Ich hab mein Pj ja jetzt zum Glück fertig. Und es gab viele viele Tage, an denen ich einfach Angst hatte, einen Patienten umzubringen (es ist zum Glück nie was passiert).
Einweisungen? Gabs nicht wirklich.
Wenn man zufällig auf anderen Stationen unterwegs war (um bspw. Kollegen zur FoBi abzuholen), mußte man aufpassen, nicht von der Schwester in Beschlag genommen zu werden (PAt. X in Zimmer Y braucht JETZT SOFORT Infusion Z/ Medikament i.v. man solle das bitte machen, gerichtet/aufgezogen sei es schon). Weigern konnte man sich kaum oder es wurde als Faulheit interpretiert.
EKs anhängen? Ja, das hab ich täglich mehrmals machen müssen, ich als PJler musste das machen. Mein erstes EK,tja da hab ich drum gebeten, dass man es mir zeigt. Tja, danach mußte ich es können (und ich hab mich mit den Leitungen ganz schon abgemüht, bis ich meinen Fehler bei EK 5 oder 10 endlich selbst entdeckt habe - zum Glück rein technischer Natur und es hat den Pat. niemals gefährdet).
Erstes FFP? Ohje, da hätt ich ja fast den Bedsite-Test vergessen, weil ich es einfach nicht wußte. Ich hab durch ZUFALL eine mir liebe Kollegin getroffen und gefragt, wie ich das denn anzuhängen habe.
Aszites-/Pleurapunktionen hab ich 2x unter Aufsicht gemacht und mich wohl ganz gut angestellt. Danach durfte/musste ich das eigenständig machen. Mich hats natürlich sehr gefreut, wohl war mir bei der Sache nicht.
ZVK-Anlage: ja, das wollte ich gerne mal machen. Mein erster ZVK war unter Aufsicht (anders hätte ich das definitiv nicht gemacht), allerdings in die subclavia. Ich hatte echt Schiss. Im nachhinein hab ich erfahren, dass die subclavia den Fachärzten Anästhesie vorbehalten ist in diesem Haus.
Danke auch. Danach hab ich mich erstmal umgezogen, weil so durchgeschitzt war - reiner Angstschweiß.
Oft war ich alleine auf Station. i.v.-Runde war Aufgabe der PJler, ob nun durch ne Viggo oder den ZVK. Ich hab beim ersten mal ZVK-bedienen ne Stunde nen Doc gesucht, der es mir erklärt. Und dann die blöde Frage: "Du kannst das nicht? Warum nicht? Da kannste nix falsch machen, also mach einfach". Äh hä?
Sehr schön auch die Situtation: ich mal wieder alleine auf Station, alle DOc im OP und Notfall bei einem wirklich schwer kranken PAtienten. ICH wurde angerufen, ICH solle das bitte regeln.
Alleine einen Zugang beim schockigen Patienten zu finden, war schon eine echte Herausforderung. 5min. später (gefühlte 2h später) kam dann mal ein Doc angewackelt. "Wie? Kein Zugang? Was machste denn nach dem Examen? Da kannste auch nicht umm Hilfe rufen!"
Ganz ehrlich? Wenn ich nen Pat. umgebracht hätte, mich würds nicht wundern. Ich hab dort ne Menge gelernt, aber richtig war das alles nicht.
Und ich denke, das ist der Alltag im PJ.
Ausnahmen, positive wie negative, gibts immer.
Dass der arme PJ da jetzt als Bauernopfer dargeboten wird, find ich ziemlich frech und sehr sehr traurig.
Solange alles gut geht, sind die PJler diejenigen, die die Station am laufen halten, wenn was passiert, wills wieder keiner gewesen sein.