Aufregend, spannend und anstrengend !
Ich kannte davor außer meiner Mitbewohnerin (die ich einmal gesehen habe) ja keinen Menschen weit und breit, aber wie immer gesagt wird: Es geht allen so. Und wenn man dreimal nach dem Namen fragt, ist das auch nicht schlimm.
Wir wurden in unserer Ersti-Woche in Kleingruppen zu je etwa 10 Leuten eingeteilt, mit "Tutoren/Teamern", die in unserer ersten Zeit für alle Fragen da sind (bei uns waren das welche aus dem dritten Semester). Unsere Tutoren waren etwas verplant, aber sonst sehr nett und hilfreich! Auch in puncto Bücher, Skripte (wo bekomme ich sowas her?), Erklärung von allen möglichen Begriffen, die ältere Semester und Professoren einfach so sagen und kein Ersti weiß was es ist, oder auch "Wo muss ich hin" inkl. Stadtralley und Führungen.
In dieser Kleingruppe habe ich auch die Anfänge von meinem neuen Freundeskreis gefunden und zwar nicht als "Notlösung".
Am Anfang war einfach alles nur neu und verwirrend und wir sind ja soviele, ich habe einfach keinen Menschen erkannt, wenn sich die gesamte Gruppe versammelt hat. Wurde mit der Zeit besser, zumindest habe ich ein paar Leute gesehen, von denen ich wusste, dass ich mit ihnen gesprochen habe .
Zu den Veranstaltungen nach der Ersti-Woche: Ich hatte Bio schriftlich im Abi, und Chemie auf LK-Niveau bis zum Ende der Oberstufe (ohne Abi), und da das gerade mal 1,5 Jahre her ist, dachte ich: Kein großes Problem. Das war ein Irrtum.
In Zellbio habe ich zwar den großen Teil verstanden, aber dann ging es los mit der Chemie, und ich bin erstmal ausgestiegen. Chemie ging sogar noch einigermaßen, aber auch hier muss ich dringend noch eine Menge wiederholen, und das wird nicht so leicht. Physik habe ich in der 10. mit einer 4 abgewählt, deswegen habe ich hier, wie zu erwarten war, auch einiges nachzuholen. Insgesamt war ich am Anfang erstmal schockiert über das, was ich nicht weiß, und was ich eigtl wissen sollte, aber das muss machbar sein (auch wenn es gerade nicht danach aussieht). Zumindest laut Tutoren .
Nachdem ich hier im Forum immer wieder gelesen habe, dass man sich die Bücher einfach mal ansieht und vergleicht, bevor man fröhlich draufloskauft, habe ich mit meiner Mitbewohnerin einen Ausflug zu Lehmanns gemacht . Wir haben einiges am Empfehlungen von unseren Tutoren mitbekommen und uns dann einfach mal durch die Auswahl gearbeitet. Für Bio habe ich relativ schnell gemerkt, dass die normalen "Bio für Mediziner" etc. für Zellbio (angeblich für die anderen Teile schon) nicht ausreichen, habe ich mir auch viel in der Bib ausgeliehen. Das war auch sehr gut, denn allein vom Anschauen hätte ich nicht entscheiden können, was ich am ehesten brauche. Zumindest in Bio habe ich erst beim Nachschlagen einige Unterschiede bemerkt. Ich weiß jetzt auch für Physik in etwa, was ich mir kaufe (ich schreibe gerne in meine Bücher rein), bei Chemie bin ich mir noch nicht sicher.
Insgesamt freue ich mich immer noch, dass ich Medizin studiere, auch wenn ich, wie gesagt, diese Stoffmenge besorgt sehe und mir die ganze Zeit Sorgen mache, dass ich es nicht schaffe. Aber es macht Spaß ! Auch die ganzen neuen Menschen zu treffen und immer neue Leute kennenzulernen, ist inzwischen viel entspannter als am Anfang. An Marburg habe ich mich auch gewöhnt (ich komme aus einer Großstadt, und das ist Marburg nun mal wirklich nicht ), ich weiß, wo man abends weggehen kann, wo die einzelnen Praktika etc sind, wo welcher Laden ist (oder wo ich ihn finden könnte), mit wem ich in welchen Film kann und habe relativ schnell angefangen, mich wohlzufühlen. Vorlesungen/Praktika sind noch etwas gewöhnungbedürftig, aber anscheinend gewöhnt man sich da sehr schnell dran (frag mich in 4 Wochen nochmal ).
Ich bin jetzt auch ziemlich gut mit einer Warterin befreundet, die, dadurch, dass sie schon wirklich lange aus dem Lernen raus ist, noch überforderter war, aber sich jetzt tapfer da durchkämpft.
Liebe Grüße