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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #36
    rosa Plüsch
    Mitglied seit
    25.07.2003
    Semester:
    auf dem Boden der Tatsachen angekommen
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    2.641
    Zitat Zitat von cookie! Beitrag anzeigen
    Ich bin froh, dass das nicht nur mir so ging. Ich habe mich nach einem Versuch, in diesem verrückten System zu arbeiten, dafür entschieden, daraus auszusteigen. Aber mich lässt es auch noch so lange Zeit nach dem Studium und v.a. dem PJ nicht los, was damals alles war.

    Ich schließe aus den vielen Beiträgen hier, dass ich offensichtlich nicht die einzige bin, die mit dem bisherigen System der Ausbildung von angehenden Ärzten im PJ unzufrieden ist - aber ich frage mich, wieso sich so wenige von uns jemals dagegen gewehrt haben.
    Zu meiner Zeit habe ich es versucht und Erlebnisse von uns PJlern aufgeschrieben; damit bin ich dann sogar zum Studiendekan gegangen. Dort wurde ich nur "milde belächelt" und es hieß, ich sei da wohl eine absolute Ausnahme und aus meinem Handeln würde man v.a. schließen, dass ich für den Arztberuf nicht geeignet sei. Das hat mich, die ich durch die schlimmen Erlebnisse im PJ sowieso schon verunsichert war, natürlich noch mehr in Selbstzweifel gestürzt. Ich habe mich dann dem allgemeinen stillen PJler-Leiden und -Schweigen angeschlossen und versucht, das PJ irgendwie zu überleben und dabei niemanden umzubringen. Dabei hätte ich so gerne so vieles gelernt, aber unter für mich und die Patienten geschützteren Bedingungen. Es ist schön, dass es inzwischen an vielen Unis SkillsLabs gibt, wo man einiges schon mal üben kann, aber es bräuchte noch viel mehr, um eine wirklich gute praktische Ausbildung zu gewährleisten.
    Und, wie oben bereits jemand geschrieben hat: Es wird ja nach dem PJ nicht einfacher, weil man dann als Assistenzarzt auf einmal wirklich die Verantwortung hat, aber die ganzen Dinge immer noch nicht kann - und nun? Am Tag meines 3. Stex mischte sich in die Freude über das bestandene Examen auch die Angst vor dem Arbeiten als Ärztin. Und sie verließ mich nie mehr.
    Was willste denn machen?
    Ich bin nun auch niemand, die sich nicht zu wehren weiß.
    Aber:
    -die OÄs prüfen dich im HEX, also spielst du das Spiel brav mit.
    -man weiß zu Beginn nicht, was man darf und was nicht. Und wenn man es dann mal weiß, hat mans schon so oft getan, dass man auch bei solchen Sachen eine Routine entwickelt hat
    - man möchte etwas lernen. Wenn das der einzige Weg ist, und man die ersten beiden Punkte bedenkt, speilt man auch hier wieder mit.

    Ich für mich habe mich jetzt entschieden, einen Berufszweig auszuwählen, der doch eine gewisse Begleitung durch OÄs oder Altassis - gerade zu Beginn - unumgänglich macht.
    Ich habe desweiteren für mich im Hinterkopf die Option, nach meinem FA ins Ausland zu gehen und einer beratenden Tätigkeit nachzugehen. So dass es im Grunde einen Plan B gibt, sollte ich das so auf die Art hier in diesem Land nicht machen wollen.
    Alles weitere wird sich zeigtn (und wäre jetzt hier auch offtopic)
    A misty morning
    does not signify
    a cloudy day



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  2. #37
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    24.09.2011
    Beiträge
    2
    liebe PJs, als Nicht-Mediziner und potentieller Patient läuft es mir kalt den Rücken runter wenn ich eure Beiträge so lese.
    Daß quasi Arzt-Azubis lernen müssen und dabei auch Fehler machen ist klar.
    Daß ihr alle unter Druck steht inkl. der Assidocs weiß ich nur zu gut (habe beruflich viel Kontakt zu Meds).

