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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebe Alle,

    Hat hier schon mal jemand als Krankenpfleger gearbeitet oder kann sagen, dass er durch die Arbeit im Krankenhaus so viel Erfahrung mit dem Arbeitsfeld hat?

    Wer meinen elendslangen anderen Post vor einigen Wochen gelesen hat, weiß vl noch, dass ich eine unglückliche Fast-Lehrerin bin, die aus verschiedenen Gründen unbedingt Medizin studieren will, aber zu viel Respekt hat, nach Deutschland zu gehen.

    Ich habe jetzt wirklich sehr lange über alles nachgedacht, eigentlich war mein Plan, falls es mit Medizin diesen Jahr in Österreich nicht klappt, gehe ich vl nach Deutschland zum Studium (hab den geforderten NC und Wartezeit ebenfalls) oder mache einfach Volksschullehramt weiter. Der Job ist sicher, die Ferien zahlreich, der Verdienst gut. Doch dann denke ich, welches Thema ich bei der Bachelorarbeit nehmen könnte und wenn ich mir die Ausschreibungen der Pädagogischen Hochschulen durchlese, kommt mir das Grauen, bei diesen ganzen stinklangweiligen, pädagogischen Themen.
    Ich weiß, die Arbeit ist nur Mittel zum Zweck und interessiert eh keinen, muss eben gemacht werden, aber trotzdem. Außerdem kann man sich in einer Volksschule halt gar nicht weiter entwickeln, außer vielleicht zur Direktorin, aber das war's auch schon.

    Ich interessiere mich - auch privat - eben medizinische Themen, vor allem im Bereich frühkindliche körperliche und kognitive Entwicklung, für Psychiatrie, aber generell eigentlich für alles Medizinische. Ich weiß nur, dass ich nie mit alten Leuten arbeiten will, weil mir die viel mehr Leid (komische Formulierung?) tun, als alle Kinder zusammen, obwohl ich gar nicht weiß, warum. Aber so ist es jedenfalls.

    Deshalb ist mir in den Sinn gekommen, eventuell Krankenpflege zu studieren. Da ich davon ausgehe, dass ich sehr gute Noten schreiben würde, hätte ich ja vielleicht auch eine Chance, in den - doch sehr beliebten - Kinder- und Jugendbereich oder vielleicht sogar in die Neonatologie zu kommen, wenn ich eine Fortbildung dranhänge.
    Das Gehalt finde ich durchaus okay (habe auch schon oft gesagt, dass mir das eig recht egal ist). Und wenn man sich einige Jahre beweist, hat man vielleicht sogar eine Chance, Stationsleiterin zu werden.

    So weit, so gut, ich mache mir natürlich große Gedanken, ob ich das wirklich will. Denn ich habe extrem Angst, dass ich meine Dienste dann mit Essen austeilen, Betten machen und putzen verbringe. Nicht, dass mich das stören würde, im Gegeneil, als Berufsanfänger muss man immer ranklotzen. Aber wenn ich mir denke, dass ich mit 50 Jahren noch Essen austrage und alles Spannende im Spital (damit meine ich spannende Diagnosen, Fälle, Gespräche und Aufklärung der angehörigen, kleinere Untersuchungen oder auch Anamnesebögen ausfüllen) an mir vorbeigehen.

    Bevor mein Kopf meinem Bauch des Medizinstudiums zugestimmt hat, habe ich nämlich schon 2 Praktika bei Bekannten (in der Klinik und in der Praxis) gemacht. Ich durfte nach einiger Zeit in der Praxis die Kindern und ihre Eltern hereinbitten, also quasi den Erstkontakt, danach kurze Gespräche und Annäherungsversuche mit den Kindern, dann habe ich immer erklärt, was gleich gemacht wird, hab auch mal gemessen und gewogen und am Schluss alles eingetragen und aufgeschrieben. Das hat mir so viel Spaß gemacht und wurde nie langweilig.

    Und deshalb habe ich halt etwas Angst, dass ich dann wieder bloß langweilige, gar nicht wirklich medizinisch spannende Aufgaben übernehmen kann und beim Bachelorarbeitsthema wieder nur die Auswahl zwischen "Wie oft muss ich jemand umlegen, damit er keine Druckstellen bekommt" und "wie serviere ich das Essen richtig, sodass ein an der rechten Schulter operierter Mann mit drei gebrochenen Fingern an der linken Hand essen kann" - überspitzt gesagt - wählen kann. Bitte nicht falsch verstehen, dass ist auch wichtig, aber das interessiert mich einfach nicht, da kann ich auch bei Pädagogik bleiben...

