Zitat von
abi07
Und warum würde dir die Allgemeinmedizin nicht taugen?
Ich frage deshalb, weil mich der erste Teil deiner Schilderung sehr an mich selbst erinnert hat - ich mochte schon immer mehrere Gebiete, konnte mich nie so richtig entscheiden, auch nach Famulaturen, PJ etc. nicht. Wollte irgendwie von allem ein bisschen. Allgemeinmedizin hatte ich für mich immer als "zu langweilig" abgehakt, nur der Zuweiser für andere sein, die dann "echte" Medizin machen dürfen...was man halt so denkt nach einer sehr kliniklastig geprägten Ausbildung bzw. Studium.
Ich hab es dann aber trotzdem gewagt und bin nach 2 Jahren Innere in die allgemeinmedizinische Praxis. Die beste Entscheidung überhaupt. War dann im Rahmen der Weiterbildung nochmal in Neuro und Psychiatrie, zudem nochmal in der Inneren. Die Ausflüge haben mich nur in meiner Entscheidung bestätigt, die ich nie bereut habe.
In der Allgemeinmedizin hast du genau das: du hast von allem ein bisschen. Musst nicht engstirnig sein, es wird nie, wirklich nie langweilig. Ich hatte noch keinen langweiligen Tag, es kommt immer irgendwas Unerwartetes um die Ecke. Und Niederlassung, was du offensichtlich anstrebst, ist ja fast obligatorisch, die Möglichkeiten sind gut.
Zu mir hat mal eine Allgemeinärztin gesagt, dass ja das Schöne an der Allgemeinmedizin ist, dass man alles machen kann, was einem Spaß macht - und den Rest überweist man halt großzügiger. Du kannst auch viel praktisch machen, Nähen, Wundbehandlung, kleine Chirurgie...auch mit Psych bist du da sehr gut aufgestellt. Wenn du noch ein bisschen Action haben willst, machst du halt noch nen Notarztschein.
Ich kann es nur empfehlen, gerade für jemanden, der breit aufgestellt ist, vielseitige Interessen hat und sich letztlich niederlassen will.