teaser bild
Seite 6 von 6 ErsteErste ... 23456
Ergebnis 26 bis 30 von 30
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Gold Mitglied Avatar von Festus
    Mitglied seit
    10.07.2002
    Beiträge
    302
    Persönlich fände ich das PhD model auch gut, vor allem weil man dann (nach experimenteller Diss) einen international auch anerkannten Titel hat.

    Das ist ja leider beim deutschen Dr.med. nicht der Fall. Der gilt außerhalb Deutschlands eigentlich nix - OK, man darf sich z.B. in England Doctor nennen, aber das darf sich dort jeder Arzt
    Ich bin kein Zyniker, ich habe nur meine Erfahrungen; aber das kommt ungefähr auf das Gleiche heraus.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #27
    Ghostwriter-Psychologie
    Mitglied seit
    24.04.2003
    Beiträge
    43
    Ich habe schon Medizin-Doktorarbeiten mit 25-30 Seiten in Schriftgröße 13 und mit sehr großzügigen Rändern gesehen, die auch angenommen wurden. Die sind allerdings von ca. 1996. Würde mich mal interessieren, ob es so etwas heute noch gibt (??)

    Friederike Stephan
    Geändert von frieda (17.09.2006 um 20:11 Uhr)
    Hilfe beim Rechnen (Statistik) und Schreiben (Ghostwriting):




    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #28
    Nichtsnutz
    Mitglied seit
    07.11.2005
    Ort
    Nordlicht
    Beiträge
    460
    Mal ein wenig Input von meiner Seite - da mich einige Sachen hier ziemlich nerven:

    (1) Die Doktorarbeit ist in erster Linie der Nachweis zur Befähigung als Wissenschaftler - das hat in erster Linie nichts mit der Befähigung als Mediziner zu tun.

    (2) Ein Medizinstudium soll Dir helfen, im späteren Leben als Mediziner zu arbeiten - ein naturwissenschaftliches Studium soll Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens sein. Manchen mag es wundern, dass das Medizinerstudium alternativ bereits mit einem Doktortitel abgeschlossen werden kann - ein naturwissenschaftliches nicht.

    (3) Das Ansehen des medizinischen Doktortitels ist in der breiten Bevölkerung sehr hoch - manche Leute wissen gar nicht, dass man auch als Nichtmediziner einen Doktor haben kann. Unter Naturwissenschaftlern rangieren Mediziner unter ferner liefen - wobei da teilweise wohl auch ein wenig der Neid eine Rolle spielt. Die Konkurenzsituation zwischen Naturwissenschaftlern und Medizinern ist hierbei meiner Meinung nach einmalig - in keinem anderen Bereich bearbeiten verschiedene Studiengänge quasi identische Fragestellungen.

    (4) Das viele Menschen einen Doktortitel für Mediziner für die natürlichste Sache der Welt halten, dürfte wohl historisch begründet sein - zur Zeit der Aufklärung waren Naturforscher meist Ärzte und umgekehrt, Herr Doktor in weiten Bereichen ein Synonym für Arzt.

    (5) Eine medizinische Doktorarbeit kann stark variieren. Es gibt experimentelle, klinische, literarische oder statistische Arbeiten. Naturwissenschaftliche Arbeiten können prinzipiell auch auf allen Gebieten beheimatet sein - praktisch werden nach meinen Erfahrungen nur noch experimentelle Arbeiten vergeben.

    (6) Medizinische Arbeiten können auch stark in den zeitlichen Anforderungen variieren - gleiches gilt prinzipiell auch für naturwissenschaftliche Arbeiten (die Doktorwürde wird allein anhand der Qualität der Schrift (ergänzt durch Veröffentlichungen, die meist auch der Schrift beigefügt werden) und der Verteidigung anerkannt, Zeit spielt da zunächst keine Rolle - praktisch ist man unter 3 Jahren, meist eher 4 Jahre, da nie raus.

    (7) Mediziner müssen vielleicht im Anschluss an ihr Studium noch ihren Facharzt machen - vielfach wird dies ja für den "Schmalspurdoktortitel im Studium" als Rechtfertigung angeführt. Finanziell gesehen dennoch ein Unterschied: Doktoranden bekommen meist nur eine halbe Stelle bezahlt (und was ich so miterlebt hab, gehören Naturwissenschaftler zu den wenigen Gruppen, die Mediziner im Arbeitszeitranking noch toppen) - Mediziner immerhin eine volle Stellung (und ja, wenn man sie mit anderen Berufsgruppen vergleicht, dann sind auch sie recht mies dran).

