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Auswahlgesprächsprotokoll Detail

 
Auswahlgesprächsprotokoll:
Protokoll eingefügt 25.08.2020
Ort/Uni:  Greifswald, Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Semester:  WS 2020/21
Anzahl Prüfer:  2-4
   
Atmosphäre:  eher locker
Dauer:  1 Std.
Note:  95
Kleidung:  gehobene Freizeitkleidung
Gespräch: 
Hallo zusammen!
Als ich dieses Jahr zu einem Auswahlgespräch in Greifswald eingeladen wurde, konnte ich mir anfangs nur wenig vorstellen, wie dieses Gespräch ablaufen soll.
Auf dieser Seite habe ich nicht nur Infos bekommen wie dieses Gespräch ablaufen soll, sondern auch bereits wichtige Tipps für das gesamte Verfahren erhalten.
Jetzt will ich mit euch teilen, wie ich mein Interview erlebt habe.

Am besten beginne ich am Anfang:
Nachdem ich mich über die Website der Uni an der Teilnahme für das Interviewverfahren beworben habe, kam kurze Zeit später die Einladung zum Gespräch per Mail.
Vor dem eigentlichen Gesprächstermin wird von euch ein handgeschriebenes Motivationsschreiben mit Zitat "der Darstellung der besonderen Eignung des Bewerbers für das gewählte Studium und den angestrebten Beruf" gefordert, zudem soll ein Biografischer Bewerbungsbogen und eine Unbefangenheitserklärung abgeben werden.
Der handgeschriebene Lebenslauf entfällt also im Vergleich zu früher und wird durch den Biografischen Bewerbungsbogen ersetzt.

Ich würde raten, dass ihr euch gerade beim Motivationsschreiben sehr viel Mühe gebt.
Formal würde ich nicht nur auf eine saubere Darstellung (ich habe mit Füller geschrieben und spezielles Bewerbungspapier verwendet) sondern auch auf meine Rechtschreibung (lasst euer Schreiben gerne von Freunden/ Eltern Korrektur lesen) achten.
Inhaltlich habe ich mein Schreiben in 3 Abschnitte gegliedert:
1. Warum will ich Medizin studieren?
2. Warum bin ich für ein Medizinstudium geeignet?
3. Warum will ich in Greifswald studieren?
Wie viel ihr schreibt bleibt euch überlassen, ihr solltet euch aber viel Gedanken darüber machen, was ihr schreibt.
Seid ehrlich und versucht euch und eure persönlichen Beweggründe so gut wie möglich zu präsentieren ohne dabei zu viel um den heißen Brei herum zu reden.
Versucht euch von anderen Bewerbern und den "gewöhnlichen" Argumenten abzuheben, indem ihr euch klarmacht, warum IHR Medizin studieren wollt.
Eure persönliche Motivation ist das, was euch in den Augen der Prüfer interessant macht.
Dieses ganze Verfahren zielt darauf, euch als Menschen kennenzulernen, nutzt diese Chance also auch schon im Motivationsschreiben.
Es ist zwar ein Wettbewerb mit den anderen Bewerbern, euch aber übertrieben gut darzustellen würde ich nicht empfehlen, da im Gespräch viele Fragen im Bezug zum Schreiben gestellt wurden. Übertriebene Darstellungen würden im Gespräch zum Vorschein kommen und euer Ergebnis wahrscheinlich negativ beeinflussen.

Biografischer Bewerbungsbogen und Unbefangenheitserklärung sind dann der weniger aufwendige Teil der Bewerbung.

Kommen wir aber zum interessanten Teil: dem Gespräch.
Nachdem dieses Dank Corona erstmal weit nach hinten verlegt wurde, hatte ich dann doch Mitte Juni endlich meinen Termin.
Mit nur wenig anderen Bewerbern und unter strengen Corona Sicherheitsmaßnahmen fand ich mich gegen 12 Uhr im Lehr- und Lernzentrum in Greifswald ein.
Wir mussten im Voraus ein Gesundheitstagebuch führen, ein Mundnasenschutz war Pflicht und es wurde kontaktlos Fieber gemessen.
Zu Beginn wurde erstmal der Tagesablauf erklärt und Gesprächszeiten & Prüfungskommissionen zufällig verteilt (wenn man sich in die Mitte des Raums setzt bekommt man meiner Einschätzung nach auch einen Termin in der Mitte der Gespräche).
Nach der Verteilung der Termine, ging es für die ersten direkt los, während die anderen im Hof von der Studentenfachschaft betreut wurden. Diese haben Snacks und Getränke verteilt und die Wartezeit angenehm überbrückt. Es wurden nicht nur Fragen beantwortet, man konnte auch schon seine (vielleicht) zukünftigen Kommilitonen kennenlernen und dadurch vielleicht sogar ein bisschen seiner Nervosität ablegen.

Als es für mich losging, war ich auf jeden Fall trotzdem sehr nervös, was aber bei den meisten der Fall war.
Im Raum war man von den Prüfern, in meinem Falle 2 Prüfer, von einer Plexiglasscheibe getrennt, wodurch man glücklicherweise seine Maske absetzen konnte.
Im Gespräch haben die Prüfer versucht meine Beweggründe und Motivation noch einmal genauer zu erfragen. Dabei wurde viel Bezug zum Motivationsschreiben genommen, es empfiehlt sich dieses davor nochmal selber durchzulesen.
Insgesamt war die Atmosphäre sehr entspannt und man konnte sich so präsentieren wie man wollte. Ich wurde nicht unterbrochen und beide Prüfer haben interessiert zugehört.
Versucht auf jeden Fall euch so zu präsentieren wie ihr seid und einen so guten Eindruck wie möglich zu hinterlassen. Seid höflich und achtet auf eure Ausdrucksweise. Denn es gibt zwar Kriterien nach denen das Gespräch im Anschluss bewertet wird, diese Einschätzung obliegt aber den Prüfern, wodurch es auch sehr schwer ist sein Gespräch im Nachhinein abzuschätzen, da die Prüfer subjektiv entscheiden können. Das heißt der eine Prüfer würde deine Antwort vielleicht positiver bewerten als ein anderer.
Ein neuer Teil der Gespräche ist ein Rollenspiel mit einem der Prüfer, indem es darum geht einzuschätzen, wie empathisch ihr mit Menschen umgehen könnt.
Ihr müsst eurem Patienten eine schlechte Nachricht (Diagnose Krebs oder Alkoholprobleme) möglichst empathisch beibringen. Das war für mich eine komische Situation, da es komisch ist seinem Prüfer klarzumachen er habe ein Alkoholproblem. Mein Tipp: versucht euch darauf einzulassen und versucht die Prüfungssituation in den Hintergrund zu drängen.
Nach dem Gespräch könnt ihr gehen und müsst nicht bis zum Ende des letzten Gesprächs dableiben.

Ich hoffe meine Eindrücke helfen euch euer Interview gut über die Bühne zu bringen.

Viel Glück !! :)