    Daher mein Appell: Wenn ihr etwas ändern wollt, müsst ihr die Arschbacken zusammenkneifen und aufstehen.
    Es kann nicht sein, daß ihr euch unterbuttern lasst, nur um "keins auf den Deckel zu bekommen". Genauso aber auch die Assistenzärzte !!
    Auch diese werden im Kampf um Fortbildung und Karriere offenbar im Klinikbetrieb ausgenutzt.
    Wenn man also von "Schuld" spricht, finde ich nach vielem Lesen hier im Forum, liegt diese am ehesten im System & dessen Finanzierung begründet. Trotzdem muß man mal einen Anfang machen, weil ihr die Sache ausbaden müsst, wenn Sie, wie hier geschehen, schief geht.

    Es ist mir unbegreiflich warum ihr (PJ+Ärzte) euch die Zustände so wie Sie sind gefallen lasst.
    Angst um Ansehen und den künftigen Job dürfte dabei eine große Rolle spielen. Ist ja auch verständlich.

    Evtl. gibt es Patientenvertreter die eure berechtigten Anliegen wie hier geschildert aus Eigeninteresse ernst nehmen.
    Eine an Tatsachen interessierte Presse ebenfalls (ok, schwierig zu finden).
    Gibt es eigentlich bei Krankenhäusern für die Angestellten (inkl. Pflegekräfte) eine vom Klinikträger unabhängige Institution, die eine Möglichkeit bietet anonym Beschwerden zu äußern und diese sammelt.
    Häufen sich hier Berichte könnte man über Presse dem KH und der lokalen Politik Druck machen, sonst läuft nix.

    Unabhängiger Klinikbeauftragter mit Steuermitteln finanziert, unabhängig von Klinikträger und auch unabhängig von den Krankenkassen (um hier Schmu aufdecken zu können) mit umfassenden Einsichtsrecht aktenmäßig.
    Holzweg oder klingt das vernünftig ?
    Man kann ja dran arbeiten...



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  3. #38
    Diamanten Mitglied Avatar von Giant0777
    Mitglied seit
    17.03.2005
    Beiträge
    1.593
    an unserer uni müssen wir jährlich eine belehrung unterschreiben, dass wir selbständig keine ek´s anhängen dürfen! gleichzeitig erklärt uns der transfusionsmediziner immer wieder, warum ( es gab an unserer uni leider auch ein schlimmes ereignis, nachdem ein pj´ler ek´s angehängt hat ).

    ich bin jetzt im pj und hänge nichts an, was "mal eben ganz schnell gemacht werden müsste". mir ist es total wurscht, wenn schwester ursula dann sauer auf mich ist oder jemand meint, der giant sei ´ne faule made. und wenn ein assi zu mir sagt, kein thema, total easy werde ich erst recht mistrauisch. also, egal wie schlimm das in dem o.g. fall gelaufen ist, ein spielball ist man als pj´ler noch lange nicht. und da es nicht nur um meine approbation geht, sondern im schlimmeren fall um patientenschäden bin ich da eben auch konsequent.

    im übrigen ist die ausbildung in meinem haus im großen und ganzen sehr ordentlich. wir müssen nicht bis dauernd drängeln oder sonstwas, sondern werden viel und ordentlich angeleitet. so bekomme ich dann auch handlungssicherheit, weil spätestens nach dem hex eben kaum noch einer nachts um 2 uhr dir irgendwas erklären kann!

    meine gedanken zu dem thema!
    Kinder lieben anfangs ihre Eltern. Wenn sie älter werden beurteilen sie sie. Bisweilen verzeihen sie ihnen sogar.



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  4. #39
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
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    38.375
    Leider ist es wie überall im Leben: Solange nichts passiert, kümmert sich kein Schwein um Beschwerden, Anzeigen, Bitten um Abhilfe. Und wenn dann wie in Bielefeld was passiert, dann ist das Geschrei groß...
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #40
    rosa Plüsch
    Mitglied seit
    25.07.2003
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    auf dem Boden der Tatsachen angekommen
    Beiträge
    2.641
    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Leider ist es wie überall im Leben: Solange nichts passiert, kümmert sich kein Schwein um Beschwerden, Anzeigen, Bitten um Abhilfe. Und wenn dann wie in Bielefeld was passiert, dann ist das Geschrei groß...
    Meine Rede, Funkel.
    Ich frag mich auch, was das schwächste Glied der Kette ausrichten soll?
    Gefragt sind da doch eher die Damen und Herren OÄs/CÄs ...
    Aber warum sollten die was dran ändern?
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