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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #61
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    12.09.2006
    Beiträge
    5.499
    D.h.ich müsste die Standardbausteine noch ergänzen? Aber wie soll denn das ein medizinischer Laie hingekommen?!



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  2. #62
    the day after
    Mitglied seit
    04.05.2003
    Beiträge
    9.503
    Das ist schwierig, keine Frage. Hausarzt um Hilfe bitten?
    Habe mal ne hervorragende gesehen, war Laie, aber mit Pflegepersonal in der Verwandtschaft.



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  3. #63
    Gast26092018
    Guest
    Ich will überhaupt nichts von all dem@Solara ich will das man mich dann erschießt



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  4. #64
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    22.11.2015
    Beiträge
    1.145
    ok das könnte tatsächlich schwierig rechtssicher zu dokumentieren sein. *augenroll*



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  5. #65
    Administrator Avatar von Brutus
    Mitglied seit
    17.01.2011
    Ort
    Bochum
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    Facharzt
    Beiträge
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    So, jetzt mal mit einer vernünftigen Tastatur.

    Ich finde das extrem schwierig. Vor 10 Jahren hatte ich die gleiche Idee. Da war ich hauptsächlich auf der Intensiv eingesetzt und wir hatten extrem viele, auch sehr junge, Patienten, die bei uns mit sehr bescheidenen Aussichten für die Zukunft lagen und entweder nach sehr langer Zeit verstarben oder als Pflegefälle nach Hause / ins Pflegeheim entlassen wurden.
    Das fand ich extrem belastend und da gab es so einige Dienste, wo man morgens nur noch mit dem Kopf schütteln konnte, weil wieder und wieder irgendwelche Prozeduren angesetzte wurden, und man dem Patienten eigentlich nur noch einen Tod in Ruhe und Würde wünschen würde.
    Da bin ich irgendwann auch völlig frustriert zum Dienst gekommen und hab im Gespräch mit unserem OA mal erwähnt, dass ich auch ganz dringend eine Patientenverfügung bräuchte. Das endete dann in einer mehrstündigen Diskussion zum Thema Patientenverfügung. Er (selbst chronisch krank) meinte, dass er in langen Jahren eine Patientenverfügung gebastelt habe, die immer noch erweitert oder umgebaut würde und mittlerweile 25 Seiten stark sei. Auf seine Frage, was ich denn in die Verfügung schreiben wolle konnte ich in der Tat nicht wirklich antworten.
    Und das meinte ich mit "wollte ihr wirklich eine machen?" Was sollte da drin stehen? Mit Anfang 30 will man ja eigentlich leben. Und da soll doch, genauso wie Fr. Pelz oben geschrieben hat, erstmal alles gemacht werden. Und was heißt in dem Fall erstmal? 24 Stunden alles und dann aus? Eine Woche? Einen Monat? Ein Jahr? Und was soll gemacht werden? Ein bißchen Beatmung? Aber nicht zuviel? Ein bißchen Ernährung? Aber nicht so viel? Ein bißchen Antibiose? ... ... ...
    Ein bißchen schwanger geht nicht.
    Und wo soll der Schlußstrich gezogen werden? An welchem Punkt soll eben keine weitere Eskalation erfolgen? Und wer bestimmt das? Wann ist ein Leben denn nicht mehr "lebenswert"? Na klar kann und will man sich die eigene Schwerstpflegebedürftigkeit gar nicht vorstellen. Aber heißt das denn, dass man so nicht leben will? Trotz der Pflegebedürftigkeit z.B. die Kinder groß werden sehen?

    Ich habe lange darüber nachgedacht. Und keine Lösung gefunden. Dann kam die Palliativ. Dort gab es viele Patienten mit Verfügungen. Auch welche, die nicht diese Standard-Caritas-Patientenverfügung hatten, sondern richtig ausformulierte, wo man merkte, da hat sich jemand wirklich mit seiner Krankheit auseinandergesetzt. Aber es gab eben auch viele, die keine hatten. Und das fand ich schon ein bißchen krass. Diese Patienten kamen ja austherapiert zu uns, entweder von anderen Fachabteilungen, die keine Behandlungsoption mehr sahen, oder als "Notfall" direkt zu uns. Gut, auf unserer Station war das Vorhandensein einer Patientenverfügung jetzt nicht so wichtig, weil wir beim Aufnahmegespräch alle etwaigen Szenarien besprochen haben. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ein Patient mit einem Tumorleiden und keiner weiteren Behandlungsoption ohne Verfügung in die Mühlen von überengagierten Ärzten gerät und maximalverkabelt auf einer Intensiv ohne Aussicht auf Besserung leidet, dann finde ich das schrecklich. Nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Angehörigen, die Pflegenden und die anderen Ärzte. Daher haben wir unseren Patienten auch immer geraten, eine Patientenverfügung zu verfassen und angeboten, dies mit ihnen und den Angehörigen zusammen zu machen.
    Aber auch in dieser Zeit habe ich für mich keine Patientenverfügung erstellt. Denn ich habe auch gesehen, mit wieviel Kraft sich selbst Patienten in dieser ausweglosen Situation noch ans Leben krallen. Ich fand diese Zeit auf der Palliativ richtig gut. Palliativpatienten sind "toll". Sie freuen sich grenzenlos, wenn es ihnen nach Chemo / Strahlen / OP einfach ein bißchen besser geht, sie ein paar Tage gewinnen, in denen sie schmerzfrei und ein bißchen mobiler hier bleiben dürfen und wenn man sich mit ihnen länger unterhält, dann kann man auch viel über die Gedankengänge mitbekommen, auch über letztendlich für uns so "wichtige" Patientenverfügungen. Denn selbst für Palliativpatienten ist das Verfassen selbiger gar nicht einfach. Klar kann man lapidar sagen ich will das und das nicht. Aber wenn man erstmal in dieser Situation ist, dass eben dieses Papier unter Umständen darüber entscheidet, ob ich auf die Intensivstation aufgenommen werde und weiter therapiert werde oder mit einem Mophinperfusor auf der Station sterben "darf", dann kommen eben doch die Zweifel. Und wieviele Patienten haben beim Verfassen der Patientenverfügung geweint, von ihrem bisherigen Leben, Kindern, Reisen, ... ... erzählt, Fragen nach dem "wie geht's weiter" gestellt, Angst gehabt, geweint, ...
    Und wir reden von Patienten, die meisten älter, die genau wissen, dass sie sterben werden. Und trotzdem am Leben hängen. Und da will ich mir anmaßen, in meiner Situation eine Patientenverfügung zu erstellen, in meiner jetzigen Situation?
    I'm a very stable genius!



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