Verhalten nach Nadelstichverletzung

[le'pimp]

Ich nehme mal an, du bist Student? Und es war während Praktikum/ Famulatur/ PJ?
Besteh auf jeden Fall darauf, dass dem Patienten noch jemand HIV/HbS-Ag/ HCV-Ak abnimmt (der muss allerdings einwilligen, das tun die aber in der Regel, wenn man ihnen die Sache mit dem Stich erklärt). Und ich finde, da reicht allein auch schon der Grund, dass du danach besser schlafen kannst. Denn mal ehrlich, das ist doch das Hauptärgernis nach ner Nadelstichverletzung, dass es einem halt doch ein wenig im Kopf rumspukt.
Was arbeiten denn da für Menschen, die dir das "verwehren"? Bei uns wird das immer gemacht. Aber v.a. wenn sich jemand sticht, der da unentgeltlich mithilft (sprich Student oder so), dann kümmert man sich doch als Stationsarzt erst recht drum, dass das alles sauber und schnell läuft, damit derjenige beruhigt ist. Das sollte sich auch jedes Krankenhaus finanziell leisten können, da mal eine Kontrolle abzunehmen!!
Mach dir nicht allzu viele Sorgen, die Übertragungsgefahr ist generell ja minimal, aber lass die Werte vom Patienten noch abnehmen, damit dus schwarz auf weiß hast.
Alles Gute, Mondschein
PS: Was ich zusätzlich noch mach, für mich persönlich zur Doku (obwohl das bei uns die Ambulanz mit D-Arzt schon auch ordentlich dokumentiert auf so nem Formular): ein Patientenetikett mit Namen/ Geb.datum in mein Arbeitsnotizbuch pappen mit Kurznotiz Nadelstich und Datum, falls dann was sein sollte, weiß ich wenigstens auch selbst noch, wie der Patient hieß...

Ja, bin selbst noch PJ-Student. Patient wurde blöderweise am Freitag auch entlassen, war das Abschlusslabor -.- Ich werd dem Ganzen morgen nochmal nachgehen... Vielen Dank für die Antworten !

PS: Serologie auf HepB wurde nicht abgenommen. Wurde Anfang des Jahres bei noch mehr als ausreichendem Anti-HBsAg-Titer geimpft.

[WackenDoc]

Ist irgendwie alles merkwürdig.
Deine eigenen Serologien sind ja nur zum Nachweis, dass du zum Zeitpunkt der Verletzung negativ warst. Plus zur Feststellung des Impfschutzes gegen Hep B.
Aus den Werten des Patienten ergibt sich dann die Indikation zur PEP bzw. zur Risikoabschätzung bei Hepatitis.
Und was man auch nicht vergessen sollte ist der Impfschuz gegen Tetanus und ggf. ne Hep B-Auffrischung.

In meinem letzten Haus war es so, dass alle Stichverletzungen erstmal über die Notaufnahme versorgt wurden- eben weil die BG-lich zuständig waren. Der unfallchirurgische Assistent hat in Vertretung des BG-Arztes gehandelt.

Sowohl die Werte des Patienten als auch des Gestochenen wurden vom Labor gesondert verschlüsselt- damit nicht jeder Einsicht nehmen kann.

Die Weiterversorgung lief dann entweder über den Betriebsmediziner oder bei Soldaten über den Truppenart. Genauso mussten alle Gestochenen für die Unfallmeldung zum Arbeitsschützer des Hauses.
Hinter den Stichverletzungen war der Betriebsarzt her wie der Teufel hinter der armen Seele.
Und alle Gestochenen wurden nach einem festen Schema bis 6 Monate nach Stich nachkontrolliert und zwar unabhängig vom Infektionsstatu des Patienten.
Die Krankenkasse hat damit ja gar nichts zu tun, sondern die BG- auch bei Studenten.

Was allerdings mal ganz gerne verpeilt wird, ist die Werte des Patienten auch zeitnah anzuschauen.
Bei meiner eigenen Stichverletzung im PJ wurden nur 2x pro Woche HIV-Tests im Labor gemacht. Ist dann recht sinnfrei, wenn man erstmal 3 Tage auf das Ergebnis vom Patienten warten muss.

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Wenn es in der Kette irgendwo hakt:
PJ-Betreuer-Oberarzt-Whatever einschalten und das zeitnah. Meist sind die echt nett und beschleunigen solche Sachen!

Das der Patient entlassen ist, ist auch kein allzu großes Problem. Kann man in die Ambulanz einbestellen oder HA engagieren...

Doof, dass sich die Assistenten da nicht mal lang machen. Gerade bei sowas kümmert man sich doch etwas mehr neben dem üblichen "Tutoring" um seine "schutzbefohlenen" () Studenten...

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