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  1. #26
    the day after
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    War in der Chirurgie, bevor ich Schamanin wurde. Da wäre es durchaus üblich gewesen, das erste Mal ohne Aufsicht machen zu müssen... Insofern war ich sehr froh über die gute Anleitung im PJ (übrigens im gleichen Haus - so kann sich Ausbildung von Ausbildung unterscheiden ). Auf die Idee einer Einweisung durch die Transfusionsmediziner (die es in dem kleinen Haus auch gar nicht gab), wäre da wohl niemand gekommen.
    *grins* Wobei auch beim aktuellen Kollegen niemand auf die Idee kam, einen Transfusionsmediziner dazu zu bitten... wäre hier vielleicht nötiger gewesen - so unter Schamanen
    Der Transfusionsmediziner stand natürlich nicht daneben, der arme Mensch !!
    Einführung gibt es, glaub ich alle paar Monate für alle Neuen, da muss man hin (alle Abteilungen) und bleibt dann da auch so für 90min.
    Und in der eigenen Abteilung ist beim ersten Mal einer der OAs dabei oder gleich der Transfusionsbeauftragter der Abteilung.

    Und welcher Kollege konnte es jetzt nicht, einer damals bei den Chirurgen oder vom aktuellen Fach?
    (EDIT: Vergiss die Frage *g* - ich sollte deine Beiträge auch incl des letzten Satzes lesen )



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  2. #27
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Sag mal Funkel, transfundiert Ihr denn regelmäßig? Habe ich ja noch nie von schamanistischen Abteilungen gehört. Wir hatten ein einziges Mal eine Patientin mit irgendeiner Leukämie, die TKs brauchte. Aber das hat unsere Abteilung nicht gemacht, weil nicht ein einziger Kollege je auch nur ein Blutprodukt angehängt hatte und unsere Abteilung selbstverständlich keinen Transfusionbeauftragten hat.
    Verblüffenderweise ist es dieses Jahr wirklich schon zweimal vorgekommen, dass wir transfundieren mussten. Eine Patientin hatte sich aufgrund größerer Wunden unter ASS Hb-wirksam runtergeblutet und der zweite Patient war so einer wie von dir erwähnt, den die Anästhesie gerne auftransfundiert haben wollte (Hb von 6,x war den Weicheiern zu wenig ), bevor sie ihn schlafenlegen wollten. Transfusionsbeauftragten haben wir auch keinen, aber zum Glück haben wir den einen oder anderen Kollegen, der entweder schon mal fachlich fremdgegangen ist oder ders eben im PJ gelernt hat. Lustigerweise fallen Transfusionen dann gerne mal auf die Tage, an denen einer von uns Dienst hat.
    Und ganz ehrlich: Ich finde schon, dass man auch als Schamane sowas können sollte. Sonst stimmt es ja doch, dass wir keine richtigen Ärzte sind

    Was Medikamentengaben angeht (um mal wieder zum Fall zu kommen), so wurden wir im PJ leider ziemlich alleine gelassen. Kein Mensch hat uns gesagt (geschweige denn gezeigt), wie man die einzelnen Dinge verabreichen sollte. Das darf natürlich so nicht passieren. Allerdings wurde uns zumindest eingeimpft, dass wir uns nicht einfach von den Schwestern was aufziehen lassen sollten. Wenn man seine Medis selbst aufzieht, merkt man dann hoffentlich, dass man gerade ein oral zu verabreichendes Medikament in der Hand hat... Ich glaube, inzwischen hat man das aber auch geändert. Einige Ex-PJler haben ihren Weg als Assistenzärzte in dieses Haus gefunden und zumindest einige Dinge besser gemacht als ihre Vorgänger.
    Geändert von Feuerblick (24.09.2011 um 12:50 Uhr)
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #28
    Platin-Mitglied Avatar von LasseReinböng
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    An meiner Uni gab es einen ähnlichen Zwischenfall mit Todesfolge -auch da hatte ein PJler ein Medikament falsch appliziert.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß soetwas passieren kann, wenn man bedenkt, daß man im PJ häufig die Stationen wechselt und die Arbeitsabläufe anfangs nicht genau kennt aber rasch Aufgaben übernehmen soll und den meist maximal gestressten Assistenzarzt nicht ständig mit Fragen nerven will.
    Dark humor is like food - not everyone get's it (Joseph Stalin)



