätigkeit auf primär ärztliche Handlungen beschränken sollte (Stichwort Bürokratie). Das wäre für alle Facharztgruppen wünschenswert.



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  5. #25
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    Zitat Zitat von topperharley Beitrag anzeigen
    Nüchtern betrachtet wird ambulant für die Abrechnung (Kapitel Speziallabor) laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen bei der KV die Facharztqualifikation Labormedizin benötigt. Auch muss ein MVZ ärztlich geführt sein. Mit Hilfe von Laboruntersuchungen werden heute eine Vielzahl von Diagnosen gestellt, sodass die Laboratorien einen erheblichen Beitrag zur Patientenversorgung beitragen. Die Qualität laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen muss ärztlich überwacht werden. Wer etwas anderes behauptet sollte sich bitte ein ambulantes Labor einmal anschauen. Mit Hilfe der Berufsverbände konnten in den letzten Jahren viele Fortschritte in der Anerkennung der Labormedizin erzielt werden. Letztendlich, so glaube ich, werden Laborärzte oder auch Radiologen nicht vollständig ersetzt. Bestimmte Tätigkeiten werden von der KI oder von anderen Fachgruppen übernommen, sodass sich die eigentliche Tätigkeit auf primär ärztliche Handlungen beschränken sollte (Stichwort Bürokratie). Das wäre für alle Facharztgruppen wünschenswert.
    Dem kann ich (knapp ein Jahr später ) nur zustimmen.

    Labormediziner können durch Kliniche Chemiker und Fachärzte MiBi durch Biologen ersetzt werden klar.
    Aber ganz theoretisch geht das in viele Richtungen so. Braucht man wirklich einen FachARZT für Humangenetik, Hygiene, Pathologie... oder kann das nicht ein NICHT-Arzt machen?
    Man könnte so weit gehen und jeden Facharztrichtung durch günstigere Ausbildungsberufe ersetzen, wenn man es wirklich will.

    Andererseits ist der Arztberuf mit einem sehr hohen Anspruch verbunden, was sich entsprechend in der Ausbildung dann eben niederschlägt. Es macht am Ende schon einen Unterschied ob man "irgendeinen" Akamemiker oder vielleicht nichtmal das, irgendeinen MTA als Hauptverantwortlichen hat oder eben einen Arzt. Das ist fachlich auch damit begründbar, dass man als Mediziner einfach zumindest einen groben Überblick hat und Konsequenzen und Entscheidungen auch tlw. anders einschätzen kann.
    Auch mit dem Kollegen im Gespräch kann man da etwas anders fachsimpeln unter Umständen. Ein Internist der auch noch Labormed. ist oder ein Anästhesist der auch noch dann später MiBi ist, spricht anders mit den Kollegen, stellt andere Fragen und denkt ggf. auch in andere Richtungen, als jemand der eigentlich komplett fachfremd ist.

    Also ja, kann man ersetzen, die Labormediziner. Aber spinnen wir das einmal weiter:
    Wer ersetzt die Labormediziner und Mikrobiologen? Das ist ein Prozess. Wer heute seinen Facharzt hat, hat ja schon mindestens einen Vorsprung von 5 Jahren Facharztausbildung vom Wissen her. Kostengründe stimmen zwar, aber letzten Endes, wenn es die Preise drückt ist das zwar schade, aber ganz arbeitslos muss man deswegen ja nicht werden. Auch andere Akademiker möchten Geld verdienen und wenn man gleichzeitig besser qualifiziert ist... ganz auf der Strecke bleibt man vermutlich nicht.

    Der moderne Akademiker und Arzt ist ja oft mehr als ein Fachidiot. Natürlich gibt es Nieschenspezialisten und die sind auch extrem wichtig, aber oft ist man ja Arzt und Manager in einem. Ab einem gewissen Aufgabenbereich gibt es halt einfach mehr Geld. Ob das jetzt günstiger ist ein, zwei Manager einzustellen, die fachlich gar keine Ahnung haben und ein paar Naturwissenschaftler, die sich darum gar nicht mehr kümmern, aber fachlich toll sind, aber noch nie Patientenkontakt hatten... vermutlich gar nicht mal so.

    Und, das möchte ich auch zu bedenken geben:
    Man ist jetzt Facharzt für Labormedizin oder MiBi und plötzlich wird man (trotz seiner Expertise) verdrängt von anderen Naturwissenschaftlern. Dieses Fachwissen, was man hat, das ist ja nicht verloren. 80% der Diagnostik finden über die Labormedizin statt. Dann muss man halt nochmal ran und Weiterbildung zum Allg.-Med., Internisten und Co. machen. Hygieniker ist ein ganz neuer Facharzt und MiBis können die Aufgaben auch übernehmen, dann muss man halt in solche Ecken ausweichen. Und dafür müssten dann eben auch die Möglichkeiten geschafft werden, dass man vielleicht nicht mehr die volle WB absolvieren muss.
    Aber das sind alles so Hypothesen und Fantasiekonstrukte "was wäre wenn".

    Das ist ja eine ganz allgemeine Frage: Was tun wir Menschen eigentlich, wenn unsere Arbeitskraft nicht mehr gebraucht wird?
    Also da geht es uns im Arztberuf ähnlich wie vielen anderen auch, ich würde aber sagen uns geht es sogar noch ein bisschen besser, denn man hat ja eine sehr gute Ausbildung.



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