Man kann mal einen schlechten Tag erwischen - ich hatte einen bei einer der Zwischenprüfungen in der Inneren, und ich habe dennoch eine 1 als Gesamtnote bekommen, was den Prüfer, der mich am besagten schlechten Tag erwischte, sicherlich sehr gewundert hätte (oder hat). Es gibt einfach Tage, an denen man bei jeder Kleinigkeit, die man sonst sicher kennt, auf dem Schlauch steht. Eine einzige Prüfung sollte deshalb nie als Grundlage für eine so umfassende Beurteilung eines Studenten herhalten. Sicher, wenn ein Student bei jeder zweiten Klausur durchfällt und über mehrere Semester einen Durchschnitt von 3,x aufweist, kann man es als Fingerzeig auf die Berufseignung deuten - aber eine Prüfung sagt wenig bis gar nichts.
Diese Situation sollte Dir eine Lehre sein. Man muß lernen, solche Aussagen richtig einzuordnen. Und vor allem muß man selbst wissen, was man kann und wieviel man wert ist. Im Studium bleibt man von malignen Persönlichkeiten weitgehend verschont; nach dem Examen, wenn Du als Assi irgendwo anfängst, werden Dir solche wandelnden Malignitäten zuhauf begegnen - und sie werden Dich ein ums andere Mal runtermachen. Viele kennen nämlich keine andere Art der Kommunikation, und halten ständiges Gemotze und Runtermachen für konstruktive Kritik; diese Leute glauben ernsthaft, auf diese Weise dafür zu sorgen, daß Du lernst und Dich weiterentwickelst. Damit mußt Du fertigwerden. Ich wette, daß es keinen Assi gibt, der nicht in schöner Regelmäßigkeit eine ordentliche verbale Abreibung bekommt - und alle können so schlecht nicht sein.