teaser bild
Seite 1 von 12 1234511 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 57
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    28.11.2012
    Beiträge
    14
    Hi,

    Ich habe mit dem Studium noch nicht angefangen, hätte aber trotzdem drei Fragen an euch PJler.

    Immer wieder hört man, dass nach dem PJ ca. 50% der Studenten/Jungärzte keine Facharztausbildung machen, sondern in den alternativen Bereich (Forschung, Pharmaindustrie, Beratung) gehen.

    1. Sind in den 50%, die 'abhanden kommen', auch die Studienabbrecher und die Leute, die zur Facharztausbildung ins Ausland (z.B. Schweiz) gehen, inbegriffen?

    2. Wie kann es sein, dass fast alle Medizinstudenten betonen, dass der Arztberuf ihr größter Lebenswunsch und ihre Berufung ist, sie sich niemals einen anderen Beruf vorstellen könnten, sie teilweise 6 Jahre lang auf einen Studienplatz warten- und dann 50% nach dem PJ einfach das Handtuch schmeißen?

    Klar, ist das PJ unhglaublich stressig, man bekommt wenig Schlaf, hat kaum Zeit für Familie etc.- aber das weiß man doch vorher??

    Wenn dieser Beruf alles für mich ist, wie kann ich ihn dann so einfach aufgeben?
    Natürlich ist die Arbeit im Krankenhaus Knochenarbeit, aber wenn ich vorher sage "Ich kann mir in meinem Leben keinen anderen Beruf vorstellen; Arzt zu sein ist meine Lebensaufgabe", kämpfe ich doch für meinen Traum, auch wenn es mich an die Grenzen des Belastbaren bringt und an mir selbst zweifeln lässt?

    Oder kann es sein, dass viele sich eben doch nicht so 'berufen' fühlen und das Studium eher wegen der guten Zukunftschancen/des Prestige aufnehmen?
    Oder dass viele vll ein wenig naiv sind, alles zu rosig sehen und dank des theoretischen Studiums der wahre Praxisschock/die Realität erst im PJ kommt und sie dann 'aufwachen'?

    Sind die 50% die dabeibleiben, die, die ihr Leben wirklich dem Arztdasein widmen wollen und die anderen 50% die, die es vll doch nicht sooo unbedingt wollten??

    Ist das PJ so dermaßen grausam, dass wirklich die Hälfte danach nciht weitermachen kann/will?
    Ja, es gibt sicherlich Gründe, die einen dann aufgeben lassen (z.B. persönliche etc.), die ich nicht kenne, aber 50% ist schon arg viel.

    3. 1995 gab es 2 Bewerber pro Studienplatz, heute (2012) sind es 8 pro Studienplatz.
    Es kann doch nicht sein, dass sich heutzutage plötzlich 4mal so viele Leute zum Arztberuf berufen fühlen
    wie vor 17 Jahren.
    Kann es sein, dass es eine Rolle spielt, dass damals von der Ärzteschwemme und mangelnden Berufschancen
    die Rede war, während das Medizinstudium heute eine sichere Bank ist?
    Wenn ja, müsste man aber ganz schön vielen Studenten unterstellen, dass sie das Studium nicht aus Leidenschaft sondern aus Gründen wie gute Jobaussichten/gutes Einkommen/ SIcherheit in einer wackelnden Wirtschaft wählen.
    Denn die, für die Arztsein wirklich der Lebensinhalt ist, bewerben sich ja immer, auch wenn die Aussichten auf nen Job nicht so toll wären....

    Hoffe meine Fragen waren nicht zu provokant, mich interessierts eben nur.
    Vielen Dank für Eure Hilfe!
    Viel Spaß und Durchhaltevermögen im PJ!



  2. #2
    Schiffs-Doc h.c.
    Registriert seit
    04.07.2006
    Semester:
    Aus, aus, das Studium ist AUS!
    Beiträge
    362
    Es klingt nach dem Post alles so "schwarz-weiß". Wie so oft im Leben liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Nach 5 Jahren Studium lernt man die Persönlichkeiten der Mitstudenten etwas besser kennen und stellt fest, dass es unglaublich viele verschiedene Motivationen gibt, Medizin zu studieren. Mal ganz davon abgesehen dass das Medizinstudium an sich eine Basis bildet, die man sehr vielfältig nutzen kann. Ausführliches dazu sicher in der Forensuche, daher keine nähere Ausführung.

