Hallo,
ich bin 18 jahre alt und besuche die 12. Klasse eines Gymnasiums. Meine Eltern kommen aus Pakistan, wobei ich hier in Deutschland geboren und aufgewachsen bin.
Wie viele andere Schülerinnen und Schüler möchte auch ich total gerne Medizin studieren.
Damals war es so, dass ich gute Noten nach Hause gebracht habe und mein Ziel nicht weit weg lag. Mitterweile ist es aber so, dass ich durch den Stress mit meinen Eltern total unkonzentiert bin und auch die guten Noten nachgelassen haben. Mir brummt mein Kopf, ich bin unkonzentriert und fühle mich einfach diesem Druck nicht gewachsen. All die Verpflichtungen, die man als junges asiatisches Mädchen zu erfüllen hat und dazu kommt noch ein Spagat zwischen der deutschen und die Kultur meiner Eltern.
Ich kann nicht über mein eigenes Leben entscheiden und das bedrückt mich total. Selbst meinen Lehrern ist es aufgefallen, dass mein Verhalten sich verändert hat und ich immer mehr verschlossen bin. Während ich damals stets lächelte auch, wenn es mir einmal nicht gut ging...ist selbst dieses Lächeln verschwunden. Ich hatte Herzprobleme bekommen, wobei sie nicht wirklich schlimm waren. Meine Ärztin meinte einfach, dass ich versuchen solle alles gelassener zu sehen...ich hatte mehrer Test's gemacht.
Sie hat mir Fragen gestellt, ob denn alles in Ordnung sei und ich keine Probleme in der Familie hätte...auch meine Tutorin war in einem Gespräch fest davon überzeugt, dass mein "Fehlverhalten" auf familäre Probleme zurückzuschließen ist.
Während ich mein lebenlang das gemacht habe, was eigentlich meine Eltern von mir erwartet haben, möchte ich nun endlich nach meinem Abitur etwas machen, was mir einfach Spaß bringt!
Ich möchte total gerne Medizin studieren, doch befürchte ich, dass ich meinen Noten einfach nicht schaffen werde.
Ausziehen darf ich auch erst, wenn ich ein Studiumplatz bekomme( anderes möchte auch selbst ich nicht studieren, aber zu schade, dass einfach die Nachfrage zu groß ist) und warten möchte ich auf gar keinen Fall.
Ich halte schon dieses letzte Jahr nicht mehr aus und möchte jetzt schon total gerne ausziehen.
Mit einer Psychologin werde ich mich demnächst in Kontakt setzen, wobei in unseren Kulturkreisen es einfach nicht geläufig ist, dass man sich fremde Hilfe holt. Man wird eher als "krank" gesehen, aber habe ich eine Chnce je gehabt, "normal" auszuwachsen? Eigentliche wollte ich vor einem Jahr mir psychologische Hilfe holen, doch habe ich mich einfach geschämt...
Bin ich ein Härtefall? Ich bin alhamduillah gesund. Hätte ich eine Chance durch diesen Weg, meinen Traum zu erfüllen?
Meine Ärztin und mein ehemaliger Kinderarzt haben schon damals festgestellt, dass eine gewisse Melachonie sich in meinen Augen widerspiegelt und es auch schriftlich( wie auch immer) verewigt.
Ich hab bis vorhin gegoogelt und mehrmals gelesen, dass es total selten ist auf so einem Weg einen Studienplatz zu ergattern. Ist es noch nicht "hart" genug, um meine Situation als ein "Härtefall" bezeichnen zu können?
Ich würd' mich auf eure Antworten und eventuelle Ratschläge freuen.
sara