    (8) Ein Medizinstudium ist prinzipiell schon sehr lang - deswegen ist es auch nur fair, dass man den Doktor schon im Studium machen kann. Gutes Argument, nur leider ist ein Medizinstudium nur bei der Regelstudiendauer länger (das ist die Zeit, in der man z.B. BaFÖG bekommt), naturwissenschaftliche Studiengänge dauern laut der letzen Erhebung vom Arbeitsamt im Durchschnitt auch über sechs Jahre - am Ende dann halt ohne BaFÖG. Und wenn es nach den Professoren ginge, würde das Diplomstudium noch länger dauern (in fünf Jahren bekommt man ja gerade mal einen kleinen background)- damit ist es nun unglückseeligerweise aber eh zu Ende (Bachelor-/Masterstudiengänge).

    (9) Medizinische Promotionen können prinzipiell von gleicher Qualität wie naturwissenschaftliche sein und in Ausnahmen wird es auch der Fall sein - aber wenn die Lage nur mit ein bisschen Logik betrachtet: naturwissenschaftliche Arbeiten dauern in der Regel drei Jahre, Voraussetzung einer solchen Arbeit ist der erfolgreiche Abschluss eines Studiums (in dem man bereits Forschungsarbeiten und eine Diplomarbeit von sechs bis zwölf Monaten hinter sich hat - von zahllosen Praktika, Seminaren und Vorlesungen, deren einziger Inhalt auf den Erwerb von wissenschaftlichen Qualitäten abzielt, mal abgesehen). Glaubt wirklich jemand, dass die Qualität medizinischer Arbeiten da mithalten kann? Bzw. wäre es nicht sehr verwunderlich, wenn dem so wäre?

    (10) Betrachtet mal hier das Forum zum Thema Doktorarbeiten - >75% der Beiträge befassen sich damit, eine Doktorarbeit zu ergattern, die man möglichst schnell, mit möglichst hoher Erfolgschance und dabei möglichst geringem Aufwand abarbeiten kann. Thema ist egal, Betreuung ist wichtig. Mein Eindruck ist, dass sich keiner hier für Wissenschaft interessiert - es geht um den Titel (und ich möchte ihn auch machen - keine Lust, später immer Patienten erklären zu müssen, warum ich keinen Titel habe).

    (11) Es ist Schwachsinn, dass sich ein naturwissenschaftlicher Doktorand während der Promotion noch mit anderen Themen beschäftigt - von ein wenig Lehre mal abgesehen (irgendwann müssen sie ja auch mal den Medis über den Weg laufen, um ihnen die Meinung zu geigen). Viel mehr ist es so, dass man seinen Dr.-rer.-nat. nur für eine neue Erkenntnis bekommt - nicht jedes Projekt führt zu einem Ergebnis und so versucht man sich häufig an verschiedenen Projekten, um nach der Zeit nicht ohne Ergebnis dazustehen.

    Ich studiere selbst Medizin - ich möchte selbst meinen Dr. med machen.

    Wir sollten uns als priviligiert behandelt sehen - unsere Lobby funktioniert, unser Stand in der Öffentlichkeit ist zwar nicht mehr der von früher, aber immer noch top - man denke an Lehrer (das faule Pack*hehe*). Also lasst uns unseren Doktortitel einsacken und gut ist - mit Naturwissenschaftlern können wir in dieser Hinsicht nicht mithalten - aber hey, die können nichts anderes, wir dürfen Menschen aufschneiden! *freu*

    Gruss, Ulle



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #29
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    12.10.2006
    Ort
    Ulm
    Semester:
    13
    Beiträge
    14
    Alles ziemlich richtig bis auf Punkt 11.
    Wie bitte, naturwissenschaftliche Doktoranden würden sich während der Promotion fast nicht mit anderen Themen beschäftigen?!? Mein Mann macht jetzt seine Promotion in Informatik, und er muss 4 Lehrstunden die Woche vorbereiten, damit kann man von seiner 5-Tage-Woche schon mal 2 Tage dafür abziehen, weil das vorbereitet, gehalten und korrigiert werden muss. Dann gibt es in so einer Abteilung auch Besprechungen, Organisatorisches, Vertretungen von Professoren, wenn diese nicht da sind, dafür kann man noch einen Tag abziehen - wenn er Glück hat, bleiben ihm 2 Arbeitstage in der Woche für die Doktorarbeit. Und er kennt jede Menge Leute, die ihre Doktorarbeit in 5 Jahren nicht geschafft haben, weil ihre Chefs sie mit Arbeit zugedeckt haben und sie nicht genug Zeit dafür aufwenden konnten.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #30
    Registrierter Troll Avatar von Pauker
    Mitglied seit
    10.08.2006
    Beiträge
    231
    Zitat Zitat von Ulle
    ...- unsere Lobby funktioniert, unser Stand in der Öffentlichkeit ist zwar nicht mehr der von früher, aber immer noch top - man denke an Lehrer (das faule Pack*hehe*).



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 6 von 6 ErsteErste ... 23456

MEDI-LEARN bei Facebook