Ich fand Feuerblicks Einwand gut, einfach weit vorher wesentlich mehr über Schwangerschaft, Wehen, Geburt zu informieren. Da sehe ich auch viele Mängel und Wissenslücken bei den Frauen, nicht jede macht einen Geburtsvorbereitungskurs, und was darin vermittelt wird kann auch sehr unterschiedlich ausfallen.
Bei einer Kreißsaalführung Zangen zu zeigen und Kristellern zu demonstrieren - da laufen die Schwangeren aber schreiend davon, tatsächlich kannst du damit durchschnittliche Frauen verängstigen. Ebenso glaub ich würden ganz viele mehr Respekt vor einer Sectio haben, würden sie es mal genauer durchdenken oder gar sehen, da haben viele auch eine romantischere Vorstellung.
Ich muss ehrlich gestehen dass ich gar nicht weiß, was der Durchschnittsfrau erzählt wird, weil ich aufgrund medizinischen Vorwissens und Praktika recht zügig abgewunken hab dass ich eh weiß was alles kommen kann. Und bei einer Vorstellung in der Klinik eh alles unterschreibe, weil ich davon ausgehe, dass ich wenn ich dort mal aufschlage, auch tatsächlich irgendwas von den Maßnahmen in Anspruch nehmen muss.
Ich hatte zuhause halt einfach gut voranschreitende Geburten. Die Hebamme war da, hat einmal bei Ankunft MM-Öffnung geprüft, da war es immer so 5-6 cm, und innerhalb einer Stunde war das Kind da. (Ich kam im Vorfeld auch gut klar, weil ich durchaus gut vorbereitet war, welche Atmung, Bewegung, Baden etc. den Wehenschmerz erträglich macht, und brauchte in dem Moment auch keinen, der irgendwie "hilft". Im Gegenteil, finde es eigentlich ganz angenehm, in dem Moment nicht unbedingt noch unter Beobachtung zu stehen). Es war somit gar keine Zeit, groß was zu machen, war ja auch nicht nötig, die Wehen steigerten sich, irgendwann kam der Pressdrang, ich presste, Kind kam raus.
Und die Theorie ist, dass es bei vielen Frauen so wäre, würde man sie nicht so sehr stören, durch Tasten hier, CTG da, Braunüle dort, unterschreiben hier, hallo Schichtwechsel ich bin neu, neue Umgebung, Transport, schreiende Frauen im Nebenzimmer etc. Daher denke ich schon, am besten wäre ein Setting, bei dem die Frau eine Hebamme hat, die sie evt. schon von Vorsorgen kennt (denn Hand aufs Herz, dazu braucht es auch nicht jedes Mal einen Arzt), mit der das meiste besprochen werden konnte, und die eben da ist. Und erst im Falle von Ungereimtheiten überhaupt einen Arzt oder irgendeine Diagnostik oder Intervention ins Spiel kommt. Also durchaus die Frau mit einer ihr vertrauten Fachkraft entscheidet, ob und wann sie was gemacht haben will. Dies darf auch so kommuniziert werden, und die Frau soll ja auch beraten werden, und soll dann auf Wunsch auch die Entscheidung abgeben können. Aber nciht andersrum, dass sie grundsätzlich nichts zu melden hat, und erst auf Wunsch mitentscheiden darf. Ich meine, Deutschland kriegt eh schon so wenig Kinder, da müsste es doch drin sein, wenn ich denke für was alles sonst Gelder rausgeschmissen werden...
Was nun bei ganz widerspenstigen Frauen ist, die sehr gefährliche Wünsche haben? Nun, ich denke durch die geschilderte Vorbereitung würde man die Zahl derer sicher minimieren können. Aber ich geh auf THawks Einwände später noch ein, muss nun los!