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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ich bin Fachärztin für Gyn/Geburtshilfe und derzeit in einer Praxis angestellt.
    Das passt im Moment sehr gut mit einem kleinen Kind, langfristig möchte ich mich jedoch gerne
    verändern.
    Ich könnte mir rein theoretisch vorstellen eine Praxis zu übernehmen wenn jemand in Rente geht,
    bin allerdings der Meinung dass ein halber KV-Sitz erstmal optimal für mich wäre.
    Hat jemand einen Tipp für mich wie ich an so einen halben Sitz rankommen könnte?
    Meine Connections sind leider nicht so gut da ich erst vor kurzem in diese Region gezogen bin.
    Irgendwie kriegt man hier äußerst selten mit dass jemand einen Nachfolger oder Mitarbeiter sucht,
    eigentlich nie.
    Ich möchte auch nicht dass mein jetziger Chef etwas von meinen Ambitionen mitbekommt.
    Er selbst würde seinen Sitz nie im Leben mit mir teilen.
    Würdet ihr eventuell direkt niedergelassene Kollegen anschreiben oder sie sogar in ihrer Praxis
    aufsuchen?
    Oder erstmal an die KV wenden?
    Oder würdet ihr mir sogar von einem halben Sitz abraten und wenn ja warum?
    Vielen Dank für eure Hilfe!

    Noch einen schönen Tag wünscht Evimattis



  2. #2
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Die beiden Möglichkeiten sind 1) einen bestehenden halben Sitz zu übernehmen oder 2) einen ganzen Sitz zu übernehmen und zu teilen (schwierig).
    Über existierende unbesetzte halbe Sitze gibt die jeweilige KV gerne Auskunft, nach meiner Einschätzung sind die Chancen gar nicht schlecht, z.B. in MVZ fündig zu werden, da hier nicht oftmals alle Sitze wg. Personalmangel oder EZ besetzt werden können.
    Geld würde ich für einen Sitz nicht ausgeben, da Gyn zu den sog. GOUDAH-Fächern gehört.

    Was ist die Motivation für den halben Sitz?
    Mit einem vollen KV-Sitz ist die Verpflichtung zu (derzeit) 25h Sprechstunde verknüpft. Also keine Vollzeitstelle wie im KH. Mit einem vernünftigen Praxiskonzept/Terminmanagement und starkem Rücken hält man das durchaus durch und kann den Rest der Zeit entweder für Bürokram, Freizeit oder Privatsprechstunde nutzen.
    Mit dem halben KV-Sitz halbiert man dagegen sicher nur seine zugeteilten KV-Einnahmen, kann sich aber trotzdem (dann aber unbezahlt) von Patienten überrennen lassen. Teilweise wird noch nicht mal die Dienstfrequenz der KV-Dienste halbiert.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Gibt es bei Euch keinen Zirkel der niedergelassenen Gynäkologen? Da bekommt man durchaus mit, wenn in der Umgebung jemand in Ruhestand gehen will und seinen Sitz abgeben oder kürzer treten möchte. Allerdings haben viele noch Preisvorstellungen, die jenseits von gut und böse sind und oft dem Markt gar nicht angemessen sind.

    Alternativ gibt es KV Börsentage mit Infoveranstaltungen, wo man Beratung bekommt, aber auch mit Ärzten in Kontakt kommen kann, die ihre Praxen abgeben möchten.

    Sinnvoll ist es auf jeden Fall bereits vorher als Facharzt sich im Arztregistern auf nehmen zu lassen und sich auf die Warteliste für die favorisierten Gebiete setzen zu lassen, wo man sich vorstellen kann sich niederzulassen.
    Es gibt auch Sitze, die von der KV direkt vergeben werden. Je nach Gebiet und Quotenregelung des Fachgebietes kann man sich darum bewerben (da zählt auch die Wartezeit auf der Warteliste) und diese kostenfrei übernehmen. Wenn man aber in einem gesperrten Bereich arbeiten will und räumlich nicht flexibel ist, kann es aber auch passieren, dass man nicht darum kommt ggf. Geld für einen Sitz in die Hand nehmen zu müssen.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Vielen lieben Dank für eure Antworten.
    Das stimmt schon, wahrscheinlich wäre es sinnvoller gleich einen ganzen Sitz zu übernehmen.
    Ich habe mir halt eingebildet mit einem halben Sitz könnte man selbständig sein und trotzdem nur
    circa 30 Stunden die Woche arbeiten. Das ist vielleicht naiv aber ich denke nicht dass man mit einem
    ganzen Sitz mit 40 Stunden die Woche hinkommt.
    Habe auch mitbekommen dass viele ältere Kollegen immer noch denken sie könnten für ihren Sitz
    100.000 Euro und mehr verlangen.
    Das ist wohl absolut nicht mehr zeitgemäß, oder?
    Werde mich mal umhören ob es hier so einen Gynäkologen-Stammtisch oder-Zirkel gibt, das ist eine
    sehr gute Idee!
    Das mit der Warteliste werde ich auch in Angriff nehmen.
    Vielen Dank und ein schönes Wochenende!
    Evimattis



  5. #5
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Eine süddeutsche KV hat aktuell 17 gynäkologische Praxen als "abzugeben" gelistet. Ich kenne Gynäkologen, die ihre Praxis ohne Nachfolger dichtgemacht haben- unter diesen Umständen ist es eher eine Wunschvorstellung, dafür Geld zu verlangen (Inventar als VHB ausgenommen). Manche probieren es halt...wie bei ebay.
    Es sollen auch schon Cleverle nach einem Zuschuss FÜR die Praxisübergabe gefragt haben- nicht ganz abwegig, es spart der Abgeber nämlich die Weiterbetreuung des Archivs.

    Ob man mit der 40h Woche hinkommt oder nicht, liegt im Ermessen des Praxisbetreibers, verpflichtend verlangt (und bezahlt) werden nämlich nur 25h.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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