    Außerdem sieht und hört man überall von den Missständen der Pflege und wie fertig Pflegekräften psychisch und physisch sind.
    Vielleicht hat jemand einen Tipp oder eine Erfahrung für mich, in wie weit sich Krankenpflege als Alternative zum Traum Medizin wirklich eignet oder ob nicht vielleicht das Lehramt mit allen seinen Vorzügen und Entfernung zu Medizin ruhiger schlafen lässt.

    Ich freue mich auf einen Antwort, LG
    'Caught between a strong mind and a fragile heart'



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Serotonin93 Beitrag anzeigen
    Wer meinen elendslangen anderen Post vor einigen Wochen gelesen hat, weiß vl noch, dass ich eine unglückliche Fast-Lehrerin bin, die aus verschiedenen Gründen unbedingt Medizin studieren will, aber zu viel Respekt hat, nach Deutschland zu gehen.
    Dann solltest du vielleicht eher daran arbeiten statt irgendeine völlig andere "Alternative" in Erwägung zu ziehen, nur weil man da zufällig denselben Arbeitgeber hat



  3. #3
    straight outta hell
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    Kurz: nein, ist es nicht.

    Krankenpflege ist ein eingeständiger Berufszweig mit ganz anderen Aufgaben und Arbeitsbereichen. Das macht diesen Bereich nicht schlechter als den ärztlichen Aufgabenbereich aber man ist eben in der Pflege tätig und nicht als Arzt.
    Man muss Pflege mögen und wollen um dort auf Dauer arbeiten zu können. "Wenn ich kein Arzt sein kann, will ich halt was anderes im Krankenhaus machen" ist dabei eine denkbar schlechte Grundlage.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Lieber davo, ich weiß, aber das kann ich nicht. Ich will und kann mir das nicht vorstellen.

    Es ist für einige vielleicht komisch oder sie bezeichnen mich als Weichei, doch ich kenne ganz viele, "normale" Leute, die sich nicht vorstellen konnten, weiter weg zu ziehen.
    Und es ist ja nicht so, dass ich noch nie im Ausland war - ich hab bereits unter 18 im Ausland gelebt, ich war nach der Schule alleine im Ausland. Aber jetzt, wo hier alles schon so "gesettelt" ist, kann und will ich meinen Lebensmittelpunkt nicht mehr verschieben.

    Meine beste Freundin bekommt bald ein Kind, meine Cousine möchte mich als Taufpatin usw. Ich will diese Dinge nicht aus der Ferne in einem kleinen WG Zimmer mitbekommen. Dazu bin ich mental vielleicht einfach zu schwach.
    Wenn es nur 2 Jahre wären, wäre das kein Problem, aber 5 oder 6 ist mir einfach zu lang - leider!

    Und ein Wechsel von D nach Ö ist höchst unwahrscheinlich...
    Geändert von Serotonin93 (14.06.2018 um 11:58 Uhr)
    'Caught between a strong mind and a fragile heart'



  5. #5
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Du kennst dich selber am Besten.
    Wenn du findest, dass du es dir nicht vorstellen könntest, 6 Jahre weit weg von daheim zu leben und viele Dinge nur aus der Ferne mitzuerleben, dann wird es dir auch sehr schwer fallen, dich in Deutschland wohlzufühlen.
    Ich habe den Schritt vor einigen Jahren auch machen müssen und es war nicht immer einfach. Jedoch wusste ich zu 100%, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe und nichts konnte mich davon abbringen, weil ich trotz der Umstände dort richtig war, wo ich war.
    Ohne diese Sicherheit ist es jedoch sehr schwer und kann einen auf Dauer müde und deprimiert machen.
    Ich kann durchaus davos Ansatz verstehen (und er weiß auch, wovon er spricht), aber jeder Mensch ist anders und ich würde sagen, dass das mentale Wohlbefinden wichtiger ist, als ein bestimmter Beruf.
    Wenn du jedoch Krankenschwester werden willst, musst du dir klar machen, dass du nie Arzt bist und die Aufgabenbereiche komplett unterschiedlich sind. Und wenn du dir nicht absolut im Frieden bist mit deiner Berufswahl, wirst du jeden Tag mit einem neidischen Blick auf die Ärzte schauen und dich fragen, warum du vor Jahren nicht den Weg gegangen bist.

    Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden, ich möchte hier nicht so gerne meine ganzen Beweggründe aufschreiben, aber wenn ich dir helfen kann, tue ich das gerne
    Viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung.



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