*blubb*
Das Fach sollte auf jeden Fall her.
Eine Freundin von mir hat auch in der Familie eine ähnliche Anamnese (Mutter mit Thrombose im Wochenbett), hat dann mal Faktoren bestimmen lassen und hatte dann tatsächlich die Faktor-V-Leiden Mutation, also dranbleiben!
Dieses familiäre Geschehnis bereit Dich zumindestens darauf vor, was Dir als Ärztin später tagtäglich begegnen wird. Unsereins ist der Meinung, dass auch der einfachste Mensch gewisse medizinische Basics besäße, aber darauf darf man sich wirklich nicht verlassen. Meine Lieblingsgeschichte bei der Statuserhebung: Waren Sie schon einmal ernsthaft krank oder wurden Sie operiert? Antwort ein klares Nein! Patient wäre immer gesund gewesen. Als der Patient seinen Oberkörper entblößt, sehe ich eine Narbe vom Jugulum bis weit über das Epigastrium hinaus. Ach das, 3fach Bypass, weil ich immer soviel rauche... Klassisch ist ja auch, nein ich habe keinen hohen Blutdruck und dann wird der Zettel mit Vierfachkombi Antihypertensiva vorgezeigt. Oder immer wieder gern die Frage nach Allergien. Die meisten Patienten verbinden damit laufende Nasen und Juckreiz bei Pollen. Dramatische Kontrastmittelzwischenfälle oder Atemnot nach Medikamenteneinnahme werden gern verschwiegen. Ich halte es da sehr gern mit Dr. House: der Patient lügt immer.
ICD-10: F18.2 Abhängigkeit von Flugzeugkleber.
Zitat von MoorhühnchenZitat von Monty
Die Humanbiologie nimmt bei uns (Gymnasium) mindestens fünfzig Prozent der Zeit des Biologieunterrrichts ein. Was meint Ihr, was wir da machen?
Das Problem sind dabei eher die Eltermn, die meinen, ihre Kinder seien mit Anatomie, Physiologie und Biochemie überfordert. Die stellen sich unter Biologie vorwiegend Öko-Gelaber vor.
Ein Beispiel -ich glaube, ich hab das hier schon mal gepostet, aber doppelt hält besser:
Neunte Klasse Gymnasium, Biologieunterricht, laut Rahmenrichtlinien ist Sexualkunde dran, unter anderem Keimzellenbildung, Befruchtung, Embryonal- und Fetalentwicklung, Geburt und Verhütungsmethoden.
Ich hatte dabei unter anderm die zyklischen Veränderungen in den Eierstöcken und in der Gebärmutter und die zugehörigen Eierstockhormone und Hypophysenhormone sowie die Zusammensetzung und Wirkung verschiedener Pillentypen behandelt.
Beim Eltersprechtag bin ich deshalb von der Mutter einer Schülerin angegiftet worden. Sie hat mir vorgeworfen, ich würde die Schüler mit solchen Dingen überfordern. Nicht moralisch - darum gings nicht!! - sondern fachlich. Über Östradiol und Progesteron hätte sie (also die Mutter!!!) vor ein paar Monaten zum ersten Mal etwas gehört. Hormone hätten im Biologieunterricht nichts zu suchen. Da müsste man mit den Schülern in den Wald oder zum nächsten Teich gehen und Ökologie machen.
Geändert von Pauker (01.06.2007 um 14:05 Uhr) Grund: Tippfehler
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert.
Ok, vielleicht wäre das eine Marktlücke, die geschlossen werden sollte. Trotzdem bin ich der Meinung, gewisse gesundheitliche Grundlagen sollten auch Schülern vermittelt werden!
Es kommt dabei auch primär nicht auf die Korrektheit oder wissenschaftliche Brauchbarkeit von Aussagen wie "Bluthochdruck ist gefählich" an, sondern vielmehr darauf, daß ÜBERHAUPT darauf aufmerksam gemacht wird!!
@ Pauker: Du darfst dieser Mutter gerne mal meinen ersten Beitrag kopieren, vielleicht rafft sie dann, daß "gesundheitliche Unwissenheit" durchaus tödlich enden kann!!