Ich sehe das ganze Thema eigentlich auch recht gelassen. Hep b+c ist deutlich häufiger und auch deutlich infektiöser. Meiner Erinnerung nach ist es bei direkter Inokulation von Blut um den Faktor 150-200 wahrscheinlicher, sich mit einer Hepatitis infizieren, von der Prävalenz ganz zu schweigen. Insofern sollte man wirklich jeden Patienten als potentiell infektiös behandeln. Man muss ja nur mal von den Hep und HIV-positiven, die schlicht keine Ahnung haben, ausgehen.
Gibts eigentlich irgendwo aktuelle belastbare Zahlen über Ansteckungen mit HIV bei Personal im deutschen Gesundheitswesen ? Müsste ja zumindest anonym bg-lich erfasst worden sein. Mir hat mal ein OA erzählt, man könne die Fälle deutschlandweit an einer Hand abzählen aus den letzten 20 Jahren. Aber ich hab leider nie eine offizielle Zahl gesehen, wäre interessant.
Ansonsten ist wirklich permanente und konsequente Eigensicherung ein guter Weg. Denn die Infektionen ohne Stichverletzung sind vermutlich noch rarer zu finden. Und wenn ich mich dann an so an einige Kollegen erinnere, die zwar einerseits überall sofort "HIV" flüsstern und rot in die Kurven schreiben und Textmarkern, andererseits aber immer ohne Handschuhe arbeiten, fröhlich "recappen" und die benutzen Braunülen kilometerweit in der Hand durchs Haus tragen - das mutet dann wirklich etwas schweinegrippig an.
lg
Anti