Treffpunkt für gestresste Kliniksstudenten

[ehem-user-11022019-1151]

Magst du vielleicht bisschen erzählen, wie du es fandest und ob es sich generell lohnen würde?
Ich weiß, dass es individuell ist, aber ich überlege mir im Sommer in der patho zu famulieren, bin aber nicht sicher, ob es tatsächlich lohnenswert sein könnte.

[sheep]

Morgen
Hat jemand von euch mal eine Famulatur in der Pathologie gemacht?

hab dort famuliert und ne diss geschrieben. was möchtest denn konkret wissen?

*edit - jetzt erst die frage über mir gelesen.

man rotiert hier während seiner famu durch alle diagnostik-sektionen (gastro/hepato, gyn/mamma/paidopatho, uro-, oesteo-/weichteil, pneumo/cardiopatho, dermatopatho/hno etc. ... neuro hingegen ist bei uns ein eigenständiges institut) - und durfte v.a. die elektivpräparate (unter aufsicht mindestens einer erfahrenen mta/eines assis) mitaufbereiten/mitbefunden/briefe diktieren usw.
die betreuung durch die assistenzärzte war durchweg sehr gut und es wurde ganz viel wert darauf gelegt, die fälle wirklich "ganzheitlich" im klinischen kontext zu betrachten, sofern die mitgeliefert infos dies zuliessen.
mikroskopiert wurde (soweit möglich) mit den famulanten gemeinsam am tandem-mikrosop - und ich hatte dabei immer das gefühl, meine systematik mit jedem präparat bei super 1:1 betreuung noch weiter verbessern zu können. entscheidungen wurden grundsätzlich im "team" getroffen (auch bei zb. schnellschnitten) - sprich es ging kein befund raus, ohne zuvor die meinung des famulanten angehört/(kurz)diskutiert zu haben.
einblicke in die molekularpatho werden, sofern gewünscht, ebenfalls ermöglicht (hab den part etwas kürzer gehalten und auf inhalte beschränkt, welche sich nicht mit meinem diss-thema gedeckt haben).
ebenso durften wir an autopsien teilnehmen, das war auch immer ganz interessant.

[Migole]

Magst du vielleicht bisschen erzählen, wie du es fandest und ob es sich generell lohnen würde?
Ich weiß, dass es individuell ist, aber ich überlege mir im Sommer in der patho zu famulieren, bin aber nicht sicher, ob es tatsächlich lohnenswert sein könnte.

Kommt wahrscheinlich sehr aufs Institut an. Ich habe Wahlfach (VK) bei "uns" in der Patho gemacht und da auch mit einer Famula gesprochen. Leider konnte sie nicht wirklich viel selber machen. Wenn Sektionen waren, war das cool und es wurde auch viel erklärt. Aber ansonsten konnte man eigentlich nur in den Zuschnitt und da zugucken. Das reichte dann von viel erklären (und Vorklinikwissen aufwärmen ) bis zu "Löcher in die Luft starren". Die Mikroskope/Histo waren eher den Oberärzten vorbehalten und da kam eigentlich kaum oder gar nicht hin.
Es war also insgesamt sehr durchwachsen.

[ehem-user-11022019-1151]

@sheep, vielen Dank für die Antwort, das hat mir geholfen.
Ich dachte eben an Patho, weil es das einzige Fach ist, das ich im Sommer abgeschlossen habe und ich das Gefühl hatte, dass wir hier eine solide Grundlage bekommen. Aber trotzdem kommt es mir ziemlich abstrakt vor und ich hätte gerne eine kleinen Einblick in den klinischen Bereich.
Ich nehme an, du warst in einer Uniklinik, stimmts? Es hört sich ziemlich gut an, was du da machen durftest!
Ich habe mir die nächste Patho ausgesucht, die ziemlich klein ist (nur vier Ärzte), die aber die aber die Proben im überregionalen Umkreis untersuchen.

@Migole, schade, dass es nicht so toll bei dir war! Es steht und fällt eben mit der Abteilung :/

Edit: okay, das mit der einen Klinik hat sich leider erledigt, ich habe einen befreundeten Assistenzarzt gefragt und er würde es in dem Zeitraum, in dem ich dahin möchte, nicht empfehlen.
Also falls jemand von euch eine gute Pathologie im Süden Deutschlands kennt - her damit

[Differenzialdiagnose]

Magst du vielleicht bisschen erzählen, wie du es fandest und ob es sich generell lohnen würde?
Ich weiß, dass es individuell ist, aber ich überlege mir im Sommer in der patho zu famulieren, bin aber nicht sicher, ob es tatsächlich lohnenswert sein könnte.

Ich kann das bestätigen was sheep bereits geschrieben hat. Bei den frisch reingekommenen Präparaten durfte ich zugucken, alles in die Hand nehmen, immer Fragen stellen und auch bspw. Prostatae selber markieren und "portionieren".
Ansonsten gab's ein Tandem-Mikroskop da durfte man dann zugucken, es wurde viel von Allen erklärt. Oder man durfte selbst mikroskopieren.
Ich war bei Schnellschnitten dabei, habe einen Rundgang durch das Labor bekommen wo die Präparate von den MTA eingebettet und gefärbt wurden.
Ansonsten waren auch noch zwei Sektionen bei denen ich dabei war. Auch dort durfte ich alles in die Hand nehmen, wiegen, die Leber anschneiden und bspw. die Beingefäße präparieren.

Das Ganze war wohlgemerkt alles in einer Woche und ich konnte/könnte mir auch nie vorstellen später in der Pathologie zu arbeiten, aber dafür war's echt ein super Praktikum und ich habe viele interessante Einblicke erhalten. Das ganze Team war super motiviert und hat echt viel erklärt.
Die Oberärzte und den Chef habe ich allerdings nur bei den Morgenbesprechungen mitbekommen, das wäre vielleicht nochmal interessant gewesen zu sehen was die so treiben, aber ansonsten fand ich mich rundherum gut betreut.