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  4. #29
    think different Avatar von cookie!
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Was Medikamentengaben angeht (um mal wieder zum Fall zu kommen), so wurden wir im PJ leider ziemlich alleine gelassen. Kein Mensch hat uns gesagt (geschweige denn gezeigt), wie man die einzelnen Dinge verabreichen sollte. Das darf natürlich so nicht passieren.
    In der Uniklinik, in der ich mein PJ gemacht habe, hat uns auch nie jemand erklärt oder gar gezeigt, wie wir Medikamente verabreichen sollten.
    In der Kinderchirurgie (!) war es Aufgabe der PJler, morgens und abends die i.v.-Antibiosen zu verabreichen, die von den Schwestern schon fertig gerichtet waren. Die Pflege durfte angeblich keine i.v.-Antibiotika spritzen, aber wir PJler - obwohl wir dafür sicherlich weniger Ausbildung hatten als jede Pflegekraft. Die meisten Kinder hatten zentrale Zugänge mit komplizierten Leitungssystemen, so dass wir nie wirklich genau wussten, welchen Schenkel wir jetzt eigentlich benutzen sollten. Die Bedienung der Perfusoren und Infusomaten wurde uns ebenfalls nie erklärt, auch auf Nachfrage nicht - das sei "eh Aufgabe der Pflege und ginge uns PJler nichts an". Aber wir sollten dann trotzdem wissen, wie wir die Geräte pausieren und wieder starten konnten bzw. wie wir damit umgehen sollten, wenn beim Blutabnehmen aus einem ZVK die Geräte anfingen zu piepsen und wir mit sterilen Handschuhen keine Chance hatten, einzugreifen, weil wir grundsätzlich wegen Personalmangel allein zu den Kindern geschickt wurden. Mehr als einmal erlebte ich peinliche Situationen mit im Zimmer anwesenden Eltern, wenn ich versuchte, die unschöne Situation möglichst gut zu überspielen. Als ich mich weigerte, ohne eine ausführliche Geräte-Einweisung weiterhin solche Aufgaben auszuführen, stieß ich auf Verständnislosigkeit ("ein PJler muss sowas können" - woher denn bitte?!) und wurde vor anderen gedemütigt ("wenn Du Dich da schon so anstellst, wie soll das erst später werden? Frag nicht so viel, mach einfach, Du hältst nur den Betrieb auf!").
    Wir PJler hatten auch nirgends gelernt, welche Antibiotika und sonstigen Medikamente man direkt hintereinander spritzen darf. Einmal beobachtete ich, wie bei einer anderen PJlerin die beiden Medikamente innerhalb der Leitung miteinander reagierten und sich knallrot verfärbten. Die türkische Mutter stand völlig geschockt daneben und konnte sich nicht mal wehren, da sie der deutschen Sprache nicht mächtig war.
    Keinem der Kinder ist während meiner PJ-Zeit etwas passiert, aber es gab viele kritische Situationen, in denen wir PJler uns verzweifelt Unterstützung gewünscht haben, die uns aber sehr oft einfach verweigert wurde.

    Es wundert mich wirklich nicht, dass ein PJler jetzt Saft i.v. gegeben hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das unter Zeitdruck geschehen ist und die Anweisung einfach mangelhaft war. Für mich ist das ein Verschulden der ausbildenden Ärzte, v.a. der Oberärzte, deren Aufgabe die Betreuung der PJler eigentlich wäre, was sie aber leider meistens an die eh schon überarbeiteten und überforderten Assistenten abgeben.



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  5. #30
    Registrierter Benutzer
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    12.03.2009
    Beiträge
    23
    sehr traurig & tragisch das ganze. Das ganze aufzuarbeiten dürfte eine Weile dauern (Gerichtsverfahren).
    Grade mit dem Formalkram... hatte der PJler eigentlich eine eigene Berufshaftpflicht oder nur "übers Haus" ?
    Wenn das Haus nämlich die Verantwortung auf ihn abwälzen will, wie wehrt er sich dagegen
    fachlich, juristisch, finanzielle Mittel ?
    würde mich nicht wundern, wenn man da ziemlich allein gelassen wird.
    Geändert von medmaster (24.09.2011 um 15:37 Uhr)



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