...zumal die Gewerkschaft der Journalisten vom Gesetz genauso betroffen ist, wie die anderen "kleinen Gewerkschaften".
@Ulle: Deine Meinung über Piloten, Lokführer und sonstige steht Dir zu. Laut Grundgesetz. Dasselbe Grundgesetz garantiert aber auch ebendiesen Lokführern, Piloten und sonstigen, dass sie für die Durchsetzung ihrer tariflichen Ziele streiken dürfen. Komischerweise garantiert das Grundgesetz weder den reibungslosen Lauf des Wirtschaftskreislaufs, noch die Pünktlichkeit der Züge.
Und nein, weder die Piloten, noch die Lokführer haben irgendetwas "überzogen". Sie sind damit beschäftigt, das, was sie sich in langen Jahren erkämpft haben, zu sichern. Ja, es trifft dabei Unbeteiligte; aber in einem Land, in dem nur die persönliche Freiheit, alles, was man will, jederzeit einfordern zu können, weil man dafür Geld bezahlt habe, gilt - in einem solchen Land dürfen recht bald alle Arbeitnehmer die Bäckchen spreizen, und nur hoffen, dass die Herren Bosse Vaseline benutzen.
Im Übrigen zeigt das Beispiel der Piloten, dass es manchmal nützlich ist, erst Informationen zu sammeln, diese dann zu verwerten (vulgo denken - jahaa, echt!), und erst dann Meinungen zu bilden, geschweige denn zu verbreiten. Denn, so sehr es sich der Durchschnittsdummbatz mit deutschem Pass auch wünscht - die Piloten sind zunächst vom Gesetz nich betroffen, da es keine andere Gewerkschaft, außer Cockpit, gibt, die für Piloten verhandelt.
Zudem sei angemerkt, dass es in den letzten Jahren und Jahrzehnten überhaupt nur die sog. "Kleinen" waren, die für ihre Mitglieder wirklich gekämpft haben. Die großen Gewerkschaften, genauer gesagt deren Bosse, spielen schon längst die Schoßhündchen der Wirtschaftsbosse. Die Stammtischdummbatzen werden mit der immergleichen Mär vom "Wir sind Exportweltmeister" bei der Stange gehalten, damit ja keiner auf die Idee kommt, das Geschwafel der Gewerkschaft vom "verantwortungsvollen" Umgang mit den Arbeitgebern zu hinterfragen. Zu hinterfragen wäre da aber einiges; z.B. weshalb das BIP so schön wächst, auch weil die einfachen Leute immer häufiger auf ihren Anteil am Wachstum verzichten, und die meisten Menschen effektiv immer ärmer werden? Bzw. bei wem denn die Kohle landet? "Wir" sind nämlich keine Exportweltmeister; wir, also unsereiner, bekommen nichts vom Kuchen ab. Das sind andere. "Wir" gehören nur dann dazu, wenn diejenigen, deren Taschen das Wachstum füllt, Verluste machen - denn dann werden diese Verluste durch Steuermittel sozialisiert. Und ich nehme gern Einschränkungen meines Lebens in Kauf, die mit dem Streik bei der Bahn und im Kindergarten eintreten, wenn sich noch Leute finden, die genug Arsch in der Hose haben, um sich nicht widerspruchslos ficken zu lassen; eine solche Situation ist mir noch hundertmal lieber, als ein Land, in dem der 1. Artikel des Grundgesetzes lautet: "Der Wirtschaftskreislaufs ist unantastbar, und alle Rechte, inklusive der Menschenrechte, haben sich dem Ziel des Wirtschaftswachstums unterzuordnen".