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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    06.12.2016
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    Liebe alle,

    erst einmal möchte ich mich im Voraus entschuldigen, falls ich Fragen stelle, deren Antworten ich selber recherchieren hätte können... ich verbringe jetzt Wochen damit, Foren zu durchstöbern und auch wenn das natürlich sehr hilfreich ist, hat es mich zum Teil noch mehr verwirrt Da ich wenige Mediziner in meiner Umgebung habe, bzw. auch nicht mit jedem mein momentanes Dilemma besprechen möchte, wende ich mich an Euch. Ich bin gerade in einer verzwackten Situation und wäre unglaublich glücklich über Eure Ratschläge. Der Post wurde ziemlich lang, ich hoffe es macht sich trotzdem jemand die Mühe ihn ganz zu lesen. Danke!!!

    Zu mir: Ich bin 28, bald 29, habe im BA und MA Sozial- und Wirtschaftswissenschaften studiert, MA im Nicht-EU Ausland. Beides mit sehr gut abgeschlossen. Abi 2007 in Bayern mit 1,3. Seitdem ich 26 bin arbeite ich (ich habe mir mit dem Studium ein wenig Zeit gelassen, was ich jetzt bereue, habe aber immer sinnvolle Sachen gemacht), und bin seit einem Jahr Consultant bei einer großen Unternehmensberatung, v.a. im Bereich Finance.

    Eigentlich macht mir mein Job Spaß, ich komm auch mit den Bedingungen (lange Arbeitszeiten, Reisen, Druck etc.) gut klar. Allerdings hatte ich vor ca. einem Jahr ein Schlüsselerlebnis - ich musste Zeit im Krankenhaus verbringen und habe seitdem die fixe Idee, dass Arzt (und besonders Chirurgin) mein Traumberuf gewesen wäre. Komischerweise habe ich nach dem Abi nie darüber nachgedacht, aber andererseits entwickelt man sich ja auch weiter, Gottseidank Zu der Zeit, als der Wunsch nach einem Medizinstudium aufkam, befand ich mich mitten in einer großen persönlichen Krise (keine psychischen Probleme, es ist etwas schlimmes passiert) und habe meine plötzliche "Obsession" darauf geschoben und wollte nichts überstürzen. Jetzt ist das aber vorbei und ich denke immer noch sehr viel darüber nach. Ich glaube auch, dass ich die richtigen Gründe habe - seit einigen Jahren interessiere ich mich viel mehr für Naturwissenschaften als noch zu Schulzeiten, ich finde Medizin faszinierend, ich würde so gerne in einem Krankenhaus arbeiten (finde das ganze Arbeitsumfeld spannend und perfekt für mich, niedergelassene Ärztin kann ich mir dagegen nicht gut vorstellen), Forschung interessiert mich auch, und ich möchte gerne etwas wirklich sinnvolles machen und Menschen helfen.

    Daher habe ich ein paar konkrete Fragen an Euch:

    1. Zulassung: Sehe ich es richtig, dass meine Chancen auf einen Studienplatz sehr sehr gering sind? Es würde ja die Note meines Bachelors gelten (1,2), da Master in Ausland, aber ansonsten kann ich wohl schwer berufliche oder wissenschaftliche Gründe konstruieren, außer dass es mich super interessiert (arbeite auch wenig mit Healthcare Projekten, leider). Oder? Ein zusätzliches Problem ist auch, dass ich in Berlin lebe und aus (wirklich validen) familiären Gründen hier eigentlich bleiben müsste, das kann ich mir aber wahrscheinlich komplett abschminken? Wenn ich es richtig verstehe, werden Wartesemester nicht angerechnet in meinem Fall? Ich bin ein wenig verwirrt, da ich vor einigen Monaten auf einer Party zufällig eine Juristin und einen VWLer, beide promoviert also mit Abschlüssen, getroffen habe, die jetzt nochmal Medizin an öffentlichen Unis in Deutschland studieren und auch komplett fachfremd waren (hab ihre Kontakdaten nicht, sonst würde ich sie fragen, wie sie das angestellt haben).

    2. Sofern ich irgendeine Chance habe: Auch wenn ich mir sicher bin, dass Medizin das ist was ich will, würde ich gerne bevor ich eine so wichtige Entscheidung treffe noch mehr Einblicke gewinnen. Wisst Ihr ob es die Möglichkeit gibt, in Krankenhäusern ein ein- oder zweiwöchiges "Praktikum" zu absolvieren (und das in meinem Alter)? Klar, danach weiß ich nicht super viel mehr, aber ein wenig. Länger geht wegen meinem momentanen Job leider nicht.

    Die nächsten Punkte sind wohl eher Fragen für das Oldie-Forum... habe sie aber mal drinnen gelassen, ignoriert es einfach, wenn es nicht passt, freu mich aber natürlich über Antworten

    Ich bin mir über die meisten Herausforderungen eines Zweitstudiums mit Anfang 30 bewusst und denke ich kann damit umgehen (Finanzierung, Lernstoff etc.), aber bei drei Dingen mache ich mir besonders Sorgen:

    3. Gibt es irgendeine Chance, dass ich wirklich in die Chirurgie könnte, oder macht das gar keinen Sinn? Klar wird man nicht mehr Chefarzt, aber kann man trotzdem noch Karriere in einem Krankenhaus machen (mir geht es nicht um Geld oder Prestige, sondern daran, voranzukommen)? Das wäre wirklich mein Traum, auch wenn es natürlich noch andere spannende Richtungen gibt.

    4. Glaubt Ihr man wird abschätzig behandelt von z.B. Assistenzärzten, die viel jünger sind als man selbst? Ich bin ein sehr sozialer Mensch und komme gut mit Leuten klar, aber es war mir auch immer wichtig, erfolgreich zu sein - hat man ein wenig das Label "Versager", wenn man so spät nochmal sein Leben umkrempelt?

    5. Ich möchte in meinen 30ern auch ein oder zwei Kinder. Wie schätzt Ihr das ein? Habe kein Problem mit recht viel Fremdbetreuung (kein Judgement, bitte).

    Ich drehe mich gerade, wie Ihr vielleicht merkt, mit meinem Gedanken sehr im Kreis und es belastet mich unheimlich (ich weiß, für mein Vorhaben muss man belastbar sein, bin ich aber eigentlich auch sehr) und freue mich daher über Eure Antworten!!! Seid bitte schonungslos ehrlich!

    Danke schön und LG
    Lea



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    06.12.2016
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    Noch ein kurzer Nachtrag: Ich hätte die Möglichkeit gesponsert durch meinen Arbeitgeber zu promovieren, und könnte mir da - vielleicht, mit viel Kreativität - ein Thema heraussuchen, das irgendwie Medizin und VWL verbindet. Würde das meine Chancen erhöhen? Es würde allerdings bedeuten, dass ich frühestens mit 33 mit dem Studium beginnen würde
    Danke!



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  3. #3
    OP-Sperrer Avatar von Echinococcus
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    16.09.2010
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    Ich bin dann mal die Chirurgen ärgern...
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    Liebe Lea, ich habe auch nach einem anderen (zwar etwas artverwandteren, aber das ist eigentlich fast egal...) Studium Medizin studiert. Als ich angefangen habe, war ich auch in der 2. Hälfte der 20er, bin jetzt tatsächlich fertig und möchte Dir ein paar Sorgen nehmen.
    Die erste, wichtigste Frage ist, ob du den Bachelor in Deutschland gemacht hast. Wenn nein, und dazu zählt auch das EU - Auland, solltest du mit der Zulassung gar keine Probleme haben. So wie du oben schreibst schätze ich aber, dass er aus Deutschland kommt. Dann hast du zwar die Zweitstudienproblematik, aber dann gibt es mit dem Ausland und den Privatunis noch ein paar Ausweichmöglichkeiten. Berlin wird dann natürlich schwer, aber du musst abwägen, wie wichtig Dir dieser Beruf ist. 2 Jahre sind eine kurze Zeit, und du könntest danach versuchen zurück nach Big B zu ziehen.

    Aber vor allem in den anderen Bereichen möchte ich dich beruhigen:
    Ich selbst war ja kein Küken mehr am Anfang des Studiums und habe mich trotzdem gut integriert. Ich hatte Freunde die frisch von der Schule kamen genauso wie solche, die auch schon Studium und Ausbildung hinter sich hatten. Solange man sich nicht über seine Kommilitonen stellt wird man in der Regel auch in allen Gruppen gut integriert werden. Und glaub mir, du wirst mit Ende 20 mit Sicherheit nicht die Älteste in deinem Jahrgang sein, vielmehr ist diese Altergruppe ziemlich häufig vertreten.
    Niemand hat mich auf Arbeit je schief wegen meines Alters angeschaut und alle ärztlichen Kollegen behandeln einen eher noch respektvoller als die frischen Abiturienten, gerade weil man sowohl menschlich als auch in manchen Gebieten fachlich einfach durch die Lebenserfahrung etwas mehr Expertise mitbringt. Und wenn das Studium vorbei ist kräht eh kein Hahn mehr nach deinem Alter. Ich kenne so viele Ärzte, die aufgrund verschiedenster Gründe mit 40 noch keinen FA gemacht haben und trotzdem hochgeschätzte Kollegen sind. Sobald du die Approbation hast zählt doch nur noch deine Kompetenz und dein Engagment.
    Auch der Chefarzt ist nicht unwahrscheinlicher, nur weil du etwas älter anfängst. Ich kenne persönliche viele Chefs die vorher Chemie, Physik oder andere Fächer studiert haben und auch erst mit Mitte 30 angefangen haben als Arzt zu arbeiten.
    Dein ALTER ist also kein Grund, das Studium noch anzugehen. Dinge, die du aber betrachten musst sind der Wegfall deines festen Einkommens und die hohe Wahrscheinlichkeit, dass du nicht in Berlin bleiben kannst (sofern du nicht wirklich gute Sozialkritereien hast). Du wirst einiges opfern müssen, aber wenn du WIRKLICH Ärztin sein möchtest, dann fang jetzt an und warte nicht noch länger.
    Die Promotion dürfte übrigens, sofern sie nicht absolut relevant im direkten medizinischen Bereich angesiedelt ist, keinen Bonus bringen.
    Auch wenn du die es über die Zweitstudienquote versuchen solltest (lass dich da mal von Arrhythmie beraten,die war glaub ich auch BWLerin oder was ähnliches), die höheren Chancen hast du mit Privatunis oder dem Ausland, schätze ich.

    Bei anderen Fragen kannst du mir auch gern eine PN schicken.
    Monkey see and monkey do...evolution was never true. All the lies they feed to you, monkey me and monkey YOU!



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  4. #4
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.370
    Ich habe deinen zweiten Thread geschlossen, denn du stellst alle Fragen ja auch hier. Mehrere Threads zu einem Thema machen die Sache einfach unübersichtlich.
    Was die Sache mit dem Alter angeht: Hast du dir wirklich schon das Oldies und Family-Forum durchgelesen? Deine Fragen werden regelmäßig gestellt und genauso regelmäßig werden sie beantwortet...

    Gruß
    Feuerblick
    MediLearn-Moderatorin
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    06.12.2016
    Beiträge
    8
    @Feuerblick: Danke für den Hinweis und sorry! Und ja, ich habe Stunden damit verbracht das Oldie-Forum durchzuforsten, aber insbesondere mit Bezug auf Karriere in der Chirurgie habe ich so gut wie nichts gefunden, und auch wenig zu der Frage, wie einen jüngere Vorgesetzte behandeln. Aber jetzt habe ich ja schon eine sehr gute Antwort erhalten, wenn ich noch Fragen habe schreibe ich einen gezielteren Post im Oldie Forum

    @Echinococcus: Danke schön für Deine detaillierte Antwort und das Angebot, Dir per PN zu schreiben - darauf komme ich sehr gerne zurück! Wenn es okay ist antworte ich trotzdem nochmal hier, weil vielleicht dann auch noch anderen ihren Input dazu geben können.

    Mein BA war in Deutschland, ja (leider). Ich ärgere mich sehr, dass mir meine Medizinleidenschaft nicht ein paar Jahre früher eingefallen ist... aber naja.

    Was bei mir noch dazukommt, das habe ich eben gar nicht ausgeführt, ich könnte frühestens in 1-2 Jahren beginnen, also erstmal dauert die Bewerbung natürlich, aber dann muss ich auch noch etwas arbeiten, da ich sonst meinem Arbeitgeber ziemlich viel Geld zurückzahlen muss (er hat meinen Master in den USA finanziert), und das ist zusammen mit der Rückkehr zum Studentenstatus unmöglich... das heißt eher ein Beginn mit um die 30. Ich denke aber mal das ändert nichts an Deiner Einschätzung?

    Noch eine konkrete Frage zur Chirurgie: In einem Thread im Oldie-Forum habe ich gelesen, dass es keinen Sinn macht mit Mitte 30 einen FA in Chirurgie anzufangen, da man 1. keine gute Stellen in großen Städten kriegt und 2. körperlich nicht mehr fit genug ist für die anstrengende Arbeit. Würdest Du dem also nicht zustimmen? Mir ist schon bewusst, dass mich nach sechs Jahren Medizinstudium vielleicht plötzlich etwas ganz anderes noch mehr interessiert, aber da ich von der Chirurgie so angetan bin hätte ich schon gerne wenigstens die theoretische Möglichkeit in die Richtung zu gehen.

    @alle: Wenn jemand noch eine gute Idee hätte wie ich praxisnah herausfinden kann, ob Klinikarbeit wirklich das ist für was ich es halte wäre ich sehr dankbar Ich habe mal zum Spaß in einem Krankenhaus bei mir in der Nähe angefragt und die waren eigentlich ganz aufgeschlossen aber haben sich dann auf meinen Rückfragen nicht mehr gemeldet...

    DANKE SCHÖN!!!



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