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Thema: Tonsillitis

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Ihr,

    es geht um einen 21 jährigen jungen Mann, der wegen Schmerzen im Rachen und Schluckbeschwerden in Kombination mit Fieber (40 C) eingeliefert wurde. Bei der Rachenuntersuchung fielen deutlich vergrößerte Tonsillen mit Stippchen auf. Laut Patient hätten die Beschwerden in den letzten Tagen zugenommen, trotz Antibiotischer Therapie mit Azithromycin über 3 Tage. Daraufhin wurde hier in der NA oral Cefuroxim 500 mg verordnet und der Patient nach Hause geschickt. Diagnose: akute Tonsillitis.

    2 Tage später kam der Patient wieder in die NA, hatte eine Einweisung und wurde von uns stationär aufgenommen. Wir verabreichten dem Patienten Cefuroxim 1,5 g 3 mal täglich i.v und führten tägliche Verlaufskontrollen durch. Die Eiterstippchen gingen zurück, Schluckbeschwerden besserten sich, jedoch waren die Tonsillen immer noch deutlich vergrößert. Labor : BB normal, außer eine leichte Leukozytose, CRP mit 60 mg/L erhöht. Leberwerte normal. Leider wurden keine Tests auf EBV gemacht, da sich der Zustand des Patienten durch die i.v. Antibiose besserte.

    Patient wurde nach 8 Tagen entlassen.

    Heute verlaufskontrolle: rechte Tonsille immer noch deutlich vergrößert, trotz der oralen Antibiose (Cefuroxim 500 mg für weitere 3 Tage) immer noch Eiterstippchen vorhanden.

    Nun meine Frage:

    Wieso bessert sich der Zustand des Patienten nicht? Bzw wieso sind immer noch Eiterstippchen vorhanden? Mir kommt es so vor, als würde sich der Zustand durch die orale Weiterführung wieder verschlechtern?

    Haben wir etwas übersehen?

    Eventuell Umstellung auf Amoxicillin?

    Über Anregungen wäre ich sehr dankbar.

    Grüße



  2. #2
    PalimPalim! Avatar von epeline
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    Einen Abstrich habt ihr nicht gemacht? So wegen eines Resistograms?
    Das fände ich jetzt am naheliegendsten, dass eine Resistenz vorliegt. EBV macht ja in dem Sinne keine Eiterstippchen.
    Und wieso Amoxicillin, insbesondere wenn du an EBV denkst? Man könnte ja statt einer Serologie evt. wenigstens Leberwerte nachmelden, oder ein Abdomensono machen. Wie siehts mit den Lymphknoten aus. Kann ja auch ohne Serologie richtungsweisend sein.
    Ich finde jetzt ein CRP von 60mg/l auch nicht sooo niedrig für Z.n. mehrtägiger i.v.-Antibiose.
    Ich denke, ihr habt nicht alles totgeschlagen



  3. #3
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    Wahrscheinlich eine EBV Infektion, eine sonstige virale Tonsillitis, oder eher unwahrscheinlich (da zwei unteschiedliche AB-gruppen im einsatz waren) Resistenz bei bakt. T..
    -> EBV Serologie machen, ggfs. auch mal zum Äussertsen greifen und nen Abstrich machen? So lange das nicht klar ist nicht weiter antibiotisch behandeln.
    P. S: Cephalosporine setze ich bei der Tonsilltis selten ein, meist nehm ich Penicillin V, oder ein Makrolid bei Penicillinunverträglichkeit.

    Gerade geehen: @ Epeline: EBV kann aussehen wie eine eitrige Tonsillitis.



  4. #4
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    Hallo,

    danke dir erstmal.

    Ja, an eine Resistenz habe ich auch gedacht. Aber dass der Erreger gegen Makrolide, und Cefuroxim resistent ist, ist doch auch eher selten, oder?

    Ich denke eher nicht an EBV, da Leberwerte bei Einlieferung normwertig waren. Zervikale Lymphknoten waren zu diesem Zeitpunkt vergrößert, sind jetzt aber wieder in der Norm.


    Nein, CRP war bei Einlieferung 60, nach 3 Tagen Antibiose 18, 5. Gestern wurde der Patient auf orales Cefuroxim umgestellt, leider hab ich den Eindruck, dass sich die Tonsillitis dadurch wieder verschlechtert. Deshalb hab ich eventuell in Betracht gezogen, es mit Amoxicillin zu versuchen ( die Tonsillitis kann man leider ja nicht so lassen, auch in Bezug auf Karditis und rheumatisches Fieber), oder wie seht ihr das? Kann ich denn Amoxi bedenkenlos verordnen ( was mir hier noch etwas Übelkeit bereitet ist das Erythem, das entsteht, wenn wirklich eine EBV Infektion vorliegt).



  5. #5
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    @ derKleine: muss nicht immer EBV sein, es gibt auch andere virale Tonsillitiden (zB Rhinoviren etc.). Das rheumatische Fieber und die KArditis sind extrem seltene Komplikationen, eine antibiotische Therapie schützt zudem nicht unbedingt davor. Einen solchen Verlauf wie bei dem Pat. würde ich nicht eskalierend immer weiter antibiotisch betuen, sondern erst mal eine vernünftige Diagnostik betreiben.



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