Ich hab ein Beispiel aus dem Einsatz für euch. Die meisten von euch werden sich wahscheinlich über solche Szenarien noch keine Gedanken gemacht haben und die Ursache der Verletzungen ist in Deutschland eher noch bei Arbeitsunfällen zu finden, aber ansonsten exotisch.
Das macht aber nichts, das Beispiel ist mit normalem notfallmedizinischem Wissen und ein paar Überlegungen zu lösen.
Die Hauptherausforderung ist, zu entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen und welche nicht.
Also ihr seid der Standort-BAT in Afghanistan. Eine eurer Aufgaben ist, Patienten vom Hubschrauberlandeplatz zum Rettungszentrum zu bringen. Der Hubschrauberlandeplatz befindet sich innerhalb des Feldlagers und ist also gesichert. Euer Team besteht aus euch als Notarzt, einem Rettungsassistenten und einem Rettungssanitäter (=Fahrer eures Fahrzeugs). Des weiteren habt ihr einen Rettungstrupp mit einem größeren Fahrzeug mit 2 Rettungsassistenten. Träger sind genug vorhanden.
Es ist also ein schöner Tag, 40° im Schatten, ihr geht eurem Tagesdienst nach als euch euer Rettungsassistent anfunkt: Ab zum Heli-Pad, Kat-A-Patient, Afghane. Hubschrauber landet in 15min.
Also fahrt ihr mit eurem Trupp dort hin und bekommt dort die Information: Z.n. RPG-Angriff (das ist eine Panzerfaust), Kat-A-Patient, Afghane mit Amputationsverletzung.
Wenig später bekommt ihr vom FlightMedic (das ist ein Paramedic, vergleichbar mit einem RettAss, der auf dem Hubschrauber mitfliegt und den Patienten erstversorgt hat) noch über Funk folgende Infos:
Amputationsverletzung re US, stark blutende Weichteilverletzung re Arm, weitere Weichteilverletzungen ohne wesentliche Blutungen, Sättigung unter Raumluft 97%, Puls 120, Amputation wurde mit Tourniquet versorgt, Schmerztherapie mittels Fenta-Lolli.
Die gleiche Info bekommt ihr quasi bei der Übergabe als der Patient gelandet ist.
Der Patient liegt jetzt neben eurem Fahrzeug auf einer Trage und gehört jetzt euch- was macht ihr?