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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Polizei würde ich zwecks Zwangseinweisung vielleicht noch nicht voreilig abbestellen, auf dem Weg sind sie ja jetzt eh schon.

    Ich würde die Dame auch erst mal in ein Gespräch verwickeln. Ist sie zu ihrer eigenen Person und zu Ort und Zeit orientiert? Was erzählt sie euch über den Ehemann? Wie reagiert sie in dem Gespräch? Aggresiv? Ich würde auch auf Exikkosezeichen achten, die Körpertemperatur kontrollieren und mir mal ihre Medikamentenliste zeigen lassen. Kommen wir so nicht weiter würde ich mal den Pflegedienst kontaktieren!



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  2. #17
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Ich denke, an dieser Stelle kann ich ein wenig abkürzen:
    Die Dame ist dement und situativ nur teilweise, zeitlich gar nicht, zum Ort und zur Person bedingt orientiert. Ganz offensichtlich hat sie auch wiederholt Schwierigkeiten, Realität und Fehlwahrnehmung zu trennen, immer wieder erzählt sie Dinge, die lange her sind, für sie aber in diesem Augenblick ganz real, bietet nicht anwesenden An gehörigen etwas zu trinken an... ist dabei aber sehr freundlich. Ganz klar kommt ein Wunsch zum Ausdruck: ich will hier nicht weg, das ist mein Haus, ich wohne hier seit vielen Jahrzehnten.

    Die Polizei schicken wir wieder nach Hause, die bräuchten wir bei einer Zwangseinweisung nur dann, wenn körperlicher Einsatz zur Vollstreckung notwenig wäre. Abgesehen davon scheint die Situation durchaus noch Zeit in Anspruch zu nehmen.

    Während ihr euch mit der Dame unterhaltet trifft das LF mit dem RTW ein (abbestellen war nicht mehr rechtzeitig). Ein Feuerwehrmann sagt: "Hier war ich in den letzten Monaten schon öfter mit dem Rettungsdienst. Die Dame hat keine Angehörigen mehr, wird dreimal am Tag vom Pflegedienst versorgt, kommt ansonsten aber soweit allein zurecht. Wir haben Sie beruhigt, ihr ins Bett geholfen und sind dann wieder gefahren."

    und nun?

    Edit: Es gibt eine Pflegemappe des Pflegedienstes, in der auch der Hausarzt vermekt ist, aber da es Wochenende und spätabends ist, werdet ihr den HA nicht erreichen. in der Mappe ist auch die aktuelle Medikation vermerkt: ASS, Betablocker, Statin, Exelon, Diuretikum. Fieber hat die Dame nicht, Exsikkose allenfalls minimal, aber eigentlich eher noch okay. In der Diagnoseliste findet sich eine arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz (unklassifiziert), Ulcus cruris venosum und vaskuläre Demenz.
    Geändert von Sebastian1 (26.12.2013 um 18:03 Uhr)



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  3. #18
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Einerseits könnte man die Dame ja im Haus belassen und wieder abrücken. Denn sie würde wohl nicht freiwillig mitkommen, ist über den Pflegedienst grundlegend versorgt und noch nicht vital bedroht.
    Andererseits ist sie -eventuell durch Fehldosierung/Unverträglichkeit des Rivastigmins- psychisch dekompensiert. Von daher schlage ich vor: mit ihr besprechen, daß man die Notwendigkeit sieht, daß die Medikamenteneinstellung stationär überprüft werden sollte. Das wird sie ablehen. Dann noch 2 identische Gesprächsrunden mit ihr drehen, und dann Einweisung nach PKG in die Gerontopsychiatrie.



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  4. #19
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Wir haben erstmal den Pflegedienst angerufen. Der bestätigt erstmal die Angaben des Nachbarn: keine Angehörigen, bisher kam die Dame trotz der Demenz noch insoweit zurecht, als dass sie sich selbst ins Bett legen und aufstehen konnte sowie sich aus dem Kühlschrank etwsa zu essen bereitete bzw mittags Essen auf Rädern bekam.
    In den letzten 2 Wochen habe sich ihr Zustand allerdings deutlich verschlechtert, sie sei viel unruhiger und deutlich desorientierter.
    Medikamentenfehldosierungen schliesst sie im Übrigen nahezu aus; die Tabletten werden für die Dame unerreichbar aufbewahrt und durch den Pflegedienst unter Aufsicht verabreicht.
    Sie selbst ist im Gespräch freundlich, betont aber, sie sei nicht verrückt und möchte zu Hause bleiben.



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  5. #20
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Lass mich raten: Sie wird sich auch durch das weitere Gespräch nicht überzeugen lassen, mit in´s Krankenhaus zu kommen?

    Also stehen wir vor der Frage, ob wir sie mit PsychKG einweisen oder ob es andere Optionen gibt.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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