grad die alten patienten kann sehr viel über ihr leben fragen, das fand ich immer sehr toll und als famulant hat man eh zeit
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Meine HA Famulatur ist gewiss nicht uninteressant, mal ein ganz anderer Blickwinkel, ich darf viel machen etc...
ABER:
Ich kann mit dieser Arbeitsweise einfach nichts anfangen! Das Patientengut macht mich fertig. Zu 90 % uninteressanter Erkältungsschrott, Magen Darm Infekt und Leute die wegen jedem Quatsch eine Krankschreibung wollen. Ich bin manchmal kurz vorm ausrasten. Zwischendurch LuFu und EKG wo auch nie irgendwas interessanteres bei rauskommt. Dann 1x in der Woche ein internistisches Polytrauma vom Feinsten mit Medikamentenlisten die so lang sind wie ein Kochbuch und 1/3 der Medis kenne ich gar nicht Ja, ganz toll. Voll meine Welt Da ich ja Innere so liebe...
Ab und an mal was Interessantes, was dann schon mit Vorbefunden kommt oder eh zum FA oder in die Klinik überwiesen wird. Und für ca. 90 % der Patienten könnte man auch gleich ein psychiatrisches Konsil anfordern.
Ich muss sagen dass mich das alles mehr fertig macht als jeder Schockraum den ich bisher gesehen hab, als Notarzteinsatz mit Rea und jüngeren Leuten die gestorben sind. Damit komm ich gut klar.
Aber es ist so krass zu sehen wieviele Alkis es gibt, wieviele einsame alte Menschen. Immer wieder kommen sie in die Sprechstunde, immer wieder ist man der Psychotherapeut... Ich komm da überhaupt nicht mit klar. Dieser Blick hinter die Kulissen der Leute. Nur ein kleiner Einblick aber das überfordert mich schon teilweise. Grad bei diesen putzigen älteren Persönchen. Nenene.... Nix für mich.
Mir ist jeder Schockraum, jede OP, all das tausendmal lieber und einfacher mit umzugehen als damit.
grad die alten patienten kann sehr viel über ihr leben fragen, das fand ich immer sehr toll und als famulant hat man eh zeit
Ja, das ist mega cool. Aber ich finde es oft belastend. Die tun mir dann irgendwie recht schnell Leid. Kenn ich so nicht von mir. In der Klinik kann ich das zu 100% ausblenden. Das ist da irgendwie anders.
Wie gesagt es ist für mich gerade belastender als Dinge die andere als schwer traumatisierend empfinden würden. (Sterbende Kinder, Unfälle etc.)
@Arrhythmie: Gerade das ist es, was mir am Hausarzt sein gefällt
Aber ich bin auch im vorigen Leben Sozialpädagoge gewesen, von daher passt es.
Zum GLück findet so jeder seine Nische.
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Ich muss sagen, dass ich die Arbeit bei Hausarzt auch wirklich anstrengender und zermürbender fand als es mein Rettungsdienstjob je sein könnte.Nur war mir die Lebenswelt der Menschen vorher nicht ganz so "unbekannt". Die ganzen Alkis, die einsamen Senioren, die ganzen traurigen Lebenswelt sieht man ja im Rettungsdienst auch.
Aber dass mir einfach jede Menge Menschen Tag für Tag ihren ganzen Sorgen und Probleme inkl. die ihrer Familie und sonstigem auf den Tisch werfen, dass ist mir einfach zu viel. Und dann auch immer noch adäquat reagieren und im Idealfall auch noch ne Lösung parat haben. Vielleicht fehlt mir da auch einfach die Empathie oder die Geduld oder auch beides aber ich könnte mir das echt nicht jahrelang anhören. Wirklich nicht. Und das mag jetzt böse klingen aber mich interessiert es halt auch einfach nicht.