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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    17.03.2004
    Beiträge
    9
    hallo, ich habe es ja in einem anderen beitrag schon kurz angeschnitten. wie ging oder geht euer umfeld mit eurem neuen berufswunsch um? ich habe bisher nur sehr wenig zustimmung erfahren (von ganz tollen ausnahmen abgesehen), mein partner hat gemeint, dass ich mir diese schnapsidee abschminken sollte von wegen zu alt, zu sonstwas...*grr*
    ich mag bald nichts mehr erklären, das versteht offenbar keiner, warum man sich doch noch ende 20 einen lange gehegten traum erfüllen will.
    wie war das bei euch? haben euere partner/freunde euch unterstützt oder wars ähnlich wie bei mir?
    lg, minakami



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  2. #2
    Platin Mitglied Avatar von nightingale
    Mitglied seit
    25.11.2002
    Ort
    Hannover
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    706
    Die Umgebung zeigte sich mehr oder weniger irritiert bis ablehnend, deshalb habe ich das Thema auch nicht weiter diskutiert sondern mich einfach eingeschrieben.
    Mein Freund fand's gut und steht auch heute noch voll hinter mir.
    Die Skepsis meines Umfeldes (und auch von mir selbst gegen mich) hat sich mit jedem Semester verringert und tendiert seit dem Physikum gegen Null.

    Jedenfalls hat sich das Risiko, das Studium nicht zu packen, verringert.

    Dass ich mir da aber auch einen Riesenberg Arbeit und Verantwortung aufgebürdet habe, war mir anfangs relativ egal, ich war total motiviert.
    Aber jetzt, Anfang 30, Familienplanung im Hinterkopf, steht's mir manchmal doch bis zum Hals.



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  3. #3
    Senior Mitglied
    Mitglied seit
    22.11.2002
    Ort
    ich warte und warte
    Beiträge
    80
    Komischerweise kam gerade von der Familie nur Ablehnung.

    Meine Mutter findet, ich solle doch endlich mal anfangen Geld zu verdienen. Ich glaube sie schämt sich , dass ich mit 33 noch nichts auf die Beine gesetellt habe (Haus mit weißem Gartenzaun....)
    Am meisten Angst hat sie, ich könne ihr auf der Tasche liegen. Aber ich will es auf jeden Fall allein schaffen.
    Mein Vater hält sich raus, hat also auch nichts positives gesagt.

    Mein Freund fand es ganz gut, aber jetzt im Nachhinein weiß ich, dass er mir nur nach dem Mund geredet hat.
    Er findet es nämlich nicht gut.
    Er hatte Angst, ich hätte dann für ihn keine Zeit mehr. Außerdem müßte ich in eine andere Stadt ziehen.Er kann leider nicht mit, weil er hier gebunden selbständig ist. Und eigenes Geld wäre auch knapp. Dann müßte er mich mitfinanzieren, wenn er mit mir in den Urlaub fahren will. Dann kam er damit nicht klar, dass ich später evtl. mal mehr verdienen würde als er. Später sagte er dann auch, er hätte Angst ich käme in "bessere" Kreise.
    Er stand einfach nicht mehr hinter mir. Gerade jetzt, wo die Warterei mich extrem nervt.

    ...... jetzt sind wir nicht mehr zusammen, und ich fühle mich freier.

    Meine Schwester (Zwilling) ist stolz auf mich, und sagt immerwieder, ich solle es bloß machen
    Sie erzählt es stolz überall herum

    Meine Freundin findet es gut, sie sagt, sie würde es auch machen, sie traue sich nur nicht noch zu studieren, aus finanziellen Gründen, und auf die Lernerei hätte sie keinen Bock mehr. Aber sie fände es toll, wenn ich es mache.

    Eigentlich alle Bekannten, denen ich es erzählt habe finden es toll.
    Nur nicht meine Eltern


    ....wollen Eltern wirklich nur das Beste???


    Gruß, Maja



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  4. #4
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    19.04.2003
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    Damals in den Ardennen...
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    Meine Mutter machte nur eine Küchenschranktür auf und zeigte auf einen Zeitungsausschnitt auf der Türinnenseite mit der Überschrift: 10 Tipps für Eltern. Ein Tipp war u. a.: Lasst Eure Kinder machen, was sie als richtig erachten, denn jeder muss seine Fehler selbst machen.

    Das war natürlich super motivierend für mich, dieser wortlose Wink auf die Küchenschrank-Innenseite. Hat mich aber dennoch nicht wirklich abgehalten, mein Studium mit 35 (!) noch aufzunehmen.

    Ich schätze, sie finden es immer noch nicht gut, dass ich nun Medizin studiere, zumal ich eine relativ sichere und recht gut dotierte Position aufgegeben habe. Aber so mittlerweile kommt auch ein wenig Stolz hinzu, weil ich das so konsequent durchziehe. Es kommen sogar nachmittags schon Anrufe an, wie denn die eine oder andere Klausur morgens gelaufen sei!!! Und wenn dann die positiven Ergebnisse da sind, ist die Freude auch bei Ihnen groß. Mehr kann ich im Moment wohl nicht erwarten, aber es ist auch schon mehr, als ich jemals erwartet hätte!!!

    Da ich selbst Mutter einer Tochter bin, kann ich die Bedenken auch nachvollziehen. Man möchte einfach nicht, dass das eigene Kind sich in irgendwelche spleenigen Ideen verrennt. Wenn man dann aber sieht, dass eine Sache auch mit dem notwendigen Ernst durchgezogen wird, wird man wohl mit der Zeit gelassener.

    Im Nachhinein denke ich, dass der Spruch an der Küchenschrank-Tür gar nicht so dumm ist... und meine Mutter - bevor sie irgendwas sagte, was ich ganz bestimmt in den falschen Hals bekommen hätte - mit dieser Handbewegung schon das richtige getan hat: möglichst raushalten, Bedenken ruhig äußern, ansonsten respektieren, abwarten, um sich dann mehr und mehr für die kleinen Erfolge freuen.

    Grüße
    Daisy
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



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  5. #5
    Platin Mitglied Avatar von nightingale
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    25.11.2002
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    706
    Vielleicht liegt es daran, dass die Eltern einem eben NICHT nach dem Mund reden wollen, sondern es einfach ernster mit ihren Kindern meinen als alle anderen Umstehenden. Ich finde es OK, gewarnt zu werden. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre.

    Es kommt auf die Perspektive an, aus der die Situation beurteilt wird. Wer viel Wert auf Sicherheit legt, wird abraten. Wer Angst hat, dass sich der Partner in unbekannte Gefilde vorwagt, wird ebenfalls abraten. Es gibt so viele Gründe, und ich finde es OK, wenn es angesprochen wird.
    Aber man sollte nicht vergessen, dass die meisten Bekannten meiner Meinung nach eher ihre eigene Situation beurteilen, sie nehmen sich selbst als Maßstab.

    Die (späte) Aufnahme einer akademischen Laufbahn stellt eine signifikante Änderung des Status dar, da müssen sich alle Beteiligten neu drauf einstellen. Das muss man auch dem Umfeld zugestehen.

    Irgendwann ist ein Wendepunkt erreicht.
    Ja, es gibt diesen Wendepunkt. Und bis dahin muss man einfach mal die Zähne zusammenbeißen.



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