In meinem bisherigen Haus war es eigentlich während einer Reanimation üblich, entsprechend der ERC-Leitlinien (bis zur Intubation) im Verhältnis 30:2 zu reanimieren und mittels Maske zu beatmen. Derjenige, der die Thoraxkompressen verabreichte, sagte etwa ab 25 Kompressen die Zahlen bis 30 an, stoppte dann, während derjenige am Kopf (in der Regel der Arzt im Rea-Team) zwei Beatmungshübe verabreichte. (in der Zeit wurde dann ggf. auch der Drückende gewechselt). Nach Intubation wurde dann kontinuierlich mit etwa 15 Hüben pro Minute beatmet.
In meinem jetzigen Haus wird einfach durchreanimiert und durchbeatmet, auch unter Maskenbeatmung. Als ich das mir bisher bekannte Vorgehen ansprach und auch gerne bei meinen Reas so umsetzen wollte, wurde ich für das Vorgehen von unserer Intensivpflege korrigiert, dass sei gar nicht mehr modern, heutzutage würde man doch durchgehend bebeuteln. Wie ist das nun?
Habe ich was verpasst? Mein letzter ALS-Provider-Kurs ist noch gar nicht so lange her. Und da wurde ganz klar das 30:2 Verhältnis gelehrt. Kontinuierliche Beatmung mit der Maske macht für mich auch pathophysiologisch gar keinen Sinn, da bei Reanimation die intrathorakalen Drücke ja garantiert Beatmungsdrücke über dem Ösophagusverschlussdruck nötig machen. Leider ist gerade mit unserer Intensivpflege eine (sachliche) Diskussion über bestimmte Hausgepflogenheiten selten möglich.