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Kann nur aus dem ambulanten Bereich berichten: Ich hab mich vor Kurzem entschieden ab dem Herbst in der Praxis, in der ich aktuell angestellt bin zu reduzieren und zusätzlich 20 Stunden die Woche in einer anderen Praxis anzufangen. Ich muss dazu sagen, dass die zwei Praxen in keinerlei Konkurrenz zueinander stehen (Hausärztliche Versorgung und spezielle Schmerztherapie). Wenn man an zwei Stellen dieselbe Leistung erbringt, birgt das mit Sicherheit ein großes Konfliktpotenzial seitens der Praxisinhaber.
Während der Facharztweiterbildung hätte ich Sorge gehabt, dass es insgesamt von der Arbeitsbelastung her mit zwei Arbeitgebern zu viel wird. Da man ja letztendlich doch immer am Kürzeren Hebel sitzt, was Überstunden und Urlaubsplanung angeht.
Ohne diese Abhängigkeit denke ich jedoch, dass man mit zwei Stellen (anders als bei einer Teilzeitstelle aufgrund von Kinderbetreuung oder Freizeit) doch eher seine Position als Arbeitnehmer stärkt. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Stellensituation (vor allem in Bezug auf Teilzeitstellen im ambulanten Bereich). Hat man ja doch eine etwas niedrigere Hemmschwelle eine Stelle zu wechseln oder gegen Freizeit einzutauschen, wenn man gleichzeitig noch anderweitig angestellt bleibt.
Ein negativer Punkt ist allerdings, der dass man bei zwei Arbeitgebern einen Lohn in der Steuerklasse 6 versteuert und somit unter Umständen erstmal weniger rausbekommt. Da würden mich allerdings auch die Erfahrungswerte anderer interessieren, wie da der Steuerbescheid aussieht…
Und klar im ambulanten Bereich, hat die kv natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Ansonsten kann ich zum Beispiel nur davon abraten sich während der Weiterbildung in der Klinik auf eine Teilzeitauftteilung Forschung/Klinik einzulassen, sollte man nicht ernsthaft an einer wissenschaftlichen Karriere interessiert sein. Meiner Erfahrung nach erwartet einen da leider sehr viel Missgunst seitens der Kollegen und viele Oberärzte haben relativ wenig Verständnis für eine solche Einteilung. Da ist bei vielen leider immer noch die Überzeugung verankert, dass Wissenschaft in der Freizeit betrieben wird und nicht auf Kosten der restlichen Abteilung…