Nach Holland kann man prima als Facharzt gehen, vorher ist es schwer. Facharztausbildungsplätze sind in Holland absolute Mangelware, da es eine hausarztbasierte Gesundheitsversorgung gibt. Niedergelasse Fachärzte gibt es nicht in den Niederlanden, alle Fachärzte arbeiten im Krankenhaus. Dafür kann man sich als Hausarzt sehr viel mehr spezialisieren als in Deutschland. Aber es gilt auch: der Großteil der Medizinabsolventen muss, ob man es nun will oder nicht, Hausarzt werden, da es dementsprechend wenig Ausbildungsplätze gibt. Um Ausbildungsplätze in beliebten Fächern (NCH, Päd,viele andere) zu bekommen braucht man top Noten, Empfehlungsschreiben und all so ein Pipapo.Zudem muss man oft längere Zeit als ANIOS schuften (ANIOS frei übersetzt=Assistent nicht in Ausbildung). Dabei arbeiten man dann halt auf der jeweiligen Wunschstation, oft ein paar Jahre, befindet sich aber nicht in einer Facharztausbildung und hat auch keine Garantie, dass man irgendwann als Assistent übernommen wird. Selbst für solche Stellen, bei denen man am Ende vielleicht irgendwann seinen Facharztausbildung beginnen kann, werden Bewerber teilweise mit Assesment Centern ausgewählt (z.B. Innere an der Uni Nimwegen). Das gilt aber natürlich nicht für alle Fächer. Psychiater werden wohl auch in Holland gesucht. Auch in der Radiologie hat man, man höre und staune, wohl etwas bessere Karten (wenn, wie in Holland, alle Ärzte gleich viel verdienen und etwa gleich viel arbeiten scheint das Interesse an der Radiologie etwas zu erlahmen bei den jungen Medizinern ).