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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    Wie konnte ich nur? Avatar von nitas
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    Ich kenne keine genauen Zahlen über Verläufe von Induktionschemotherapien. 10 % klingt viel, ist auch viel. Allerdings ist die applizierte Chemotherapie auch keine Tüte Gummibärle.

    Habe aber auch schon einzelne Patienten an Nebenwirkungen von anderen Chemotherapien sterben sehen (auch bei Nicht-AML-Therapie). Das gibt es selbstverständlich. Selbst so "gut" verträgliche Therapien wie Docetaxel mono oder Gemcitabin mono können einen Patienten umbringen. Nur rechnet man da meistens nicht mit.

    Auch bei optimalem Behandlungsverlauf sterben an einer AML im Erwachsenenalter viele Patienten, mehr als die Hälfte (5-JÜ). Für Kinder sieht es da insgesamt besser aus.
    Die Therapie läuft über viele Monate/Jahre, umfaßt auch ohne Knochenmarktransplantation sehr belastende Proceduren und verursacht bei vielen Patienten in jedem Induktions- und Konsolidierungsblock schwere Nebenwirkungen. Habe eine Patientin (ca. 55 Jahre alt) gesehen (anderes Krankenhaus, als mein jetziges), die bei jeder Chemotherapie Clostridien-Diarrhoen bekommen hat und allein deshalb 2 Wochen länger völlig platt und septisch im Bett gelegen hat. Sie konnte manchmal 3 oder 4 Wochen kaum was essen und mußte ernährt werden. Letztendlich ist sie aber momentan ohne KMT, "nur" durch Induktion und Konsolidierung, (vorerst) rezidivfrei und lebt ganz gut.
    96 500 Coulumb scheiden ein Grammäquivalent eines Stoffes aus einer Lösung ab
    (Michael Faraday und André Marie Ampère)

    1 Gutti scheidet eine Dissertationsarbeit aus dem Internet ab
    (unbekannt)




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  2. #32
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Zitat Zitat von nitas Beitrag anzeigen
    Trotzdem ist es wichtig, die Differentialdiagnose "Leukämie" (mal egal welche) gerade bei schweren Infektionen und schweren Schwächezuständen sowie unklaren Blutbildveränderungen in Erwägung zu ziehen. Man hat ja auch oft schwer kranke Leute mit Leukozytosen (habe schon viele mit spontanen Leukos über 20 /nl gesehen). Ein frühzeitiges Diff.-BB muß dann einfach sein, um nichts zu übersehen.
    Vielen Dank für den Fall. Und ich weiss nicht, ob es anderen Kollegen hier auch so gegangen ist, aber auf einer operativen ITS, die ja nun nicht gerade Primärziel solcher Patienten ist, hatten wir in einem Jahr sicherlich 5, 6 mal den Fall einer bisher nicht daignostizierten Leukämie, welche dann durch auffällige DiffBB's oder eben auch Sono- und CT-Befunde auffällig wurde.

    (Und ich werde in diesem Leben die Systematik der Leukämie vermutlich niemals begreifen, oder aber, wie bisher auch, nach dem Lernen sofort wieder Vergessen )



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  3. #33
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von Sebastian1 Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für den Fall. Und ich weiss nicht, ob es anderen Kollegen hier auch so gegangen ist, aber auf einer operativen ITS, die ja nun nicht gerade Primärziel solcher Patienten ist, hatten wir in einem Jahr sicherlich 5, 6 mal den Fall einer bisher nicht daignostizierten Leukämie, welche dann durch auffällige DiffBB's oder eben auch Sono- und CT-Befunde auffällig wurde.

    (Und ich werde in diesem Leben die Systematik der Leukämie vermutlich niemals begreifen, oder aber, wie bisher auch, nach dem Lernen sofort wieder Vergessen )
    Geht mir genauso. Wobei ich wirklich viele Kinder erlebt habe, da wir für die Kinderklinik in unserer Kinderchirurgie die Ports gelegt haben. Und da waren immer wieder Kinder mit dabei, die z.T. krasse Krankheitsverläufe gehabt haben, aber wie oben schon gesagt wurde, dies an sich gut verpackt haben. Aber da waren zum Teil schon Laborwerte dabei, wo man im ersten Moment schon schlucken musste und ad hoc eine Allgemeinanästhesie ablehnen wollte. Dann allerdings kam halt die Erkenntnis, dass sich an den Werten ja auch nichts ändern wird, wenn jetzt mal ein paar Tage gewartet wird...

    Interessanter Fall, wenn auch mit für alle Beteiligten unbefriedigendem Ausgang.
    I'm a very stable genius!



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