    Zu ersterer Frage kann ich keine Antwort geben, da statistische Niete und nicht aktuell informiert. Aus meinem persönlichen Eindruck über meine Mitstudenten stelle ich aber schon fest, dass der klassische Arztberuf schon an erster Stelle bei den meisten steht. In welcher Form auch immer, und viele sind auch noch über ihr Fach im Unklaren.

    zu Zweiterem spreche ich jetzt nur mal über meine Einstellung: Ja, es ist nach dem PJ mehr denn je klar dass es das ist was ich für den Rest meines Arbeitslebens tun will. Von einem Praxisschock kann ich nicht sprechen, da ich schon seit meinem 16.Lebensjahr im medizinischen Bereich tätig bin und quasi den Arztberuf ausgiebigst von allen Seiten beschnuppern und schließlich im Studium Stück für Stück kennenlernen durfte. Ich habe das PJ gezielt genutzt, um mir bezüglich einiger Neigungen noch mehr im Klaren zu werden und noch die Chance des "Welpenschutzes" zu nutzen, sprich so viel als möglich schon mal unter Aufsicht getan zu haben ohne nachher als Assi dazustehen und es das erste Mal und gleich alleinig haftbar machen zu müssen.

    3. Mir ist es sowas von völlig egal, wieviele Leute derzeit den Arztberuf für attraktiv halten, solange ich mir selbst darüber im Klaren bin was ich selbst möchte und bereit bin zu leisten. Und realistisch zu sein, was ich dafür bekomme. Daraus entscheide ich mich dann, und für mich war es dieser unebene Weg zum Arztsein definitv wert gegangen zu werden...auch heute noch
    Wenn du glaubst, es geht nicht mehr......kommt von irgendwo ein Blaulicht her!



  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    26.12.2003
    Beiträge
    1.154
    woher hast du die angabe mit den 50%? aber mal davon abgesehen, du hast deine fragen eigentlich selbst beantwortet, und zwar mit folgender aussage:

    Oder kann es sein, dass viele sich eben doch nicht so 'berufen' fühlen und das Studium eher wegen der guten Zukunftschancen/des Prestige aufnehmen?...
    Wenn ja, müsste man aber ganz schön vielen Studenten unterstellen, dass sie das Studium nicht aus Leidenschaft sondern aus Gründen wie gute Jobaussichten/gutes Einkommen/ SIcherheit in einer wackelnden Wirtschaft wählen.
    ich kann keine prozentangabe nennen, aber ich behaupte mal, dass das die motivation bei der großen mehrheit ist, spätestens ab dem klinischen studienabschnitt. es mag vielleicht abiturienten geben, die sowas von sich behaupten, aber ich kenne keinen einzigen arzt, der aus reiner menschheitsliebe jeden tag zur arbeit geht.. :P


    Klar Arzt zu sein ist meine Lebensaufgabe
    dieses "argument" habe ich, ehrlich gesagt, noch nie verstanden. arzt ist ein beruf, wie jeder andere...sonst nichts...wer sein leben bzw. die persönlichkeit vollständig durch den beruf definiert, ist ne arme wurst!
    Geändert von flopipop (28.11.2012 um 18:00 Uhr)
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.07.2012
    Beiträge
    267
    Diese 50% finde ich auch etwas hoch gegriffen.... Mir fällr so spontan eine Kommilitonin ein, die keinen Facharzt machen wollte sondern eher in den wirtschaftlichen Bereich (Krankenkasse, u.ä.) gehen wollte... Und alle ehemaligen Kommolitonen zu denen ich in irgend einer Form noch in Kontakt stehe, machen einen Facharzt Auch die forschungsbegeisterten machen einen Facharzt und forschen denn nebenher, bzw. zwischendrinnen.

    Wo kommt diese Zahl her ?

    Und wo kommt die Aussage her, dass nahezu alle Medizinstudenten betonen, das sei ihre Lebensaufgabe ?
    Hab ich im Studium auch nicht so erlebt. Für die meisten ist das natürlich ihr Wunschstudium, vielleicht ihr Traumjob (wobei da Wunsch und Wirklichkeit auch nochmal auseinandergehen), aber Lebensaufgabe..... So hat das noch niemand bezeichnet von denen, mit denen ich zusammen studiert habe.

    Klar muss man das Studium wirklich wollen, sonst hält man das mitunter nicht durch (vor allem in der Vorklinik), aber die Bezeichnung Lebensaufgabe ist m.E. übertrieben.



  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    26.12.2003
    Beiträge
    1.154
    um weitere Illusion zu vertreiben, verrate ich Dir noch mehr, nämlich, dass die meisten "forschungsbegeisterten" als primäres ziel eine schnellstmögliche Habilitation haben, um o.g. tollen Dinge des Lebens, wie Prestige, Gehalt, Arbeitsbedingungen, Ego aufzupeppen. Natürlich muss dabei das Interesse an der Sache vorhanden sein, sonst wird man nicht erfolgreich, aber die Motivation, in die Forschung zu gehen, beruht in den wenigsten Fällen auf dem Lebenswusch, der Menschheit und der Welt etwas Gutes zu tun Den Weihnachtsmann....den gibt's wirklcih nicht
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



Seite 1 von 12 1234511 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook