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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo alle zusammen!
    Ich weiß, ich habe noch ein wenig zeit(12.JG) aber so n paar Gedanken mache ich mir schon über mein Zukunft als Studentin. Ich werde auf jeden Fall versuchen Medizin zu studieren, werde mit einem Abi von vielleicht 2,5 abschließen. Meine Frage ist nur ob jemand Erfahrungen mit diesen Sozialkriterien hat. Mein Vater ist schwerbehindert , Pflegestufe II, muss gepflegt werden. Inwiefern hat das jetzt Auswirkungen auf meine Chancen? Ich habe schon einmal überlegt ob ich deshalb vielleicht einen ORTSBINDUNGSANTRAG stellen könnte. Ich weiß nur nicht ob das klug ist, denn vielleicht würde das meine Chancen dann noch verringern? Achja und ein Jahr würde ich eh gerne noch ins Ausland gehen, nachm Abi, das wäre mir dann ja noch als Wartesemester anzurechnen oder?
    Ich hoffe ich treffe hier auf kompetente Leser, vielen Dank
    Johanna



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  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Potti
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    Liebe Johanna,

    solltest du dein Abi tatsächlich nur mit 2,5 bestehen, sieht es nicht so rosig mit deinem Traum aus.

    Das dein Vater betreut werden muss, macht es sehr wahrscheinlich, dass du an dem Ort studieren darfst, an dem du mit deinem Vater gemeldet bist.

    Allerdings ist die erste Hürde immer erst die Studienplatzvergabe an sich. Da gaht es knallhart nach dem NC. Dein 2,5 wird aller Voraussicht nach bei weiterem Andrang auf diese Plätze auch nach 2 WS auf keinen Fall reichen. Das heißt, du kommst erstmal nicht in den Topf der Studenten, die einen Platz ergattert haben. Erst dann würde man die Problematik mit deinem Vater bei der darauffolgenden Ortsvergabe berücksichtigen.

    Wenn du bei www.zvs.de siehst, dass ab WS 05/06 20% nach Abinote, 20% nach WS (deine reichen da noch nicht! mind. 6 sind wahrscheinlich nötig, um zu diesen Leuten zu gehören) und 60% nach Hochschulauswahlverfahren (wobei hier erstmal nach Abinote stark vorselektiert werden wid, da sonst unbezahlbar) verteilt werden, fällt auf, dass das Sozialkriterium ansonsten überall unberücksichtigt bleibt.

    Sozialkriterium zieht also vor allem bei der Ortsverteilung, wenn man schon zu den "Platzgewinnern" gehört.

    Ich verstehe deine Problematik voll und ganz.
    Es ist sicher nicht einfach, neben einem kranken Vater, den man versorgen muß, auch noch beim Abi auf Bestnoten abzuzielen.
    Die Probleme, die du hast, haben viele in deinem Alter noch nicht, genießen also eine gewisse Unbeschwertheit.

    Deshalb sehe ich ein bisschen die Möglichkeit, dass du, wenn du doch beim Hochschulauswahlverfahren zugelassen wirst evt. eine gute Chance hast, durch die doppelte Belastung positiv aufzufallen. Immerhin zeugt sowas auch von Reife, Ausdauer und Zielstrebigkeit, trotzdem auf das hohe Ziel "Medizinstudium" hinzuarbeiten.

    Am allerbesten wäre es natürlich, ja ich weiß wie klug von mir, wenn du versuchst dein Abi so gut wie möglich zu machen. Noch hast du die Möglichkeit deine Note zu formen. Alleine die Prüfungen am Ende bringen noch mal viele Punkte.
    Du wirst dich am Ende über jede Zahl weniger nach dem Komma freuen und steigerst deine Chancen enorm.
    Mit einer 2,0 sieht alles schon ganz, ganz anders aus ! Bedenke das.
    Es wird dann schon kein Thema sein, das du zum Auswahlverfahren zugelassen wirst.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Hallo Potti,
    vielen Dank für deine fürsorglichen Worte. Ich weiß ,dass ich es viel schwerer habe als viele andere in meinem Alter und schätze deine Worte sehr. Klar werde ich mich bemühen ein besseren Schnitt zu machen, doch ich weiß nicht was die Zukunft für Belastungen bringt, und möchte deshalb meine Ziele nicht noch höher stecken, weil ich sonst nur in Depression verfalle. 2,0 wäre genial gut, momentan fehlt mir dazu allerdings ein wenig die Kraft. Neben meinem Vater habe ich auch noch einen aufmerksamkeitsgestörten Bruder, der nach längeren Aufenthalten in psychiatrischer Klinik nun in einem Heim untergebracht ist, er kommt aber wochenends Freitag mittags bis Montag morgens nach hause, was meine Situation nicht wirklich erleichtert. Naja, wahrscheinlich kann ich so einen Punkt nicht miteinbringen? Allein aus menschlicher Sicht find es irgendwie ungeheuerlich wie dabei die Schicksale einzelner bewertet werden, aber naja....



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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Potti
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    Na ja, manchmal kann man Extremsituationen bei der ZVS durch einen Härtefallantrag im Nachteilsausgleich berücksichtigen lassen.

    Das andere wäre die nachträgliche Notenverbesserung, wenn die Abinote unverschuldet zu schlecht geworden ist. Schau mal nach, mehr weiß ich nicht darüber.

    Auf der Homepage der ZVS findet man bei "Downloads" auch das Merkblatt zum Härtefallantrag.
    Dem wird allerdings extrem selten zugestimmt. Er soll solche Leute berücksichtigen, denen es einfach nicht zuzumuten ist länger auf einen Platz zu warten. Also z.B. bei schwerer Krankheit oder schwierigen familiären Situationen.
    Beispiele für solche Fälle findet man im ZVS-Info-Heft.

    Das Problem ist, dass man dir sagen könnte, du kannst sehr wohl warten, weil was soll schon passieren, wenn du später anfängst?

    Es wird nämlich noch mal darauf hingewiesen, dass nur max. 2% aller Plätze danach vergeben werden können.
    Mit jedem Fall der mehr zugelassen wird bei den Härteanträgen, konkurrieren wiederrum mehr per Los um diese "Härteplätze". Das wollen die vermeiden um die "richtigen" HF zu schützen.

    Ich denke, bei dir wird es schon schwierig, wegen der oben genannten Frage, die man dir stellen könnte.

    Ich weiß, dass alles für dich sehr brutal klingen muß. Die ZVS ist nur bedingt fair. Würde man alle Komponenten für jedes Individuum immer berücksichtigen , würde man mit der Vergabe der Plätze nie fertig werden.
    Also wird es immer "Opfer" im Verfahren geben.
    Gewissermaßen ist das ja jeder, der den Platz nicht erhalten hat, sich aber nichts sehnlicheres wünscht, als dieses blöde Medizinstudium endlich in Angriff zu nehmen.
    Bei dir ist es natürlich besonders traurig, da ich auch glaube, dass die Abinote nicht am unbesorgten, zur Gemütlichkeit tendierenden Absitzen der Oberstufe scheitert, sondern an der klar prikären sozialen Situation.

    Johanna, du hast es einfach viel schwerer. So ist das. Natürlich kann es dich dann runter reißen auch wenn du wirklich einen besseren Abischnitt erzielen wolltest. Ich mag mir deine Situation kaum vorstellen, sie ist schlichtweg einfach besch..... .
    Versuch einen klaren Kopf zu bekommen, wie du alles besser in den Griff bekommst. Kannst du am Wochenende auch mal abschalten, wenn du kein Bock mehr auf das Chaos zu Hause hast?
    Es geht hier nicht nur um die Abinote, sondern auch darum, dass du nicht von deinen Problemen, die nicht im geringsten selbstproduziert sind, überrollt wirst.

    Ich finde es super, wie du für andere Verantwortung übernimmst.
    Pass auf, dass dabei nicht deine Träume flöten gehen.

    Das ist dein Leben. Niemanden ist geholfen, wenn du später durch diese paar schweren Jahre arg unglücklich bist.
    Aber wenn du es tatsächlich geschafft hast, diese Situation auszuhalten und dich selbst nicht zu verlieren, dann kann dir später kein Ersti mehr was vormachen.
    Du bist dann ein großes Stück weiter im Kopf und hast eine Leistung vollbracht, die entgegen dem Strom zu vollbringen war. Du kannst stolz auf dich sein und wirst später vielleicht auch viele Probleme deiner Altersgenossen gar nicht so schwierig finden, weil sie oft ganz anderer Qualität sind. Reife und Menschlichkeit kann man sich nicht kaufen.
    Vielleicht machen dir dann deshalb viele Dinge im Leben mehr Spaß, z.B. das Medizinstudium und der Job später.
    Man kann sich auch nicht die Fähigkeit kaufen, die paar Dinge, die man hat zu schätzen und damit glücklich zu sein.

    Wenn man was ganz großes, ganz doll will, dann schafft man das mit ganz viel Kraft auch. Jedenfalls solltest du dir das in deinen Kopf verankern, auch wenn es schwierig ist, immer daran zu glauben.
    Dein Kapital ist dein Traum.



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  5. #5
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    "Facharzt" sagt die Urkunde
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    Zitat Zitat von TheArtofjoy
    Allein aus menschlicher Sicht find es irgendwie ungeheuerlich wie dabei die Schicksale einzelner bewertet werden, aber naja....
    Hallo
    also bei allem Verständnis für die Schwierigkeit deiner Situation, das Vergabeverfahren kann nunmal nicht jedes "Schicksal" berücksichtigen.Wie soll man denn für die Vergabe 1. jeden Bewerber "sozial abklopfen" um seine Umstände festzustellen (wenn das Schule macht versuchen es nämlich immer mehr, zudem wird sich da irgendwie jeder als Wichtigster sehen) und 2. dabei eine Art Rang- und Warteliste auf die Studienplätze erstellen (welche von 1000 verschiedenen möglichen Nachteilen bei vielen Bewerben wirken schwerer als die anderen). Zudem müsste man dann ja auch konsequenter Weise gerade Bewerber aus sozial schwächeren Verhältnissen/Wohngegenden bevorzugen, da diese bereits ihre gesamte Schulzeit über gewisse Nachteile hatten.
    Mir leuchtet auch irgendwie nicht ein, wie bei all den schwerwiegenden Umständen dann gerade noch ein Auslandsaufenthalt (s.o.) bei dir in Frage käme (irgendwie leicht widersprüchlich)

    Naja, wollte auch nur meinen Senf dazu geben, weil mir das "ungeheuerlich" von dir so in's Auge gesprungen ist. Ansonsten hat dir Potti ja schon ein paar Hinweise gegeben.



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