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Auch wenn der Thread jetzt schon ein paar Tage alt ist, da ich hier regelmäßig Diskussionen mit Zuweisern habe nochmal das Grundprinzip:
Die erste Frage ist immer: Akutes Ereignis (bis zu einige Stunden) oder schon länger bestehend? Wenn länger bestehend sollte man natürlich auch im CCT eigentlich ein Korrelat irgendwann sehen, aber kleine lakunäre Infarkte können dort leicht(er) übersehen werden oder auch mal nicht sicher erkennbar sein.
In der Akutphase kommt es erstmal darauf an wo man sich im Ischämiestadium
1. Minderdurchblutung mit beginnend eingeschränkter Funktion (die Zelle kann ihren eigenen Stoffwechsel noch halten) --> man wird außer in einer Perfusionsbildgebung gar nichts sehen, weder mit MRT noch mit CT. Geht aber häufig rasch in das zweite Stadium über
2. Minderdurchblutung mit eingeschränkter Zellerhaltung --> die Transporter in der Zellmembran bekommen nicht mehr genug Energie, die Zelle schwillt --> Beginnende Diffusionsrestriktion im MRT (dort leichter zu sehen, zu erst aber vor allem im ADC Bild) und Infarktfrühzeichen im CCT wenn größere Bereiche betroffen sind mit leichter kortikaler Schwellung, reduzierter (aber noch vorhandener Mark-Rinden-Differenzierung) --> In diesem Stadium ggf. sogar noch vollständig reversibel
3. Starke Zellschwellung und beginnender Zelltod --> jetzt auch im diffusionsgewichteten Bild (sehr) gut zu erkennen und zunehmend auch in T2 bzw. T2-FLAIR Bild, im CT zunehmend hypodens klarer abgrenzbar
Das native CCT ist bei klarem Zeitfenster eigentlich nur zum Blutungsausschluss und z.A. von älteren subakut schon klar demarkierten Ischämien die möglicherweise stumm waren aber eine mögliche Kontraindikation für eine Lyse sind.
Ein MRT hat eine höhere Sensitivität schließt aber einen ischämischen Schlaganfall bei passender Klinik im Akutstadium ebenfalls nicht aus!