jetzt muss ich doch auch nochmal kurz meinen senf zu der sache geben.
der für mich ausschlaggebendste (cooles wort, eh?) grund dafür, dass kleine humani-fächer wie z.b. auge und hno ein komplettes hm studium erfordern, ist der, dass sie wie muriel schon anmerkte einfach extrem starke überschneidungen zu anderen hm-fächern besitzen, und daher (zuliebe des patienten) einen guten überblick über die gesamte humanmedizin erfordern. bsp.: diabetische makula-degen. (kann afaik sogar erstmanifestation eines typ II sein), stauungspapille (hindruckzeichen!!!), diverse schwindelformen (dd. kleinhirnläsion) nur um ein paar zu nennen.
die zahnmedizin besitzt solche "gravierenden" überschneidungen mit der humanmedizin wesentlich weniger, und selbst im fall der gern zitierten (verrukösen) leukoplakie o.ä. ist die überweisung zum mkgler meist schneller geschehen, als der patient piep sagt (hoffentlich zumindest). zudem werden diese eher seltenen bezüge zur humanmedizin im studium der zahnmedizin eingehend vermittelt, um dahingehende faux pas zu verhindern.
generell ist die zahnmedizin im gegensatz zu den genannten fächern primär handwerk, während auge, hno etc. halt eigentlich primär diagnostische disziplinen sind, deren handwerkliche komponente eben nicht während des studiums sondern danach, während einer eventuellen fa-ausbildung vermittelt wird (bzw. werden kann).
abgesehen davon ist die behauptung eine fa-ausbildung in bspw. augenheilkunde dauere mehr als doppelt so lange wie die komplette ausbildung eines zahnarztes etwas weit her geholt, da man bedenken sollte, dass auch die fa-ausbildung schon teil der beruflichen laufbahn ist. damit unterscheidet sie sich kaum von der zahnärztlichen assistenzzeit (2? jahre), was das zahnmedizinstudium auf insgesamt 7 jahre ggü. 10 für ein hm-studium + fa-ausbildung bringt. ein unterschied, aber nicht so gravierend wie eingangs dargestellt.
darüber hinaus ist meiner erfahrung nach die gefahr in der zm semester (verschuldet und unverschuldet) zu verlieren wesentlich höher als in der humanmedizin, und auch der reine zeitliche und finanzielle aufwand während des studiums durchaus zu beachten.
ich möchte hier keine partei ergreifen, da ich so zu sagen zwischen den stühlen sitze, aber diese paar zeilen wollte ich doch kurz loswerden. j