Ich find das auch einen extrem theoretischen Ansatz, der in der Praxis eigentlich nicht wirklich brauchbar ist (außer als faule Ausrede warum man nicht rektal untersucht hat).
Den Gedanken, dass wenn einer überwässert ist der Hct und der Hb sinken kann ich ja noch nachvollziehen, aber die Abgrenzung zur Blutung find ich extrem unscharf, denn schließlich kommt der Hb-Abfall nach Blutung ja dadurch zustande, dass aus dem Gewebe Flüssigkeit ins Gefässsystem rekrutiert wird, bzw. verstärkt renal rückresorbiert wird, also wenn man so will auch ne Verdünnung und natürlich auch mit nem sinkenden Hct vergesellschaftet. Deshalb können die BGA-Geräte ja auch problemlos das eine aus dem anderen berechnen ohne dabei größeren Bockmist zu bauen.
Da hab ich bisher eigentlich jeden (Ober)Arzt in Erklärungsnot gebracht, weil es alle so mal abgespeichert haben, aber keiner so recht erklären kann.
In der Praxis kuck ich bei Hb-Sprüngen immer lieber auf das Gewicht oder in die Bilanz: Hb um 2 Punkte runter und Gewicht um 2kg rauf, dann war's wohl eher Verdünnung....