Liebe Kollegen und Interessenten der Allgemeinmedizin,
Ich überlege derzeit ernsthaft mein Fachgebiet zu wechseln und auf Allgemeinmedizin umzusatteln. Ich bin derzeit FA für Radiologie und habe eigentlich schon immer ein großes Interesse für die Allgemeinmedizin und oft das Gefühl gehabt, mich damals, am Anfang der WB falsch entschieden zu haben. Es steht also eine reifliche und langjährige Überlegung hinter der Entscheidungsfindung. Ich habe auch in 2 Hausarztpraxen famuliert und die Einblicke dort haben mir durchaus gut gefallen. Dort habe ich auch gesehen, dass das Arbeiten in der Praxis stressig sein kann und sicher nicht immer ein Honigschlecken ist. Ich bin also in der Hinsicht nicht blauäugig.
Um die Sache zu konkretisieren, habe ich jetzt allerdings noch ein paar praktische Fragen:
- Der "Quereinstieg" in 2 Jahren + Psychosomatik-Kurs ist ja nur möglich mit einem FA in einem "Fach der unmittelbaren Patientenversorgung" - dazu gehört die Radiologie nun neben einer Reihe anderer Fächer ja bekanntermaßen nicht, gibt es Erfahrungswerte, inwiefern hier Anrechnungen möglich sind? Ist das von der Kulanz der jeweiligen LÄK abhängig oder geht da erfahrungsgemäß generell nichts und man muss nochmal durch die volle Weiterbildungszeit? Ich gehe schon ohnehin davon aus, den stationären Teil mit Innere nicht skippen zu können, was wohl auch kaum sinnvoll wäre.
- Nachdem man ja als FA mit Diensten einen gewissen finanziellen Standard gewohnt ist, wollte ich einmal fragen, wie ihr die Chancen seht, ein halbwegs vergleichbares Gehalt wie das tarifliche FA-Grundgehalt heraus zu handeln? In der Klinik sollte das (meiner Recherche nach zumindest) ja eigentlich kein größeres Problem sein, bei den Praxen scheint das sehr variabel zu sein. Ich komme aus Bayern, genauer Oberbayern, falls das bei der Beantwortung dieser Frage hilft).
Anmerkungen oder Ratschläge sowie weiterführende Informationen jeder Art wären sehr willkommen!
Euch allen schonmal ganz herzlichen Dank