teaser bild
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 7
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    too lost in you Avatar von boarding_girl
    Mitglied seit
    23.03.2004
    Beiträge
    106
    Hallo


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtige Forum für diese Frage erwischt habe. Falls nicht sollte man sie verschieben.

    In den letzten Monaten habe ich schreckliche Familiengeschichten gehört, die viel mit "falscher" Erziehung zu tun haben. Psychische Erpressungen, Abhängigkeiten, Nichtachtungen, körperliche Gewalt. Da diese Menschen in einem Alter sind, in dem sie langsam mit diesen Problemen "fertig" werden und mit ihren Partnern eigene Familien gründen, stellt sich mir die Frage: Inwieweit werden diese Menschen die Angwohnheiten ihrer Eltern nicht wiederholen.

    Wer eine schlimme Kindheit durchgemacht hat, die man keinem weiter wünscht, der sagt sich, das werde ich meinen Kindern nicht antun. Doch würde das klappen? Werden diese Menschen vielleicht in der Mehrzahl ihre Kinder spüren lassen, welche Kindheit sie selbst hatten? Werden die Kinder das Leben bekommen, von dem die Eltern stets träumten oder wiederholt sich die "Familiengeschichte"???

    Vielleicht kann man diese Fragen nicht pauschal beantworten, aber es lohnt sich zumindest einmal darüber nachzudenken.


    BG
    Gesundheit ist die Summe der Krankheiten, die man nicht hat.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    Flacharzt
    Mitglied seit
    20.04.2003
    Semester:
    jenseits von gut und böse
    Beiträge
    2.898
    Ich weiß nur, dass Kinder von Rauchern und Alkoholikern selbst ein erhöhtes Risiko haben, diese Süchte zu entwickeln und ich meine, das trifft mE auch auf andere Verhaltensmuster zu. Dazu kommen noch die genetischen Einflüsse (->Zwillingsstudien, ca. 40-60% soweit ich weiß(?)).
    Von daher gibt es sicher eine gewisse Determination.

    Andererseits steht man dem sicher nicht ausgeliefert gegenüber, ein bischen freien Willen haben wir ja noch und mit etwas Reflexionsfähigkeit kann man viel machen. Wichtig ist vor allem die eigene Vergangenheit gut zu verarbeiten.
    Und wenn man damit selbst nicht klar kommt, sollte man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.951
    So richtig "pathologische" Verhaeltnisse kenn ich zwar nicht, ich hab aber meistens erlebt, dass die Kinder entweder dieselben Fehler wie die Eltern machen oder das genaue Gegenteil, dabei aber weit uebers Ziel hinausschiessen.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #4
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
    Mitglied seit
    25.11.2002
    Ort
    Studieren in Kiel, Arbeiten in der Schweiz
    Semester:
    FA / OA
    Beiträge
    11.404
    Zu behaupten, dass jemand mit einer schlechten/traumatischen Erziehung keine Chance hat, die Fehler nicht auch zu begehen ist mit Sicherheit übertrieben. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass die gleichen Fehler begangen werden ist auf jeden Fall signifikant höher als in "normalen" sozialen Verhältnissen. Ein gutes Beispiel sind Kinder, die mit Gewalt aufgewachsen sind und oft keine anderen Konfliktlösungsmöglichkeiten gelernt haben.

    Natürlich gibt es aber auch genügend Gegenbeispiele, die einem zeigen, dass man dort auch wieder herauskommt. Frage ist nure was unterscheidet diese Menschen von den anderen - ein höherer Intellekt, andere Freunde, Zufall oder doch hereditäre Ursachen??

    gruesse, die niere
    “Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #5
    Platin Mitglied Avatar von OliP
    Mitglied seit
    24.04.2004
    Ort
    Dresden
    Semester:
    once upon a time
    Beiträge
    883
    Zitat Zitat von boarding_girl
    Hallo
    Inwieweit werden diese Menschen die Angwohnheiten ihrer Eltern nicht wiederholen.
    BG
    Das ist sicher schwer pauschal zu diskutieren. Im allgemeinen allerdings werden dem Menschen während der primäres Sozialisation (im Kindesalter) der Grundstock an Werten aus den Bereichen der Normen, Ethik, Moral usw. vermittelt (80%!!!). Wenn Kinder in dieser Phase Respekt, Toleranz, Großzügigkeit u.ä. erfahren, werden sie sicherlich einen Großteil dieser Werte verinnerlicht haben. Erleben sie Willkür, Gewalt, Respektlosigkeit so wird davon ebenfalls vieles ein Teil ihres Wesens. (Die Kindheit ist vor allem ein Reifeprozeß)
    Stark überspitzt ausgedrückt kommen wir genetisch gesehen nur mit wenigen angeborenen Verhaltensmustern auf die Welt: vor allem der Drang nach Interaktion ist da zu nennen. Aus diesem heraus ergibt sich dann ein unendlich großer Input (primäre Sozialisation). Was für ein Individuum am Ende nun herauskommt, ist wesentlich davon abhängig, was für Inputs gesammelt wurden.
    Anzumerken ist m.E. noch, dass auch kognitive Prozesse (also auch Selbstreflexion) bei der Persönlichkeitsentwicklung wirken. Aber letztendlich können diese ja nur begrenzt die eigenen Normen und Grundwerte überschreiten.

    Es wird also häufig so sein, dass sich Verhaltensweisen der Eltern bei Kindern wiederfinden lassen, da diese ja auf Werten und Normen fussen.
    Ausnahmen gibts natürlich.

    OliP
    (der genau weiß was er von welchem Elternteil "mitbekommen" hat)
    Geändert von OliP (18.10.2004 um 15:03 Uhr) Grund: jaa jaa die liepe rächtschreipung
    "I would never die for my beliefs, because I might be wrong." - Bertrand Russell








    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook