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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Mir stellt sich gerade die Frage, ob es sich lohnt das Wahlfach Tertial in der Anästhesie zu machen:

    Ist es eher so, dass man als PJler Narkoseeinleitung macht und dann zum nächsten Saal springt, oder "muss" man die ganze OP mitmachen? Einleitung stelle ich mir ja ganz spannend vor, denn man bekommt Routine, was intubieren, etc. angeht. Was soll man denn bitte in einer 2-3 stündigen OP machen? Klar der Anästhesist kann einem viel erklären, aber das braucht ja erstmal einen willigen Arzt. Ausserdem hat man ja die Basics irgendwann nach 1-2 Wochen drauf, was die Geräte und deren Einstellung angeht. Dann wirds wohl ziemlich langweilig im OP.

    Zweite Frage: ist es eher besser, in der Uni das PJ-Tertial Anästhesie zu machen, oder in einem kleinem Krankenhaus? Ich könnte mir vorstellen, dass man in einem kleienn Krankenhaus mehr machen darf, weil die Atmosphäre einfach etwas "netter" ist.

    Drittens: Was genau durftet ihr denn in eurem Anästhesie-Terital alles machen (sofern ihr eins gemacht hat). Hat es euch in Nachhinein spass gemacht? oder wart ihr eher der Meinung "hätte ich doch bloß was anderes gemacht"


    Ich weiss, dass es auf beide Fragen keine pauschale Antwort gibt: Ich bitte euch also hier eure persönlichen Erfahrungen aufzuschreiben.



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  2. #2
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    Ich habe in meinem Anästhesietertial Zugänge gelegt, Maske beatmet, ein paar Mal intubiert und Larynxmasken gesteckt. Ansonsten hab ich den jeweiligen Anästhesisten Löcher in den Bauch gefragt oder nachgelesen. Mit der folgender Einstellung

    "Ausserdem hat man ja die Basics irgendwann nach 1-2 Wochen drauf, was die Geräte und deren Einstellung angeht. Dann wirds wohl ziemlich langweilig im OP."

    wirst Du es schwer haben, denn für mich zeugt das nicht unbedingt von echtem Interesse an der Anästhesie. Eine Einleitung zu machen und dann zu verschwinden, sobald der Tubus versenkt ist? Anästhesie ist mehr als das, auch wenn die schneidenden Kollegen das anders sehen.



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  3. #3
    Gasmann Avatar von kra-
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    Werde nie verstehen, wieso so viele Leute die Anästhesie immer auf die Einleitung reduzieren. Gerade während der OP lernt man doch eine ganze Menge was man immer gebrauchen kann: Umgang mit EKs/FFPs, Kreislaufmanagement, Beatmung, Flüssigkeitshaushalt, Therapie/Prävention von Übelkeit/Erbrechen, Bewerten von BGAs...
    Also ich hätte keinen Bock von Einleitung zu Einleitung zu rennen. Das ist vielleicht am Anfang ganz gut, weil man die Basics schnell raus hat, aber der Großteil der Aufgaben der Anästhesie findet IMHO nach der Einleitung statt...



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  4. #4
    Krüppelkatze
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    Die Vorredner haben völlig recht. Ich durfte (unter den Argusaugen meines Lieblings-Assis natürlich) die komplette Narkose von Ein- bis Ausleitung machen, inklusive der Gerätebedienung und der perioperativen Medikamentenversorgung. Das war extrem cool und ich hätte viel verpasst, wenn ich mich nach der Einleitung direkt verpieselt hätte. Im Gegensatz zum gängigen Klischee macht man mehr als nur stumpf Werte ins Protokoll einzutragen. Ich hab regelmäßig die Sedierungstiefe an die OP-Phase angepasst, hab die Beatmungsparameter optimiert, die Kreislauffunktionen stabilisiert, PONV-prophylaxiert, Blutprodukte verabreicht, Flüssigkeitstherapie gemacht, die postoperative Schmerztherapie eingeleitet etc.
    Narkose machen ist mehr als Tubus rein, Gerät an, Gerät aus, Tubus raus. Ganz davon zu schweigen, dass zum Fach Anästhesie natürlich wesentlich mehr gehört als Narkose zu machen. Ich war jetzt 6 Wochen auf Intensiv.

    Ich werd definitiv Anästhesie machen, das PJ hat mich darin absolut bestärkt.
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Rumpelstilzchen Beitrag anzeigen
    denn für mich zeugt das nicht unbedingt von echtem Interesse an der Anästhesie.
    Ich muss gestehen, dass du da nicht mal ganz so falsch liegst. Meiner Meinung nach ist es nicht verwerflich, dass man in die Anästhesie geht, um PRAKTISCHE FÄHIGKEITEN zu erlernen. Dazu kann jeder seine eigene Meinung haben, die von netten Hinweisen wie "man sollte das Tertial machen, was einem interessiert, sonst lernt man nichts" bis solche Aussagen wie "man sollte im PJ NUR das fach machen, wo man später hinwill" reichen. Das soll hier aber nicht zur Diskussion stehen.

    Vielen dank aber an den ersten Teil deines Beitrags, den rest hättest du dir auch sparen können ;)

    Schade, dass sich viele Anästhesie-liebäugelnde gleich auf den Schlips getreten fühlen, sobald man das Fach auf die Narkose "reduziert". Immerhin wirft man den Chirurgen ja auch vor, sie könnten nichts und würden nur aufschneiden. Genauso wie man den Internisten vorwürft, sie würden einfach immer nur neue Medis verschreiben.

    Mir ist bewusst, dass man in der Anästhesie auch Intensivmedizin, Schmerztherapie uvm. macht. Dass ich das im Beitrag nicht erwähnt hab, heisst nicht, dass mir das nicht bewusst ist.



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