Während des Studiums, als ich schon relativ früh wusste, was ich machen will, habe ich auch so gedacht, Tobias. "Was will ich mit dem ganzen Kram? Brauch ich doch eh nie" Jetzt, wo ich seit knapp 2,5 Jahren in der Augenheilkunde arbeite, sehe ich es anders. Ich habe fast jeden Tag Patienten, bei denen mir meine allgemeinmedizinische Ausbildung, oder wie auch immer man das nennen möchte, hilft, bzw unter Umständen sogar unentbehrlich ist. Oder was tust Du in einem kleinen Nebenfach wie nun mal der Augenheilkunde, wenn nachts ein internistischer Notfall Deinen Patienten trifft? Klar, den Internisten anrufen, aber eine ausreichende Erstversorgung musst Du schon selber hinbekommen und zumindest dem Kollegen in etwa sagen können, was denn da los ist. Und ich finde kaum etwas peinlicher als Kollegen, die sich so was von dermaßen als absolute Fachidioten outen, die überfordert sind, wenn eine Pflegekraft kommt und sagt, Frau Müller habe einen BZ von 400, und der Kollege ruft dann den Internisten, weil er von Insulin geschweige denn Einheiten noch nie was gehört hat.